Hi Leute,
es ist schon Jahre her, dass ich mich das letzte Mal mit KNX beschäftigt habe - doch nachdem wir die Hoffnung längst aufgegeben haben, haben wir nun tatsächlich ein Grundstück gefunden, gekauft und können bauen. Und jetzt soll natürlich alles ganz schnell gehen, obwohl man ja eigentlich alles mit ausreichender Zeit planen sollte. Noch steht auch der Grundriss nicht und trotzdem häufen sich in meinem Kopf die Vorstellungen und Wünsche an das Smart Home - gleichzeitg mit den Fragen, wie man das umsetzen könnte.
Da bin ich schon froh, dass ich mich schon mal damit beschäftigt hatte, aber viele Dinge sind mir noch immer ein Rätsel...
Also mir ist grundsätzlich klar, nach welchem System man den Bus verlegt, dass es Linien- und Bereichskoppler gibt, wozu man unterschiedliche Linien nutzt (z.B. Sicherung einer Außenlinie), dass man Linien mit Kopplern auf bis zu 255 Teilnehmer verlängern kann, usw.
Ebenfalls, dass alle Teilnehmer eine phsikalische Adresse bekommen und über verschiedene Kommunikationsobjekte verfügen.
Anhand von Gruppen/Gruppenadressen fügt man dann Sensor und Aktor zusammen und i.d.R. schickt der Sensor dann ein Telegramm auf den Bus, in das alle Teilnehmer reinschauen, und wenn ein Aktor seine Adresse findet, verarbeitet er es entsprechend.
Auch ist mir glaube ich klar, dass sich für Zustandsmeldungen/Anzeige die Rolle von Sensor und Aktor gerne mal vertauschen können, sodass der Aktor den Schaltzustand als Telegramm versendet und der Sensor den Status anzeigt (z.B. als LED). Auch das erfolgt wieder über eine Gruppenadresse.
Sollte ich also hier schon einen Grundlagenfehler haben, bitte ich darum, mich zu korrigieren.
Leider bin ich auch immer noch reiner Theoretiker - habe also noch keine einzige KNX-Komponente, da ich zunächst evaluieren möchte, ob das für uns überhaupt in Frage kommt und bereits die Initialkosten ja schon recht hoch sind und meine Frau dem Ganzen noch recht kritisch gegenübersteht und hier eher ein unnötiges, teures Spielzeug darin sieht.
Aber mit diesem Stand - behaupte ich jetzt einfach mal - wäre ich zuminest theoretisch in der Lage, eine Grundfunktionalität herzustellen (Lichter ein/aus, ggf. Dimmen, Beschattung hoch/runter, etc.).
So, jetzt komm ich aber mal zu meinen Verständnisproblemen/Fragen. Mein Anspruch ist hier nicht die vollständig detailierte Beantwortung! Aber über Hinweise/Begriffe/Links zur Recherche wäre ich sehr dankbar! Und ich hoffe ich stelle jetzt aus euren Augen nicht schon gleich die völlig falschen Fragen 😅
1.) Senoren in mehreren GAs:
Ich habe den Grundsatz "gelernt", dass ein Sensor immer nur eine Gruppenadresse haben darf. Im Falle einer Statusanzeige müsste man den Sensor aber doch trotzdem zwei Gruppen zuordnen? Ist das korrekt (weil das KO im Sensor dann doch ein Aktor ist) oder habe ich hier doch noch ein grundlegendes Verständnisproblem?
2.) Szenen und Dezentralität:
Szenen sind mir noch ein Rätsel und ich habe noch keine gute Erklärung gefunden, die mir Szenen zufriedenstellend erläutert. Ich habe mir Szenen immer so vorgestellt, dass mehrere GAs gleichzeitig angesprochen werden - das scheint aber nicht ganz zuzutreffen. Ich habe hier von einem Fall gelesen, da ging es z.B. um eine Lampe, die während einer "aktiven Szenen" automatisch zugeschaltet, wenn es draußen zu dunkel wird (weil das in der Szene so definiert ist). Das widerspricht dann meiner aktuellen Auffassung, da eine Szene dann ja über eine bestimmte/unbestimmte Zeit "aktiv" ist. Wo und wie wird in einem dezentralen System denn gespeichert, welche Szene gerade aktiv, an der ja mehrere Teilnehmer beteiligt sind und wie kann man eine aktive Szene wieder beenden? Habt ihr mir hier einen Tipp, wie ich Szenen am besten verstehen kann?
