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Messung DALI EVG Osram Oti DALI 15/220-240/1A0 LT2

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    DALI Messung DALI EVG Osram Oti DALI 15/220-240/1A0 LT2

    Ich teste verschiedene EVG's / LED-Treiber. Wegen der Ueberichtlichkeit erstelle ich pro Produkt einen Thread.

    hier gehts zur Uebersichtsseite aller gemessenen Treiber


    Nachdem ich in den letzten Tagen schon den grösseren Bruder - das 27W EVG von Osram - gemessen hatte, habe ich mir nun als drittes DALI EVG mal das oben genannte 18W Osram EVG für CC-LEDs durchgemessen (Produkt-Datenblatt am Schluss des Posts).

    Der Grund für die Auswahl dieses Osram-Treibers ist die Herstellerinformation, dass es sich um einen Treiber mir reiner Amplitudendimmung handelt, also keine PWM am Ausgang sichtbar sein soll und damit auch kein LED-Flicker! Aufgrund seiner Ausgangsleistung und der kompakten Abmessungen dürfte dieses Produkt für die Ansteuerung einzelner Spots sehr interessant sein.

    Für die Messungen habe ich den Treiber (mit der DALI-Maus) auf "linear" programmiert. Den Strom habe ich mit einem 14,2kOhm Widerstand an den LEDset-Klemmen auf 350mA programmiert.

    Produktfoto OTi 15 LT2.jpg
    Abb. 1 Foto des Treibers

    Messprotokoll Osram Oti DALI 15-220-240-1A0 LT2.PNG
    Abb 2. Tabelle Messwerte


    LeCroy--00072.png
    Abb. 3 Eingangsstrom bei 100% Ansteuerung (=12W Last)


    LeCroy--00071.png
    Abb. 4 wie Abb. 3 aber reingezoomt, damit man die Oberwellen des PFC sieht (70kHz)
    Das Rauschen, was auf der Kurfenform liegt, kommt von der Stromprobe


    LeCroy--00066.png
    Abb. 5 Ausgangsspannung (CH1=gelb) und Strom (CH2=pink) bei 100% Ansteuerung


    LeCroy--00065.png
    ​Abb. 6 Ausgangsspannung (CH1=gelb) und Strom (CH2=pink) bei 10% Ansteuerung
    Der Stromregler "überspringt" jeweils 2 Taktimpulse, man erkennt einen Ripple mit 41kHz


    LeCroy--00067.png
    Abb. 7 Ausgangsspannung (CH1=gelb) und Strom (CH2=pink) bei 1% Ansteuerung
    Hier werden noch weitere Taktimpulse übersprungen, der Ripple ist im Bereich von 9,7kHz
    Das Rauschen stammt von der Stromprobe

    Anmerkung zu Abb. 5, 6 und 7: die vertikale Skalierung für CH1 ist 5V/Div und nicht 5A/Div (Firmware des Oszilloskops spinnt)


    LeCroy--00070.png
    Abb. 8 FFT des Ausgangsstroms bei 100% Ansteuerung (350mA). Erster Peak bei 120kHz, zweiter Peak bei 382kHz.
    Die Grundwelle der Taktfrequenz ist -35dB bezogen auf den Ausgangsstrom
    Oberhalb von 10MHz passiert ausser Rauschen nichts mehr, deshalb habe ich nicht mehr dargestellt.


    Ergänzungen zu den Messungen

    Anzumerken ist, dass ich den 18W Treiber mit einer 12W / 350mA LED durchgemessen habe, welche ich auch bei mir zu Hause verbaut habe. Bei anderen LED-Lasten (anderen Strömen) könnten unter Umständen etwas andere Messwerte anfallen.

    Der Wirkungsgrad ist mit 88% bei Vollast angegeben. Ich habe bei 12W Last (@ 350mA) 84.1% gemessen, was ich für gut halte.

