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Größe Zählerschrank & Materialkosten für AB-Wohnung

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    Größe Zählerschrank & Materialkosten für AB-Wohnung

    Hallo zusammen,
    wir stehen ganz am Anfang; aktuell sind wir dabei eine 100qm-4-Zimmer-Altbauwohnung zu sanieren und die Elektrik wird hier auch komplett erneuert. Ich stehe jetzt vor der Entscheidung konventionell die Leitungen legen zu lassen oder auf KNX zu setzen. Bei KNX würde ich gerne Heizung, Licht, einige Steckdosen & Sicherheit (Alarm, Türsteuerung und Rauchmelder) steuern; auch per App. Im Kern will ich aber vor allem eine Installation haben, die ich später auch mal erweitern kann, d.h. das nächste Mal werde ich die Leitungen wohl erst in 30-40 Jahren nochmal neu machen.... Ich habe nun zwei Fragen:

    a) Ich habe gelesen, dass der KNX-Verteilerschrank recht groß ist (typischerweise 100x140 usw.) und die Aktoren auch Geräusche machen; daher würde ich den Schrank gerne in unserer Abstellkammer einbauen lassen (und nicht im Flur) - diese ist aber an der breitesten Stelle nur 84cm breit (Raumhöhe ist dafür über 3m). Gibt es schmale KNX Vereilerschränke? (Zusatz: die Wohnung befindet sich in einem MFH und wir haben einen freien Kamin - könnte ich den Verteilerschrank in meinem Kellerraum legen? Würde dies gehen und Sinn machen?)

    b) Wenn man nur die Materialkosten nimmt, was würdet ihr denken kommt bei einer KNX-Installation in meinem Fall zusammen (also ohne Planung und Arbeit)?

    Viele Grüße
    Micha

    #2
    Die Relaisgeräusche sind meiner Meinung nach vernachlässigbar. Hauptbeleuchtung dimmt man häufig. Rollladen sind mechanisch viel lauter als die Relais. Und z.B. die nicht gedimmte Beleuchtung in der Abstellkammer würde das leise Relais zwar in der Abstellkammer (und ggf. der angrenzenden Küche?) hörbar machen, aber gleichzeitig mit dem sichtbaren Licht, fällt das nicht störend auf. Zudem kann man den Sicherungskasten selbst auch akustisch von der Wand entkoppeln und ggf. die Tür dämmen (Achtung Temperaturabführung beachten).

    Wenn du erweitern willst, lass Rohre bis in die Dosen verlegen. Gerade dicke Altbauwände geben das idr her. Auch die oft abgehangenen Decken (durch die Raumhöhe) bieten hier ausreichend Möglichkeiten.

    Da der Zählerschrank sicherlich gemeinschaftlich im Keller hängt, braucht der schonmal keinen Platz. Typische Schrankgrößen sind z.B. 3 Felder breit, 9 Felder hoch. Das sind 252 TeilungsEinheiten für Geräte und nochmal ca. 1,3m für Reihenklemmen, oder anders bei 5,2mm je Klemme, idr. 2 Klemmen je Kabel ca. 120 Kabel.

    Zum Mehrpreis: Die Schränke kosten ca. 1000€ ggü. 120€. Sicherungen, FIs, etc. würden theoretisch in gleicher Anzahl reichen, die Meisten bauen hier aber plötzlich durch KNX deutlich mehr ein. Zu den Geräten: Das ist eine schwierige bis unmögliche Aussage: Simpler Stromstoßschalter-Ersatz (230V Binäreingänge, nur einfache Schaltkanäle, Netzteil, IP Interface) werden bei ~1500€ liegen. Heizungsaktor ist auch günstig, Temperaturerfassung benötigt vereinfacht zwangsweise KNX Taster, die können teilweise ohne erneuten Aufpreis auch die Temperatur messen. Mein Favorit wenn es günstig sein soll, der Lingg+Janke TA4F55

    Was geht: einfachen KNX Taster gegen teuren tauschen. Ebenso (wenn genügend Platz im Schrank) einen Schaltkanal gegen einen Dimmkanal. Was NICHT geht, erstmal Konventionell und später KNX. das lohnt auch inanziell nicht.

    Ich habe schon KNX Installationen für ~1000€ Aufpreis ggü. einer GLEICHWERTIGEN konventionellen Anlage gebaut. Heißt entweder Konventionell und über KNX dimmbar, oder in keinem Fall dimmbar. Heizungsthermostate, deren UP-Dose und die Verkabelung fallen weg, die Temperatur misst der KNX Taster gleich mit. Jalousiesteuerung in beiden Fällen mit Zentralsteuerung (sprich relativ komplexen Jalousieschaltern mit Zentraleingang). Beide Varianten mit Reihenklemmen und entsprechend ausreichend dimensioniertem Sicherungskasten.

