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Funktionsweise Überspannungsschutz zB Dehnguard 275

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    Funktionsweise Überspannungsschutz zB Dehnguard 275

    N'abend!

    ich habe mir gerade mehrmals die Beschreibung von Dehn durchgelesen.


    Die bewährte Schutzbeschaltung mit leistungsfähigen Zinkoxidvaristoren in Kombination mit der zweifach wirkenden Überwachungseinrichtung Thermo-Dynamik-Control ist ein Markenzeichen der DEHNguard-Technologie

    Klingt gut :-) Also ob man das braucht
    Ich würde irgendwie gerne wissen was genau das Ding macht finde dazu aber leider nichts.

    dehnguard.jpg

    Wenn ich das richtig sehe werden die Phasen direkt nach dem Hauptschalter "parallel" abgegriffen und der N von der Sammelschiene geholt und jeweils unten an das Dehnguard Modul angeklemmt.

    Die oberen 4 "Ausgänge" sind gebrückt und gehen auf die PE Sammelschiene.

    Die 3 Phasen gehen vorher noch durch 3 Neozed Vorsicherungen. 20A meine ich

    Was genau macht diese Konstrukt?
    Ich vermute das leitet dann die Phasen und den N zusammen auf die Gebäudeerdung um?
    Wann genau? Wie lange?
    Ist das dann nicht ein Kurzschluss?

    Wofür genau sind die Vorsicherungen?

    Danke falls wer Lust hat das zu erklären.


    #2
    Sorry, leider falscher Bereich. Kann das ein Admin verschieben nach Gebäudetechnik ohne KNX. Ich finde keine Löschfunktion? :-( Danke

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      #3
      Der Überspannungsschutz hat die Aufgabe im moment Blitzeinschlags alle 3 Phasen und N auf ein Potential zu legen und gegen Erde ab uu Leiten. Wenn dies geschieht stehen am N und L1 Bis L3 z.b 100.000 V an.
      Da auf L und N die selbe spannung ist fliest kein Strom = Gerät geschützt.
      Der einzigste spannungsfall der hier entsteht ist der Leitungsverlust von PE Klemme bis zum Gerät.
      Dort sagt man pro 1m Leitung 1000V.

      Die 275 steht dafür, ab welcher Spannung der Varistor durchschaltet.

      Die Vorsicherung dient als Leitungsschutz falls ein zu hoher Strom fliest wenn ein Varistor ableiter defekt ist.

      Bevor du das ding jetzt in deine Verteilung baust:
      Ein Pberspannungskonzept besteht aus 3 Stufen. Typ1 Grob, Typ2 Mittel, typ3 Fein. Es ist nur wirksam wenn er auch so aufgebaut wurde.
      Der TNS275 wie er oben zu sehen ist ist Typ 2.
      Zuletzt geändert von larsrosen; 06.10.2015, 05:00.
      Elektroinstallation-Rosenberg
      -Systemintegration-
      Planung, Ausführung, Bauherren Unterstützung
      http://www.knx-haus.com

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        #4
        Hi Lars,

        Danke.
        willst du nichtmal nen Buch schreiben. Elektroverteilung für Anfänger :-) Wär ich direkt erster Kunde

        Also ich hab noch ein wenig Blitzgrundlagen gelesen.

        Der EU Normblitz (gibt es sowas :-) )
        hat wohl ca.
        10 Millionen Volt
        10.000 Ampere
        und hat eine Dauer von wenigen Microsekunden (Millionstel Sekunden) wobei die maximal Stromstärke sehr früh kommt.

        Typ 1 und Typ 2 unterscheiden sich wohl durch die Impulsform
        Typ 1 = 10/350 µs
        Typ 2 = 8 /20µs

        Typ 1 Impuls ist dann 350 Microsekunden lang und die maximal Stromstärke wird nach 10 Microsekunden erreicht.
        Das entspricht dann der Form eines direkten Blitzeinschlages

        Typ 2 sind dann 20 Microsekunden länge und maximal Stromstärke wird nach 8 Microsekunden erreicht.

        Ist das soweit richtig?


        Die 275 Module sind dann Typ 2 Module die Überspannungen von indirekten Einschlägen aufnehmen bzw. welche die über das Netz kommen

        Also bei Spannung über 275 Volt leitet der auf die Erdung um?

        Die anderen Werte sind dann
        In= Nennableitstoßstromwert von 20kA
        Imax = max. Ableitstoßstrom von 40kA

        Das hieße die Module können einmal Stoßstrom von 40.000 Ampere ableiten und dann sind die Schrott?

