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Reicht die alte Zuleitung zum Carport noch aus?

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    [Elektro] Reicht die alte Zuleitung zum Carport noch aus?

    Hallo.
    Ich habe zum Carport (aktuell nur Beleuchtung und Schuko-Steckdosen) ein 5x10 liegen. Leitungslänge beträgt ca. 28m in einem Leerrohr im Boden, und ein paar Meter im Kabelkanal im Keller.
    Nun planen wir eine Wallbox mit 22kW zu verbauen.
    Jetzt stellt sich mir die Frage, ob die 5x10 noch ausreichen?
    Absichern würde ich das Ganze mit einem Lasttrennschalter und 40A.
    Was meint Ihr?
    Zuletzt geändert von AndreasK; 31.10.2023, 11:11.
    Gruß
    Andreas

    #2
    Wie sieht es denn vor der Zuleitung zum Carport aus?
    Die Selektivität muss passen, und natürlich der Hausanschluss. Die 22kW kommen ja additiv hinzu...
    Viele Grüße,
    Stefan

    DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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      #3
      Aktuell habe ich im HAK 50A. Dann SLS mit 35A, welchen ich dann auf 50A ändern würde. Den HAK würde ich dann noch mit dem EVU abklären.
      Aber hilft das meine Frage zu klären?
      Gruß
      Andreas

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        #4
        Vom Spannungsfall ist es jedenfalls kein Problem:

        Screenshot 2023-10-30 183509.jpg
        Beim Thema Selektivität müssen die Profis was zu sagen...
        Viele Grüße,
        Stefan

        DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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          #5
          Du müsstest dir vom Energieversorger ohnehin zunächst die Zustimmung holen, ob die Wallbox überhaupt angeschlossen werden darf. Siehe §19 NAV https://www.gesetze-im-internet.de/nav/__19.html
          2) Erweiterungen und Änderungen von Anlagen sowie die Verwendung zusätzlicher Verbrauchsgeräte sind dem Netzbetreiber mitzuteilen, soweit sich dadurch die vorzuhaltende Leistung erhöht oder mit Netzrückwirkungen zu rechnen ist. Auch Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge sind dem Netzbetreiber vor deren Inbetriebnahme mitzuteilen. Deren Inbetriebnahme bedarf darüber hinaus der vorherigen Zustimmung des Netzbetreibers, sofern ihre Summen-Bemessungsleistung 12 Kilovoltampere je elektrischer Anlage überschreitet; der Netzbetreiber ist in diesem Fall verpflichtet, sich innerhalb von zwei Monaten nach Eingang der Mitteilung zu äußern.
          Ansonsten wäre zu prüfen, ob dein Zählerplatz diese Dauerlast überhaupt aushält.
          Ein Beispiel: eine klassische BKE (Befestigungs- und Kontaktiereinrichtung) für elektronische Haushaltszähler kann bei einer Verdrahtung mit 10qmm maximal 24 kW (35A) im Dauerbetrieb übertragen. Dauerbetrieb sind z.B. solche Wallboxen, da der Strom über einen längeren Zeitraum fließen kann.
          Falls du diese Konstellation hast, musst du zur Absicherung bezüglich thermischer Überlastung den SLS mit 35A behalten, sonst brennt im schlimmsten Fall der Zähler mit Kontaktiereinrichtung ab.
          Denn mit deinem normalen Haushaltsbezug on top bist du da schnell an der Grenze des Möglichen angekommen.
          Alternativ kannst du die BKE mit 16qmm verdrahtet bestellen und austauschen. Dann sind 30kW kein Problem (verträgt maximal 50A). Darüber hinaus landest du automatisch bei einer halbindirekten Wandlermessung. Hier gilt die VDE-AR-N-4100, Kapitel 7.3.1 (Einfach- und Doppelbelegung von Zählerplätzen):
          Die Begrenzung der maximalen Betriebsströme ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen. Soll für Anwendungen mit einem Dauerstrom von 32 A neben dem Kurzschlussschutz auch der Überlastschutz durch die Trennvorrichtung nach 7.5 sichergestellt werden, darf ein SH-Schalter mit einem Bemessungsstrom von 35 A (z. B. E-Charakteristik) eingesetzt werden. Dieser stellt sicher, dass bei Erreichen der Grenztemperaturen der Betriebsstrom auf 32 A begrenzt wird. Einen Dauerstrom von 44 A begrenzt ein SH-Schalter (z. B. E-Charakteristik) mit einem Bemessungsstrom von 50 A.
          Was die Selektivität und den Kabelquerschnitt betrifft: der 35er SLS wäre auch zu einer Schmelzsicherung mit 35A selektiv…

          …du siehst; die Probleme werden vermutlich nicht dein Kabel sein…

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            #6
            Zitat von AndreasK Beitrag anzeigen
            Nun möchten wir eine Wallbox mit 22kW verbauen
            Plant ihr denn auch fest mit einem Fahrzaug mit 22kW-Lader?