3.) Zeitgesteuerte Abläufe:
Damit meine ich jetzt nicht: Schalte von 07:00 bis 18:00 Uhr das Licht an, sondern "schalte das Licht ein, fahre dannach die Rolläden und die Leinwand runter und schalte den Beamer ein, dimme 10 Sekunden später das Licht auf 50% und wenn der Präsenzmelder über dem Sofa 5 Sekunden eine Präsenz meldet, schalte das Licht ganz ab."
Wie lässt sich sowas realisieren? Durch die Verknüpfung mit GAs scheinen mir die Aktionen relativ starr zu sein, auch wenn manch Aktor Schaltverzögerungen usw. anbietet.
4.) Bedingungen:
Wirklich smart wird es ja eigentlich erst, wenn man mit Bedingungen arbeiten kann... z.B.:
- Drücke ich bei Tag auf Taster 1, geht das Licht an, drücke ich nochmal geht es wieder aus.
- Drücke ich bei Nacht auf Taster 1 einmal geht das Licht zu 50% an, drücke ich doppelt geht es ganz an, drücke ich nochmal, geht es aus
oder
Laufe ich Nachts an die Treppe, soll die Treppenbeleuchtung angehen, aber nur, wenn im Wohn- und Essbereich kein TV, Radio, etc. mehr an ist (weil man dann vielleicht an der Treppe vorbei in die Küche will).
Ist sowas mit KNX (problemlos) möglich oder hat es mehr Sinn die Basisfunktionalität dezentral mit KNX abzubilden und komplexe Logiken aber in einem Server (z.B. Home Assistant) abzubilden? Ich habe zwar schon öfter den Hinweis auf Logikbausteine bekommen, konnte aber bisher nicht viel dazu finden, wie die aussehen bzw. wie die zu verwenden sind und welche Möglichkeiten sie bieten...
5.) Beleuchtung
Im Wohnbereich rechne ich aktuell mit ca. 12 LED-Deckenspots á ca. 600 Lumen. Da wäre es schön, wenn man die einzelnen Schalten/Dimmen könnte (dann natürlich über "Animationen" - nicht manuell per schalter).
Oder ich fände es einen schönen Effekt, wenn die Treppenbeleuchtung Stufe für Stufe andimmen würde - immer in die Richtung von der man kommt.
Ist sowas mit KNX möglich bzw. sinnvoll oder wäre hier eine Lösung mit DALI oder DMX sinnvoller?
6.) Präsenz- und Bewegungsmelder
Präsenz- und Bewegungsmelder sind für mein Verständnis für einen höheren Automatisierungsgrad schon sinnvoll, damit das Smart Home auch angemessen reagieren und die Situation/Ausgangslage bestimmen kann. Hier scheint es aber auch große Unterschiede zu geben - so schauen manche wohl auch durch Türen? Wie kann man eine Vorstellung für das Verhalten von Präsenzmeldern herhalten und wie plant man am besten, wo und in welchem Abstand entsprechende Sensoren installiert werden sollten?
7.) Komponenten
Welche Möglichkeiten man hat und wie diese auszugestalten sind, liegt ha maßgeblich auch an den Komponenten und teilweise verfolgen Hersteller da eigene Philosophien. Wie kann man denn aus diesen unüberschaubaren Massen an Geräten, die für sich richtigen finden? Gibt es da Datenbanken mit Filtermöglichkeiten oder muss man sich wirklich jedes Datenblatt eines jeden Bauteils anschauen - von unzähligen Herstellern? Das ist bei Aktoren ja schon schwierig - aber bei Sensoren kommt dann oft ja auch noch das Design dazu (z.B. Lichtschalter).
8.) Mischbetrieb sinnvoll?
Neben den reinen KNX-Komponenten gibt es ja noch zusätzliche Optionen, wie DALI/DMX, Home Server, etc. Da stellt sich mir dann aber auch noch die Frage, wie sinnvoll das ist, wenn man auch mal an den Verkauf denkt. Denn da müsste sich der neue Hausbesitzer ja auch in alle Systeme einarbeiten oder hoffen, dass er für viel Geld einen Experten findet (viel Glück) - könnte ich mir also auch als abschreckend und damit wertmindernd vorstellen... Wie seht ihr das?
Hm, ich hoffe meine Fragen sind jetzt nicht zu doof, unpräzise und/oder praxisfern und ja, ich denke ich komme zumindest für die Planung an einem Experten nicht vorbei. Doch bis es soweit ist, möchte ich mich selbst noch möglichst schlau machen - zumal es hier in der Gegend im weiten Umkreis keinen gibt, der sich damit wirklich auskennt. Und ich möchte die Fähigkeit haben auch selbst Hand anlegen zu können, denn sonst wird das auf Dauer bei Änderungen wohl ein doch recht teurer Spaß.
Also schon mal vielen Dank für jede Hilfe/Denkanstoß/Tipp!