        Das mit der Vorsicherung hab ich noch nicht ganz verstanden.Die scheint irgendwie doch noch Zusammenhang mit dem Stromstoß zu stehen

        Hier ist noch ein Dokument bezüglich der Vorsicherung.
        https://www.dehn.de/sites/default/fi...icherungen.pdf

        Die bieten ja auch Module mit integrierter Vorsicherung an.
        Dort steht bei Imax 35kA muss die Vorsicherung 100Ampere haben.
        Dann haben die aber noch eine andere Funktion als nur die Leitungsabsicherung?

        Wie ist das bei einer Sternpunktverschiebung? Mal angenommen der Null der Hauptzuleitung wird unterbrochen. Lösen die dann auch bzw leiten die Phase die zuviel Volt bekommt dann ab? Wenn dann 400 Volt auf eine Phase gehen?

        Danke
        Daniel




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          #5
          Hier ist von ABB dazu noch ein Dokument
          https://www02.abb.com/global/atabb/atabb104.nsf/0/19be26f1ef1f4d4ac125783e0051b734/$file/OVR+Ger%C3%A4te+2010.pdf
          Ganz gut erklärt insgesamt.

          Auf Seite 9 sind noch gute Hinweise zur Verdrahtung.

          Dort gibt es die 50cm Regel.
          50 cm Regel 
          Denken Sie daran, dass ein Blitzstrom von 10 kA in einem 1 m langen Kabel 1000 V erzeugt. Einrichtungen, die durch eine Überspannungs-Schutzeinrichtung geschützt werden, sind einer Spannung gleich der Summe der Spannung UPder Überspannungs-Schutzeinrichtung, UD ihres Trennschalters und der Summe der Induktivspannungen der Verbindungskabel (U1+U2+U3) ausgesetzt . Deshalb ist es wichtig, dass die Gesamtlänge (L = L1+L2+L3) der Anschlusskabel so kurz wie möglich ist (max. 0,5 m).


          Geht es dabei um die Anschlusskabel des Überspannungschutzes? Ich verstehe das eher so, dass es um die "parallel" geschalteten Kabel geht.
          Richtig?

          Also mal angenommen der Überspannungsschutz wir parallel am SLS abgegriffen und parallel dazu noch ein Zähler.
          Dann sollte der Zähler mit kurzmöglichsten Kabel am SLS angeschlossen werden?




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            #6
            Also. Zu der Sicherung kann ich dir nett mehr sagen. Bestimmt hat die noch mehr aufgaben.

            Zu der Verdrahtung kann ich dir sagen, das dies ein eigenes Kapitel ist. Es dürfen max 0,5m von abgriff Phase bis ÜSS und 0,5m von ÜSS bis Erdungschiene sein. Wenn du eine Verdrahtung machst kannst du bis 1m auf die Erdungschiene machen. Das Problem sind die auftretenden Spannungsabfälle an der Leitung die der ÜSS nicht kurzschließen kann(der 1m). Pro meter 1kv. Dehn sagt, der ÜSS typ 1 so nah we möglich an HÜP. Dies lässt der Versorger nicht zu!
            Es werden mittlerweile Kombiableiter Typ1&2 für die Sammelschiene erlaubt. Das problem für den Versorger ist das thyristoren eigenverbrauch haben und das darf nicht vor dem Zähler sein. Typ1 Und Kombiableiter bestehen aus Funkenstrecke und somit haben diese kein eigenverbrauch.

            Dadurch das TYP1&2 in der Hauptverteilung sitzen, gibt es ja wieder ein Leitungsweg bis zum Verbraucher oder UV. Diese auftretende Spannung muss auch Terminiert werden. Das macht der Typ 3 Ableiter.

            Ein Typ 2 Ableiter schützt max 10m Leitung, dann muss wieder ein Typ 2 gesetzt werden. (Bei konstrukt HV und UV weiter wie 10m muss in der UV erneut ein TYP 2 verbaut werden.

            Eine Funkenstrecke braucht ein gewissen höheren Strom zum Zünden. Wenn die Luft ionisiert ist fliest ein wesentlich niedriger weil ionisierte luft besser Leitet.
            Bei einem Blitz ist es genauso, nur das dieser erstmal den Lichtkanal aufbaut und dann nochmal richtig strom nachpumpt.