    Was nochmal, nicht unerheblich Zeit und damit Kosten in Anspruch nehmen kann, ist die Parametrierung. Wenn du das selbst übernehmen willst, kann das deutlich Geld sparen (auch wenn du für ~350€ eine Lizenz brauchst).

    Rauchmelder brauchen keine App, die sollen hoffentlich niemals, höchstens einmalig Lärm machen. Ggf. vernetzt (sodass alle anschlagen). Und ganz eventuell ein Kontakt in den KNX (alle Rollläden öffnen, solange noch etwas Strom da ist).

    Fensterkontakte kann der KNX je nach System günstig mit machen (im Besonderen bei dezentraler Rollladen-Aktorik bzw. Tastern mit integriertem Binäreingang). Das ist aber keine Alarmanlage im Sinne des VDS. Zum Thema Türsteuerung: darauf musst du genauer eingehen. Man kann (je nach Sicherheitsanspruch und System) über den KNX paralell die Tür entriegeln. Aber eine Zutrittskontrolle ist das erstmal nicht (ggf. eine Ausnahme mit dem Zennio ZVIIWOK).

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      #3
      Danke für den Input - dies hilft mir schon einmal sehr weiter! Zusätzlich zur normalen Elektroinstallation stehen mir für KNX-Technik ca. 5-6 TEuro zur Verfügung (+ Geld für Mehrarbeit des Elektrikers); wenn ich dies richtig lese, dann könnte man für das Geld zumindest eine KNX-Sparversion hinbekommen, welche ich dann ggf. später erweitern kann (wenn neues Geld da ist).

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        #4
        Ja, je nachdem was der Vergleich ist. (einfachstes Klickiklack oder umfangreich konventionell)

        Am meisten bekommt man bei geringer Breite in einem Standschrank unter, die sind aber meist etwas teurer.

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          #5
          Zitat von mstern1 Beitrag anzeigen
          zumindest eine KNX-Sparversion hinbekommen
          Das kommt eben stark darauf an, was du unter einer Sparversion verstehst... Wichtig ist, dass du jetzt komplett alles für KNX vorbereitest.

          Und dann folgt die Priorisierung, also was muss von Anfang an vorhanden sein und was kann später nach- bzw. aufgerüstet werden. Spontan kommen mir folgende Gedanken (bitte korrigieren und ergänzen):
          • An alle Stellen, die vielleicht später mal etwas mit Strom und/oder KNX bekommen könnten, direkt jetzt ein ausreichend großes Leerrohr ziehen.
          • Soweit möglich jetzt schon "die grüne Leitung" in die Leerrohre schmeißen. Grundprinzip ist meist ein offener Ring vom Verteiler ausgehend, der in den einzelnen Räumen entweder von einer KNX-Anbindung zu nächsten geführt wird und/oder zu den einzelnen Stellen abzweigt.
          • Den Verteiler mit ordentlich Platzreserve planen und sofort mit Klemmen bestücken, damit du später Geräte nachrüsten (lassen) kannst. Dann ist der zukünftige Aufwand bspw. eine gewöhnliche Steckdose über einen Schaltaktor oder sogar einen Messaktor anzubinden sehr überschaubar.
          • Am Anfang kannst du vieles gewohnt manuell über günstige KNX-Taster schalten. Und später je nach Wunsch auf größere Geräte (mit Display?) aufrüsten. Wichtig ist aber, dass der Einbauort jetzt schon so gewählt wird, dass auch Displays später gut bedient werden können, also deutlich höher als Standard-Lichtschalter.
          • Bewegungs- bzw. Präsenzmelder auf jeden Fall jetzt schon für jeden einzelnen Raum (ggf. mehrere je Raum) mitdenken. Nachrüsten, um weniger manuell bedienen zu müssen und mehr automatisieren zu können, fällt dann leicht.
          • Je nach Heizung geht es auch gut ohne eine Einzelraum-Regelung, insbesondere am Anfang. Wenn der Wunsch im Laufe des Bewohnens aufkommt, ist eine Umrüstung eigentlich kein Problem. Die Ist-Temperatur erfassen bereits viele Schalter und Bewegungsmelder. Wichtig ist nur den Platz und die Versorgung (Strom + KNX) eines Heizungsaktors von Beginn an einzuplanen.
          • Steuerung über App bzw. Visualisierung im Allgemeinen ist etwas worum man sich erst sehr spät Gedanken machen sollte. Also eigentlich erst, wenn das Grundsystem aufgebaut und eingestellt ist.

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