            Alternativ könntet ihr auch auf 16kW runter, dann wird vieles einfacher.
            Die meisten Fahrzeuge am Markt laden AC mit 16A bzw. 11kW.

            Nicht das du jetzt ein Fass aufmachst und das übernächste lädt eh nur mit 11kW.

            Abgesehen davon ist ein Fahrzeug bei 11kW nach ca. 4-5h wieder voll ist (Man lädt in der Regel von 20% wieder auf 80%)
            Zuletzt geändert von TheOlli; 01.11.2023, 16:47.
            Mit Heimautomatisierung lassen sich alle Probleme lösen die wir sonst gar nicht hätten...
            KNX + HUE + SONOS + SIMATIC-S7 + Fritzbox + RasPi mit NodeRed + Telegramm

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              #7
              Hallo.
              Danke für die ganzen Informationen.
              Natürlich muss ich am Ende alles mit dem EVU klären, da es eine 22kW Wallbox werden soll. Diese ist so oder so genehmigungspflichtig.
              Wenn dann Anpassungen am Zählerschrank und HAK notwendig werden, werden diese entweder auch gemacht, oder ich passe, wie schon TheOlli geschrieben hat, die Ladeleistung an.
              Zu Beginn möchte ich aber das max. möglich vorhalten, wenn ich die Verteilung im Carport nun neu mache.
              Daher ist für mich aktuell erst einmal nur wichtig, ob meine aktuelle Zuleitung 5x10, bei einer Länge von ca. 28m und Verlegung in einem Leerrohr von Haus zu Carport mit 40A abgesichert werden kann.
              Gruß
              Andreas

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                #8
                Kannst du mir bitte sagen wo du diese Tabelle gefunden hast?

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                  #9
                  Ja klar...siehe Anhang, das steht einiges Wissenswertes drin.

                  Zur Tabelle oben: da steht drunter auch der Zusatz, dass man bei 230V-Kreisen mit 0,5 multiplizieren muss - da kommen dann die bekannten 17m Leitungslänge bei 1.5mm² und 28m bei 2.5mm² bei einem 16A-LS bzw. 16A Betriebsstrom raus. Betrifft aber nur die 3%-Regel, die Werte müssen hinsichtlich Verlegeart und Häufung nochmal angepasst werden.
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von dreamy1; 31.10.2023, 11:48.
                  Viele Grüße,
                  Stefan

                  DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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                    #10
                    Perfekt Danke

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                      #11
                      Mein Ursprungsthema ist gelöst. Danke an alle!

                      Ich habe aber noch eine allgemeinen Punkt, welcher mir wider hoch gekommen ist wärmend des Lesens der ABB Unterlage.
                      Das Thema ist sicherlich schon mehrfach hier im Forum besprochen worden.
                      Ich habe aber immer noch nicht verstanden, warum es so gemacht werden soll.

                      Es geht um den Anschluss des E-Herds.
                      Es wird immer gesagt, dass dieser mit 2,5mm² angeschlossen werden muss.
                      Wenn ich aber rein nach den Vorgaben der DIN VDE 0100 gehe, ist das in vielen Fällen nicht notwendig.

                      Eckpunkte:
                      - E-Herd belastet die 3 Außenleiter symmetrisch (keine Ahnung ob das real so ist, aber wir nehmen es mal an)
                      - Verlegung ist Unterputz. Also Verlegeart C
                      - Als Umgebungstemperatur nehmen wir 25°C an
                      - Keine Häufung. Ist auch so, wenn ich zwar mehrere Leitungen zusammen verlege, diese aber ein Abstand von 2x Außendurchmesser Leitung haben

                      Dann kann ich diese Leitung einen Querschnitt von 1,5mm² haben, darf mit 16A absichert werden, und kann eine Leitungslänge bis 34m haben.

                      Selbst wenn die Außenleiter nicht symmetrisch belastet werden. Kann ich diese Leitung einen Querschnitt von 1,5mm² haben, darf mit 16A absichert werden, und kann eine Leitungslänge bis 17m haben.