            Sehr schön zu erfahren bei Dehn Lehrgängen oder das Dehn Handbuch. Aber merken kann man sich das alles nicht.
            Zuletzt geändert von larsrosen; 06.10.2015, 15:49.
            Elektroinstallation-Rosenberg
            -Systemintegration-
            Planung, Ausführung, Bauherren Unterstützung
            http://www.knx-haus.com

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              #7
              Hallo Lars,

              Zitat von larsrosen Beitrag anzeigen
              Der Überspannungsschutz hat die Aufgabe im moment Blitzeinschlags alle 3 Phasen und N auf ein Potential zu legen und gegen Erde ab uu Leiten.
              Das ist ein wenig missverständlich ausgedrückt. Bei direkten oder sehr nahen Blitzeinschlägen KOMMT der Blitzstrom über den Fundamenterder und die Potentialausgleichschiene über den PE in das Haus. Mithin wird NICHT gegen Erde abgeleitet, sondern umgekehrt, von der PAS/PE über die kurzgeschlossenen Blitzstromableiter wird zu den drei Phasen und N in Richtung Trafostation (= Ferne Erde) abgeleitet. Der Sinn besteht darin, die Isolation der Anschlussleitungen zu schonen.

              Nur für die benachbarten Häuser an der gleichen Versorgungsleitung oder bei fernen Einschlägen in das Versorgungsnetz mag es umgekehrt gelten, dass die damit auftretenden Spannungsspitzen durch Blitzstromableiter (sofern vorhanden) gegen PE und Fundamenterder abgeleitet werden (sofern dieser nicht noch im Spannungskegel des Blitzeinschlages liegt).

              Dieses Kurzschließen der Außenleiter untereinander und das Abführen des Blitzstromes Richtung Trafostation führt zu einem Blitzfolgestrom, der ebenfalls gehandelt werden muss.

              Die ganze Materie ist schwierig und Fehler sind schnell passiert. Daher: Ich kann nur ganz unbedingt jedem anraten, die Dimensionierung und Installation sowie Messung und Dokumentation ausschließlich in die Hand eines Spezialunternehmens für Blitzschutz mit den entsprechenden Fachkräften zu geben. Das ist nichts zum selbst bauen.

              lg


              Stefan

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                #8
                Zitat von StefanW Beitrag anzeigen
                Die ganze Materie ist schwierig und Fehler sind schnell passiert. Daher: Ich kann nur ganz unbedingt jedem anraten, die Dimensionierung und Installation sowie Messung und Dokumentation ausschließlich in die Hand eines Spezialunternehmens für Blitzschutz mit den entsprechenden Fachkräften zu geben. Das ist nichts zum selbst bauen.
                Dem kann ich nur beipflichten. Bei den Ableitern für die Energietechnik ist die Sache noch relativ einfach. DV ZP TT (ist auch für's TN-S-System, trotz Namen, und was anderes als TN-S sollte im Haus ab HAK auch nicht mehr liegen heutzutage) auf die Sammelschienen klemmen (möglichst nah an die Einspeiseklemmen), einen TNS 275 (-FM, wer's über KNX überwachen will) in die UV und Typ 3-Ableiter (als REG z.B. vor KNX Spannungsversorgungen oder steckdosenintegrierbar) nah an die Endgeräte, vgl. https://www.dehn.de/sites/default/fi...wahlmatrix.pdf

                Lt. Hager ist ein Typ 1 Kombiableiter auf den Sammelschienen im Vorzählerbereich sogar Pflicht für die RAL *** Komfortaustattung. Aber dann den von Dehn nehmen, und nicht das überteuerte offenbar baugleiche Modell von Hager).

                Aber wenn man sich dann ansieht, was sonst an Leitungen im Haus rumliegt, und Überspannungen induzieren kann (Schleifen aus KNX- und Stromkabeln, Schleifen aus Netzwerk- und Stromkabeln, Außenleuchten, Split-Wärmepumpen (wo noch nicht mal der Dehn Blitzplaner was zu sagt), DSL, Antenne/SAT/BK, ...), und wo dann noch überall Ableiter fällig werden, dann wird einem schon mulmig.

                Leider habe ich andersherum auch das Gefühl, dass der innere Blitzschutz absolut notwendig ist heutzutage, wenn man nicht all seine elektronischen Geräte und die ganze KNX-Gebäudetechnik selbst bei indirekten Blitzschlägen abfackeln sehen will. Gut, die Versicherung kommt dafür auf, aber erstens gibt's auch andere Gründe für Überspannungen als nur Blitze und zweitens: wer will schon seinen ganzen Gerätepark neu anschaffen und konfigurieren. OK, das war jetzt in diesem Forum die falsche Annahme

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