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Best-practice Jalousiesteuerung

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    Best-practice Jalousiesteuerung

    Hallo.

    Wir sind seit einer Weile eingezogen, bisher habe ich noch keinerlei Wetterstation und auch nur eine Testinstalltion von OpenHAB. Meine Jalousien werden mit MDT-Aktoren gesteuert.

    Es hat sich gezeigt, dass es unbedingt notwendig ist, an wärmeren Tagen die Fenster zu beschatten. Bisher habe ich da eine einfache Szenen-Steuerung (Jalousien runter und Lamellen auf 60% und eine Normal-Szene mit 0%) für jede Fassade, die ich manuell auslöse. Wenn wir jetzt morgens früh raus gehen, vergisst man das und zu Mittag ist es ziemlich warm in der Bude. Daher steht in absehbarer Zeit eine Wetterstation an, insbesondere auch um bei Wind die Jalousien hoch zu fahren.

    Mir ist momentan aber noch nicht klar, welche Leistungen eine Wetterstation bringen kann und für was man einen Server als erweiterte Logik braucht.

    Meine Ideen würde ich mal so skizzieren:
    1. Wenn eine gewisse Temperatur (außen oder Raumtemperatur?) überschritten wird und die Sonne scheint, dann regle die Verschattung gemäß Sonnenstand.
    2. Wenn man aber manuell eingreift, dass soll (nur bei den manuell gesteuerten Jalousien?) nicht mehr automatisch nachgeführt werden.
    3. Durch einen Tastendruck lässt sich die Automatik wieder einschalten, dann fahren die Jalousien auf die richtige Position gemäß 1.
    4. Wenn zu viel Wind weht, die Jalousien hoch fahren und sperren (das kann der Aktor ja intern mit einem Alarm-Objekt)

    Ich habe viele Lösungsansätze mit verschiedenen Logik-Setups gefunden aber grundsätzlich (und unabhängig von der zu kaufenden Wetterstation) würde ich mal gerne fragen was sich der Praxis bewährt hat: Geht das, dass man die automatische Beschattung für ein Fenster unterbricht wenn man es manuell bedient hat? Braucht man das überhaupt? Ich denke da an sowas wie "Bilderschau => Lamellen ganz zu statt nur Sonnenschutz" oder "Kinder spielen im Garten => Lamellen bei einem Fenster fest auf 50% damit man rausschauen kann". Die Sperrfunktionen im Aktor lassen ja keine freien Nutzung mehr zu, also was wie "Signale von der Wetterstation sperren, Tastenbedienung weiterhin erlauben" kann man nicht im Aktor abbilden, oder? Da die Wetterstation ja auch keine Fenster einzeln ansteuert, kann es auch nicht in der Wetterstation unterschieden werden.

    Hat jemand ein ähnliches Setup gemacht? Ist das alles Blödsinn und ich hab nur einen Knoten im Hirn? Macht man die Verschattung überhaupt mit einer Wetterstation oder lieber komplett mit dem Astro-Modul von OpenHAB?

    Danke für Hinweise,
    Bernd

    #2
    Wat soll denn die Wetterstation noch alles machen? Kaffe servieren, wenn früh am Sonnatg die Sonne scheint?
    Mal ehrlich. Die kann dir nur sagen, dass die Sonne scheint und das bestenfalls aus welcher Richtung.
    Den Rest musst Du dann schon über Logik machen.
    Hast Du PM's in den Räumen? Wie wäre es mit Helligkeitswerten. Wenn die Sonne reinscheint und der Helligkeitswert über einen gewissen
    Punkt liegt und die Temperatur über der Solltemp, dann Jalousie runter.
    Bei manueller Steuerung der Jalousie, eine Sperre benutzen.
    Ohne Logikengin wirst Du da nicht glücklich.
    Deine Steuerung für Kinder im Garten, dann Lamellen zu und für Bilderschau 50% (kleiner Spass) kansnt Du über Szenen lösen.
    Auch hier kann man ein Sperrobjekt nutzen, dass die Jalousien nicht automatisch verfahren. Die Sperre musst Du aber wieder lösen.
    Windalarm von der Wetterstation soll aber nicht gesperrt werden.
    Auch hier wirst Du um Logikbausteine nicht rumkommen.

    Gruß Spassbird
    „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0 und das nennen sie ihren Standpunkt.“ und " Das Wissen entsteht aus Erfahrung, alles andere ist nur Information" Albert Einstein.

