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    #31
    Zitat von starlight2k Beitrag anzeigen
    Ich glaube du machst dir das etwas zu einfach, besonders wenn man überlegt was Leute mit VDE auspacken wenn es um Balkonkraftwerke geht und wieviele so mehrere Klimageräte und Heizstrahler auf einen Stromkreis laufen haben.
    Ich glaube hingegen, das ich mit Jahrzehnten als konzessionierter Elektroinstallateur und sehr „schussfester VDE-Normenfetischist“ durchaus die Sinnhaftigkeit der Normen deuten und im Rahmen der Sicherheit als verantwortliche Elektrofachkraft diese umzusetzen vermag.
    Am Ende ist jede Elektroanlage für sich selbst zu betrachten und die Schutzmaßnahmen festzulegen.
    Apropos Balkonkraftwerk: genau das ist nicht einfach zu betrachten. Denn da kann das Kichhoffsche Gesetz dafür sorgen, das genau da im Fehlerfall eines Elektrogeräts beide Stromquellen (Netz und PV) auf den Fehler speisen und ein rechtzeitiges Abschalten vor einer weiteren Havarie (Brand, etc) nicht erfolgt. Ich finde das Thema Balkonkraftwerk absolut nicht trivial; und das sehe ich grundsätzlich als gefährlicher an, als eine Dauerlast unter 32A in einem Zählerfeld.

    Zitat von starlight2k Beitrag anzeigen
    Wenn die WP dauerhaft läuft (Winter), das Auto nicht mehr soweit kommt und öfters geladen werden muss (Winter), und die ganzen restlichen Verbraucher (Licht, Backofen, Herd, Heizstrahler, mobile Klimageräte...) läuft, muss das immernoch passen.
    Auch daran hat der Normengeber gedacht.
    Daher unterscheidet man zwischen Dauer- und Aussetzbetrieb. Der Dauerbetrieb sorgt für eine komplette Belastung und somit eine dauerhafte Wärmeabgabe der Adern im Zählerfeld, während der Aussetzbetrieb (dein Herd, der Backofen und was auch sonst noch) eventuell mal kurz für höhere Temperaturen sorgt, der Leiter aber auch wieder herunterkühlt, wenn der Ofen grade nicht heizt.
    Und da macht es auch nichts, wenn im Zählerfeld mal für gewisse Zeit die Temperatur etwas höher wird. Irgendwann setzt die Last aus und es kühlt wieder ab. Da brennt trotzdem noch lange nichts ab. Nichts anderes ist damit bezweckt.

    Anders hingegen würde das Zählerfeld thermisch beansprucht werden, wenn man permanent 3 Wallboxen mit 11 kW und rund 45A dauerhaft (also für mehrere Stunden) über das 10mm2 fließen würden. Dann kühlt da nichts mehr ab und die Temperatur steigt unzulässig hoch an. Da muss man halt was gegen tun.

    Zitat von StefanWE Beitrag anzeigen
    . Nicht das ich mit ihm dann über die Norm diskutieren darf.
    Das könnte so sein. Aber wenn das mit Verweis auf die 4100 verweigert wird, steht die Begründung oben.

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      #32
      Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
      Das könnte so sein. Aber wenn das mit Verweis auf die 4100 verweigert wird, steht die Begründung oben.
      Nützt dir bei vielen nix.
      Die Lage vor ein paar Tagen eskalierte erst bei mir, als der Zählermont, den Hager Tipp rausholte und mir es erklären wollte. Als ich ihm die original Norm gezeigt und erklärt hatte, merkte ich das er es nicht kapiert. Für ihn war klar 10qmm - 35A. Alles darüber muss 16, weil ich eine 6kwp PV in der Anlage hatte.
      Ende vom Lied war. Kein Zähler bekommen ohne 16er Platte.
      Elektroinstallation-Rosenberg
      -Systemintegration-
      Planung, Ausführung, Bauherren Unterstützung
      http://www.knx-haus.com

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        #33
        Also mein (konzessionierter) Eli hat nur geschmunzelt, als ich ihn beim Umbau des vorh. Zählerschrankes (50A SLS, BKE-I Adapter mit 10mm²) auf die Notwendigkeit einer 16mm² Verkabelung selbst hingewiesen habe. "Alles nur Geldmacherei" war die Aussage.

        Ergebnis: die 10mm² Verkabelung ist geblieben.

        Wenn ich selbst mal (großzügige) 1m Leitungslänge an den BKE-I Adaptern mit 30kW (44A) Drehstrom nachrechne, ergibt sich bei 10mm² rund 10W Verlustleitung und bei 16mm² rund 6,5W Verlustleistung in der Leitung. Bei 32A (22kW) sind es 5,5W (10mm²) und 3,4W (16mm²).