Liebe Grüße!
es ist schon Jahre her, dass ich mich das letzte Mal mit KNX beschäftigt habe - doch nachdem wir die Hoffnung längst aufgegeben haben, haben wir nun tatsächlich ein Grundstück gefunden, gekauft und können bauen. Und jetzt soll natürlich alles ganz schnell gehen, obwohl man ja eigentlich alles mit ausreichender Zeit planen sollte. Noch steht auch der Grundriss nicht und trotzdem häufen sich in meinem Kopf die Vorstellungen und Wünsche an das Smart Home - gleichzeitg mit den Fragen, wie man das umsetzen könnte.
Da bin ich schon froh, dass ich mich schon mal damit beschäftigt hatte, aber viele Dinge sind mir noch immer ein Rätsel...
Also mir ist grundsätzlich klar, nach welchem System man den Bus verlegt, dass es Linien- und Bereichskoppler gibt, wozu man unterschiedliche Linien nutzt (z.B. Sicherung einer Außenlinie), dass man Linien mit Kopplern auf bis zu 255 Teilnehmer verlängern kann, usw.
Ebenfalls, dass alle Teilnehmer eine phsikalische Adresse bekommen und über verschiedene Kommunikationsobjekte verfügen.
Anhand von Gruppen/Gruppenadressen fügt man dann Sensor und Aktor zusammen und i.d.R. schickt der Sensor dann ein Telegramm auf den Bus, in das alle Teilnehmer reinschauen, und wenn ein Aktor seine Adresse findet, verarbeitet er es entsprechend.
Auch ist mir glaube ich klar, dass sich für Zustandsmeldungen/Anzeige die Rolle von Sensor und Aktor gerne mal vertauschen können, sodass der Aktor den Schaltzustand als Telegramm versendet und der Sensor den Status anzeigt (z.B. als LED). Auch das erfolgt wieder über eine Gruppenadresse.
Sollte ich also hier schon einen Grundlagenfehler haben, bitte ich darum, mich zu korrigieren.
Leider bin ich auch immer noch reiner Theoretiker - habe also noch keine einzige KNX-Komponente, da ich zunächst evaluieren möchte, ob das für uns überhaupt in Frage kommt und bereits die Initialkosten ja schon recht hoch sind und meine Frau dem Ganzen noch recht kritisch gegenübersteht und hier eher ein unnötiges, teures Spielzeug darin sieht.
Aber mit diesem Stand - behaupte ich jetzt einfach mal - wäre ich zuminest theoretisch in der Lage, eine Grundfunktionalität herzustellen (Lichter ein/aus, ggf. Dimmen, Beschattung hoch/runter, etc.).
So, jetzt komm ich aber mal zu meinen Verständnisproblemen/Fragen. Mein Anspruch ist hier nicht die vollständig detailierte Beantwortung! Aber über Hinweise/Begriffe/Links zur Recherche wäre ich sehr dankbar! Und ich hoffe ich stelle jetzt aus euren Augen nicht schon gleich die völlig falschen Fragen 😅
1.) Senoren in mehreren GAs:
Ich habe den Grundsatz "gelernt", dass ein Sensor immer nur eine Gruppenadresse haben darf. Im Falle einer Statusanzeige müsste man den Sensor aber doch trotzdem zwei Gruppen zuordnen? Ist das korrekt (weil das KO im Sensor dann doch ein Aktor ist) oder habe ich hier doch noch ein grundlegendes Verständnisproblem?
2.) Szenen und Dezentralität:
Szenen sind mir noch ein Rätsel und ich habe noch keine gute Erklärung gefunden, die mir Szenen zufriedenstellend erläutert. Ich habe mir Szenen immer so vorgestellt, dass mehrere GAs gleichzeitig angesprochen werden - das scheint aber nicht ganz zuzutreffen. Ich habe hier von einem Fall gelesen, da ging es z.B. um eine Lampe, die während einer "aktiven Szenen" automatisch zugeschaltet, wenn es draußen zu dunkel wird (weil das in der Szene so definiert ist). Das widerspricht dann meiner aktuellen Auffassung, da eine Szene dann ja über eine bestimmte/unbestimmte Zeit "aktiv" ist. Wo und wie wird in einem dezentralen System denn gespeichert, welche Szene gerade aktiv, an der ja mehrere Teilnehmer beteiligt sind und wie kann man eine aktive Szene wieder beenden? Habt ihr mir hier einen Tipp, wie ich Szenen am besten verstehen kann?
3.) Zeitgesteuerte Abläufe:
Damit meine ich jetzt nicht: Schalte von 07:00 bis 18:00 Uhr das Licht an, sondern "schalte das Licht ein, fahre dannach die Rolläden und die Leinwand runter und schalte den Beamer ein, dimme 10 Sekunden später das Licht auf 50% und wenn der Präsenzmelder über dem Sofa 5 Sekunden eine Präsenz meldet, schalte das Licht ganz ab."