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      #3
      Hallo,

      sinnvoll ist sicher der Herabfahrschutz, wenn die Terrassentür entriegelt ist, also jemand im Garten ist.

      Alle anderen Automatiken sind sehr stark Geschmackssache. Bewährt hat sich auf jeden Fall ein Knopf pro Zimmer (oder andere Schaltmöglichkeit), um eine "Teilnahme" an der automatischen Beschattung zu realisieren.

      Ich würde von jeglichen Automatismen zur Temperatur Abstand nehmen. Tendenziell wird es ja so sein, dass Du selber entscheidest, ob Du eine Aufheizung durch die Sonne willst oder nicht. Im Prinzip ist es eine Umschaltung vor dem Sommer und eine Rückschaltung im Herbst. Wenn das Haus gut isoliert ist, reicht dies. Dann muss im Prinzip ab dem Frühjahr bis in den Herbst meistens etwas beschattet werden, sonst wird es ohnehin zu warm. Die Ausnutzung von Innenraumsensoren funktioniert nur dann, wenn man eine komplexere Logik bastelt, die auch gleitende Durchschnitte und die Tendenz bestimmen kann. In dem Fall würde z. B. an einem etwas kühleren Sommertag trotzdem beschattet, um eine Reserve zu schaffen, damit spätere Hitzewellen besser verkraftet werden können.

      Von allen Schaltfunktionen, die sehr viele Bewegungen der Motoren auslösen, würde ich absehen. Das reduziert stark die Lebensdauer. Und wenn doch Automatik, dann so einstellen, dass nur innerhalb sehr grosser Zeiträume eine Öffnung und Schliessung möglich wird. Sonst fährt die Jalousie am Ende jede halbe Stunde.

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        #4
        Okay, danke für die Klarstellung.

        spassbird viele Wetterstationen haben eine "Fassadensteuerung" für drei Himmelsrichtungen. Was macht die, wenn nicht die Beschattung steuern?
        Dass nicht alles was ich aufgeführt habe so geht ist schon klar, daher ja auch die Frage was man machen soll und was eher nicht.

        raman Danke für den Input. Die Sperre bei geöffneter Terrassentür habe ich schon, die war schon einprogrammiert bevor es die Jalousien gab.
        Die "Teilnahme" an der Automatik, auf welche Weise hast du die umgesetzt?
        Momentan beobachte ich, dass ich tagsüber die Lamellen fast waagerecht haben kann und damit ist es noch sehr hell im Raum und man sieht schön raus. So gegen 16 Uhr muss man dann ein bisschen weiter schließen, damit die Sonne nicht mehr durch scheint, später dann ggf. noch weiter. Im Prinzip sind das dann etwa 4-5 Schaltvorgänge am Tag, die die Automatik auslösen sollte. Das vertragen die Motoren doch, oder?
        Innenraumtemperaturen erscheinen mir auch ein bisschen zu träge für solche Automatik. Vermutlich kann man dann wirklich eine Automatik machen, die mit der Sonnen-Intensität (lässt sich doch bestimmt auch aus dem PV-Wechselrichter auslesen?) werkelt und dann im Sommer scharf geschaltet wird und im Winter eben aus ist.

        Gruß,
        Bernd

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          #5
          Ich habe in der Visu eine Seite, da kann ich pro Raum die Sonnenautomatik ein- oder ausschalten. Meistens schalten wir das nur alle paar Wochen um. In der regel für die meisten Räume vor dem Sommer und dann im Herbst zurück. Alle anderen Schaltvorgänge werden eher manuell ausgelöst. Ich mag im Arbeitszimmer helles Licht zum Lesen. Wenn ich am Computer etwas mache, soll es aber gedämpfter sein.

          Der Motor verträgt auch 100 Schaltvorgänge pro Tag, lebt dann eben erheblich kürzer als wenn es nur einer wäre. Einige Gebäude der Stadt Stuttgart wurden umgerüstet, nachdem es dort Sonnennachführung gegeben hatte. Anschliessend war die Zahl der Ausfälle der Jalousien erheblich geringer.

          Übrigens lieber pro Fassadenseite einen Windsensor, wenn das Haus sehr grosse Fassaden oder Vorsprünge hat. Es können an Fassaden gefährliche vertikale Winde auftreten, die nichts mit dem Wind auf dem Dach ganz oben zu tun haben. Da spielt auch die übrige Bebauung und ggf. Hecken eine Rolle.