                      Verstehe ich da etwas falsch?
                      Gruß
                      Andreas

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                        #12
                        Nöö, du hast alles richtig verstanden.
                        Eine pauschale Aussage hinsichtlich Herd immer in 2,5qmm Querschnitt kann niemals richtig sein, wenn man die Umgebungsbedingungen mit berücksichtigt.
                        Vom Grundsatz her kann der durchaus auch mit 1,5qmm verlegt werden, wenn es die Leitungslänge (Spannungsfall) und die Abfuhr der Wärme (Verlegeart, Häufung, Umgebungstemperatur) dies zulassen.

                        Nun gibts aber die DIN 18015, welche die Ausstattung von Wohnungen und Wohngebäuden hinsichtlich der Elektroinstallation beschreibt. Diese ist allerdings bei der Planung und Errichtung zu vereinbaren und hat keine Allgemeingültigkeit.
                        Diese fordert, dass Herdanschlüsse mit 20A vorzusehen sind. Daraus resultiert die Forderung.

                        Jetzt kommt aber die Widersprüchlichkeit:
                        Vereinbare ich die DIN, baut der Installateur natürlich auch Leitungsschutzschalter mit 20A ein und dimensioniert die Leitung passend.

                        Nun ist ein E-Herd bzw. Kochfeld ja meistens fest angeschlossen und nicht steckerfertig.
                        Nun gelten beim Anschluss aber die Herstellervorgaben des Elektrogeräts. Viele Hersteller geben eine Absicherung von 16A vor. Nun dürfte derjenige das Gerät gar nicht anschließen, wenn die Herstellervorgabe des Geräts 16A beträgt, die Absicherung mit 20A ausgeführt ist.

                        Daher würde ich immer einen Kompromiss eingehen. Die Absicherung (sofern die DIN nicht vereinbart ist) mit 16A auslegen, aber trotzdem die Zuleitung so dimensionieren, dass schlimmstenfalls ein Nennstrom von 20A geführt werden kann. Denn einen Leitungsschutzschalter hat man schnell getauscht, eine unterputz verlegte Zuleitung zwischen Stromkreisverteiler und Küche eher nicht.
                        Und da landest du bei mindestens 2,5qmm Querschnitt.

                        Auch ergibt sich ein weiterer Vorteil: man kann nie Sicher sein, dass die Verlegeart nicht mal in B oder gar A wechselt. Da ist man mit 2,5qmm immer auf der sicheren Seite.

                        Wirtschaftlich gesehen macht es ohnehin nicht viel Unterschied. Der Verlegeaufwand mit Schlitze stemmen, Löcher bohren und befestigen ist hinsichtlich der Arbeitszeit fast identisch, da sich der Aussendurchmesser zum kleineren Kabelquerschnitt kaum ändert.
                        Lediglich das Material ist etwas teurer.
                        Bei einem Auftrag an den Installateur ist vom Verhältnis her der Stundenaufwand preislich wesentlich relevanter als der kleine Anteil am Material. Daher spart man durch das 1,5qmm-verlegen nicht wirklich.

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                          #13
                          Kann ich 100% unterschreiben.

                          Ich habe sogar alle Steckdosenkreise konsequent in 2.5mm² ausgeführt. Das macht beim Material fast keinen Unterschied und mit den 26m kommt man im EFH mit UVs fast immer hin. Ein real mit 16A belastetes 1.5mm² wird auch gut warm, bei 17m werden da alleine fast 110W nur in der Leitung umgesetzt, bei 2.5mm² nur gut 60W.
                          Viele Grüße,
                          Stefan

                          DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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                            #14
                            Zitat von AndreasK Beitrag anzeigen
                            Es geht um den Anschluss des E-Herds.
                            Es wird immer gesagt, dass dieser mit 2,5mm² angeschlossen werden muss.
                            Unabhängig der folgenden Diskussion und Erklärung.
                            Gehst Du heute in Laden wollen die eher schon 4mm² weil deren Induktionsaggregate hier und da auch mal mehr als nur nen 16A LS haben wollen.

                            Bei all diesen Haushaltsgeräten habe ich auch konsequent 2,5mm² verwendet. die 1,5mm² gibt es nur an den einfachen Raum-Steckdosen, da hängen dann aber auch schon gar keine B16 mehr dran. Klare Verhinderung des Anstöpselns von so absurden Gerätschaften mit so hohen Leistungen.

                            Und ansonsten habe ich ja jede SD mit eigenem Außenleiter bis zur HV verdrahtet (maximal 3 einzelne SD an einem 5-fach NYM), da ist dann der Gesamt-Querschnitt für alle SD hinter dem LS dann auch wieder ordentlich, wenn da einer anfängt alle SD mit 1kW Geräten zu belasten.
                            ----------------------------------------------------------------------------------
                            "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
                            Albert Einstein

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