Wie lässt sich sowas realisieren? Durch die Verknüpfung mit GAs scheinen mir die Aktionen relativ starr zu sein, auch wenn manch Aktor Schaltverzögerungen usw. anbietet.
4.) Bedingungen:
Wirklich smart wird es ja eigentlich erst, wenn man mit Bedingungen arbeiten kann... z.B.:
- Drücke ich bei Tag auf Taster 1, geht das Licht an, drücke ich nochmal geht es wieder aus.
- Drücke ich bei Nacht auf Taster 1 einmal geht das Licht zu 50% an, drücke ich doppelt geht es ganz an, drücke ich nochmal, geht es aus
oder
Laufe ich Nachts an die Treppe, soll die Treppenbeleuchtung angehen, aber nur, wenn im Wohn- und Essbereich kein TV, Radio, etc. mehr an ist (weil man dann vielleicht an der Treppe vorbei in die Küche will).
Ist sowas mit KNX (problemlos) möglich oder hat es mehr Sinn die Basisfunktionalität dezentral mit KNX abzubilden und komplexe Logiken aber in einem Server (z.B. Home Assistant) abzubilden? Ich habe zwar schon öfter den Hinweis auf Logikbausteine bekommen, konnte aber bisher nicht viel dazu finden, wie die aussehen bzw. wie die zu verwenden sind und welche Möglichkeiten sie bieten...
5.) Beleuchtung
Im Wohnbereich rechne ich aktuell mit ca. 12 LED-Deckenspots á ca. 600 Lumen. Da wäre es schön, wenn man die einzelnen Schalten/Dimmen könnte (dann natürlich über "Animationen" - nicht manuell per schalter).
Oder ich fände es einen schönen Effekt, wenn die Treppenbeleuchtung Stufe für Stufe andimmen würde - immer in die Richtung von der man kommt.
Ist sowas mit KNX möglich bzw. sinnvoll oder wäre hier eine Lösung mit DALI oder DMX sinnvoller?
6.) Präsenz- und Bewegungsmelder
Präsenz- und Bewegungsmelder sind für mein Verständnis für einen höheren Automatisierungsgrad schon sinnvoll, damit das Smart Home auch angemessen reagieren und die Situation/Ausgangslage bestimmen kann. Hier scheint es aber auch große Unterschiede zu geben - so schauen manche wohl auch durch Türen? Wie kann man eine Vorstellung für das Verhalten von Präsenzmeldern herhalten und wie plant man am besten, wo und in welchem Abstand entsprechende Sensoren installiert werden sollten?
7.) Komponenten
Welche Möglichkeiten man hat und wie diese auszugestalten sind, liegt ha maßgeblich auch an den Komponenten und teilweise verfolgen Hersteller da eigene Philosophien. Wie kann man denn aus diesen unüberschaubaren Massen an Geräten, die für sich richtigen finden? Gibt es da Datenbanken mit Filtermöglichkeiten oder muss man sich wirklich jedes Datenblatt eines jeden Bauteils anschauen - von unzähligen Herstellern? Das ist bei Aktoren ja schon schwierig - aber bei Sensoren kommt dann oft ja auch noch das Design dazu (z.B. Lichtschalter).
8.) Mischbetrieb sinnvoll?
Neben den reinen KNX-Komponenten gibt es ja noch zusätzliche Optionen, wie DALI/DMX, Home Server, etc. Da stellt sich mir dann aber auch noch die Frage, wie sinnvoll das ist, wenn man auch mal an den Verkauf denkt. Denn da müsste sich der neue Hausbesitzer ja auch in alle Systeme einarbeiten oder hoffen, dass er für viel Geld einen Experten findet (viel Glück) - könnte ich mir also auch als abschreckend und damit wertmindernd vorstellen... Wie seht ihr das?
Hm, ich hoffe meine Fragen sind jetzt nicht zu doof, unpräzise und/oder praxisfern und ja, ich denke ich komme zumindest für die Planung an einem Experten nicht vorbei. Doch bis es soweit ist, möchte ich mich selbst noch möglichst schlau machen - zumal es hier in der Gegend im weiten Umkreis keinen gibt, der sich damit wirklich auskennt. Und ich möchte die Fähigkeit haben auch selbst Hand anlegen zu können, denn sonst wird das auf Dauer bei Änderungen wohl ein doch recht teurer Spaß.
Also schon mal vielen Dank für jede Hilfe/Denkanstoß/Tipp!
Liebe Grüße!
Kommentar