        Das sind für mich erstmal keine Leistungen, wo ich Bauchweh bekomme (die worst case 10W sind dann ja auch noch auf 4 Stück 1m lange Adern verteilt: L1/L2/L3/N)). Ich stelle mir da schon die Frage, wie das Ganze technisch (!) zu erklären ist - sind das dann auch "stärkere" Messerkontakte an den BKE-I Adaptern oder sonstige thermische Verbesserungen oder sind da an die gleichen Kontakte einfach etwas dickere Querschnitte gecrimpt (ich meine, mein Eli hatte sowas erwähnt)?

        Der Kollege von Netze BW, der den Zähler gewechselt hat, hat die Verkabelung übrigens überhaupt nicht interessiert. Für den war das neue Modem zur Fernauslesung des Zählers viel interessanter.
        Zuletzt geändert von dreamy1; 26.12.2024, 19:23.
        Viele Grüße,
        Stefan

        DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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          #34
          Ab wann ist es denn Dauerlast? Soweit ich weiß, fällt eine Sauna nicht darunter. Die läuft aber gerne mal mehrere Stunden auf Volllast, so dass ich die mit berücksichtigen würde.
          Bei Küchengeräten unwahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen. (Aber selbst ein Backofen, der stundenlang 300 °C hat, zieht nicht dauerhaft viel Strom, deswegen bin ich da eher entspannt und wüsste nicht, wie ich Herd und Backofen zu Dauerverbrauchern motivieren könnte)

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            #35
            Zitat von livingpure Beitrag anzeigen
            Ab wann ist es denn Dauerlast?
            Da ist die VDE recht schwammig und spricht bei Dauerlast von „nicht haushaltsüblichen Lastverhalten“ wie z.B Direktheizungen, Speichern, Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge) und natürlich auf die andere Energieflussrichtung bezogen - die Erzeugungsanlagen.
            Der Saunaofen arbeitet selten im Aussetzbetrieb und ich würde ihn in die Kategorie „Direktheizung“ schieben. Somit wäre er eine Dauerlast.
            Der Herd oder Backofen setzt hingegen aus (oder moduliert seine Leistung) und zählt damit zum Aussetzbetrieb. Wenn das Kochfeld oder der Backofen Dauerbetrieb machen würde, wäre das Essen schnell ein Fall für die Tonne…

            Hängt ein bisschen vom Betrachter ab; aber grundsätzlich ist bei Dauerströmen unter 32A gar nichts zu unternehmen, da das die Zählerverdrahtung ohnehin abkann.

            Bei Durchlauferhitzern (grade die nicht-elektronischen (ja auch diese gibts noch)) ist die Sache sehr variabel. Rechnet man den für die Badewannenfüllung einen Dauerbetrieb oder nicht?
            Aus Erfahrung kann ich sagen: bei Kunden mit Nachtspeicherheizung und Durchlauferhitzern ist noch nie das Zählerfeld so warm geworden, weil während der Ladezeit und der ohnehin dadurch vorerwärmten Adern die 24kW für die Badewannenfüllung (und somit Lastabwurf der Nachtspeicherheizung) irgendwas abgebrannt ist.
            Auch wenn das alte Zählerfelder in Dreipunktbefestigung sind; da macht selbst die „neue“ 4100 keinen Unterschied. Die Ader mit 10qmm dahinter ist die gleiche mit dem gleichen Leitwert und erzeugt bei Last genau dieselbe Abwärme bei 30A in Neuanlagen, wie auch Oma Ernas Zählerschrank aus 1978.

            Das Problem war früher bei Nachtspeicherheizungen und Durchlauferhitzen wesentlich größer; und wenn man noch die alte SP1-Messung mit einem Zähler für Haushalt und Heizung hatte, musste der die ganze Belastung tragen. Gab nur den Lastabwurf der Heizung, wenn jemand warmes Wasser brauchte. Hat niemanden interessiert.

            Am Ende ist ohnehin der Errichter der Anlage in der Haftung; der Messstellenbetreiber der nur noch den eHZ auf die vorgegebene Adapterplatte drückt, eher nicht.
            Daher verstehe ich auch die Übergriffigkeit der Messstellenbetreiber/Netzbetreiber auf diesen Verantwortungsbereich keinesfalls.

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              #36
              Danke dir! Insbesondere die info, dass die von Hager gern verteilte Tabelle kritisch hinterfragt werden muss, war für mich neu.

              Durchlauferhitzer habe ich vor einiger Zeit mal mit VNB, Hersteller etc. besprochen gehabt. Ich würde die immer bei Backofen und nicht bei der Sauna einsortieren; also Aussetzbetrieb. Selbst bei einer Badewanne läuft der nicht so lange.

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