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            #6
            Hallo Bernd,

            ich finde eigentlich alles, was Du Dir vorstellst, prinzipiell sinnvoll.

            Aus meiner Sicht ist die Innentemperatur der entscheidende Faktor für die Beschattung. Meine Wohlfühtemperatur ändert sich ja nicht täglich, also sehe ich keinen Grund, selbst zu entscheiden ob ich eine Beschattung will oder nicht. Die Witterung dieses Jahres zeigt mir sehr deutlich, dass man mit einer rein datumsbasierten Umschaltung nicht hin kommt. Bloß weil der Kalender "Sommer" sagt, ist noch lange nicht die Heizung aus. Und während die Heizung läuft, will ich natürlich die Sonneneinstrahlung nutzen.

            Wenn man Raumtemperaturregler (RTR) hat, kann man einfach den Kühltrieb passend konfigurieren, z. B. 2..5 Grad oberhalb der eingestellten Raumtemperatur für Heizen Die Beschattung wird nur aktiv, wenn der RTR "Kühlen" meldet und draußen innerhalb der letzten 2 Stunden die Sonne geschienen hat. So unterbindet man bei wechselndem Sonnenschein das ständige Verfahren der Jalousien. Nach Sonnenuntergang (oder wenn ein Fassade keine direkte Einstrahlung mehr bekommt) kann man die Beschattung ab dieser Zeit beenden, um die 2stündige Nachlaufzeit zu umgehen. Die sonnenstandsabhängige Lamellenverstellung kann man in Stufen von 10..20% machen, so dass sie auch kein Problem für die Motoren darstellt.

            Die Außentemperatur sehe ich als Einflussgröße für die Beschattung eher untergeordnet, zur Reduzierung des von Dir angesprochenen Trägheitseffekts. Wenn's draußen so warm ist, dass sicher in absehbarer Zeit nicht geheizt werden muss, legt man die Schaltschwelle für Kühlen niedriger (näher an die eingestellte Temperatur für Heizen, aber immer noch darüber) und die Auswertungszeit für Sonnenschein noch höher als 2 Stunden, um, wie es "raman" sehr treffend ausgedrückt hat, "eine Reserve zu schaffen, damit spätere Hitzewellen besser verkraftet werden können".

            Die höher priorisierte Szenenwahl des Benutzers kann man über Sperr- oder Zwangsführungsobjekte im Aktor realisieren, wenn man genug davon hat. (Man muss natürlich mindestens ein noch höher priorisiertes Sperrobjekt für "zu viel Wind" und "Terrassentür offen" übrig lassen; in beiden Fällen soll ja die Jalousie unabhängig von allem anderen oben bleiben.) Ich würde für Benutzerszenen, die die Beschattung überschreiben, auf jeden Fall einen Timeout von 3..12 Stunden vorsehen, damit sie nicht versehentlich tagelang aktiv bleiben.

            Schaut man sich dieses Gesamtbild an, dann braucht man für eine wirklich sinnvolle Beschattungssteuerung schon so dies und das an Logik (Schwellwertschalter, Zeitglieder, Sonnenstandsberechnung, evtl. Logik zum zeitweisen Überschreiben der Beschattungsautomatik). Manches, aber sicher nicht alles davon können viele Wetterstationen. Was OpenHAB, kann, müssen Dir andere sagen, da ich es nicht kenne. Sollte es nicht ausreichen, könntest Du Dir mal den Logikbaustein Gira 207000 anschauen, der kann's auf jeden Fall.

            Wenn Du aber für die Erfassung der Sonneneinstrahlung wirklich Deine Solaranlage nimmst (wie bekommst Du deren Daten auf den Bus?), kann die wahrscheinlich nix davon, sondern liefert nur einen Rohwert für die Einstrahlung. Die Frage ist, ob dieser Wert bei flachem Einstrahlwinkel morgens und abends überhaupt eine Unterscheidung von Sonnenschein und bewölktem Himmel erlaubt. Sonnensensoren haben einen wesentlich größeren Erfassungsbereich. Noch größer ist er bei Wetterstationen, die die Einstrahlung aus drei Richtungen getrennt erfassen.

            Grüße von Horst

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