    Der Treiber hat einen PFC-Regler am Eingang, welcher mit 70 kHz getaktet ist. Der Strom mit etwas Phantasie als einigermassen sinusförmig erkennen, man sieht starke 70kHz Oberwellen sowie weitere Verzerrungen der Sinuskurfe. Es ist zu hoffen, dass die Vorschriften noch eingehalten werden.

    Ausgangsseitig erkennt man, dass der Stromregler mit 130kHz taktet. Bei kleiner Ansteuerung wird der Ausgang etwas "unruhig" wie man gut erkennen kann. Deshalb ist in der Tabelle dort ein "??" eingetragen.

    Die Standby-Verluste sind im Datenblatt mit <270mW angegeben, ich habe 248mW bis 1266mW gemessen (der Messwert flackert etwas herum). Im Messprotokoll habe einen Mittelwert von 260mW eingetragen, eine sehr gute Uebereinstimmung mit dem Datenblattwert. Damit liegen die Standby-Verluste aber fast doppelt so hoch wie beim 27W EVG des selben Herstellers. Wenn man die DALI-Linie bei Nichgebrauch aber abschaltet (wie ich das mache) ist das nicht weiter wichtig.


    Fazit

    Insgesamt macht der Treiber auf mich einen sehr guten Eindruck und ich kann mir gut vorstellen, diesen in zukünftigen Projekten zu verwenden.

    Der Treiber glänzt mit nochmals kleineren Stromripple-Werten am Ausgang, verglichen mit der 27W-Version.

    Was hier zusätzlich gefällt ist die sehr kompakte Bauform; die Grösse entspricht in etwa einer DALI-Maus!

    Mit einem solchen Treiber gehören die Diskussionen zu LED-Flicker der Vergangenheit an.
    Mit 24V CV Systemen kann man zwar auch sehr gut Dimmen, allerdings erzeugt das immer ein PWM-bedingtes Flimmern.
    Für mich persönlich sind solche CC-Treiber ein wichtiger Grund, weiter auf das DALI-System zu setzen (in dezentraler Ausprägung wie ja konzeptionell ursprünglich vorgesehen)!


    Negatives
    • Der cos phi ist stark kapazitiv. Die PFC-Eingangsstufe schiebt in jedem Betriebsfall eine Scheinleistung von rund 7VA nutzlos hin und her. Mehr dazu ab Post #10.
    • Die Standby-Verluste sind mit 0,26W etwas höher als heute üblich.
    • Was mich nervt sind die Klemmen wie bei allen derartigen EVG's.

    Bestellinformation

    OTi-DALI-15/220-240/1A0 LT2 (ohne KAbelzugentlastung, so wie oben in Abb. 1 dargestellt), lieferbar zB bei Voltus
    OTi-DALI-15/220-240/1A0-Box (mit Kabelzugentlastung), lieferbar zB bei Distrelec

    Hersteller-Datenblatt
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von concept; 18.02.2021, 02:18.
    gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!

    #2
    Schon fast erwartungsgemäß sehr gut und schön klein. Mehr fällt mir da gar nicht ein.
    Danke für die Messungen!
    Gruß Bernhard

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      #3
      leider ist halt der Wirkungsgrad bei so Dingern im unteren Bereich unterirdisch... Ich dimme in der Nacht immer auf 2%, da ist der Wirkungsgrad im Keller und die EVGs brauchen trotzdem einiges an Strom. unter Tags reichen mir 70% für ein gleichmässiges helles Erscheinen.

      Kommentar


        #4
        Zitat von uzi10 Beitrag anzeigen
        Ich dimme in der Nacht immer auf 2%
        Kein Präsenzmelder gewünscht?
        Gruß Bernhard

        Kommentar


          #5
          Zitat von willisurf Beitrag anzeigen
          Kein Präsenzmelder gewünscht?
          oja der Präsenzmelder schaltet in der Nacht das Licht auf 2% und unter Tags auf 70%. das meinte ich eig. damit. Licht am Gang ist automatisch.

          Kommentar


            #6
            Dann ist für die kurze Zeit doch auch der Wirkungsgrad nicht sooo wichtig.
            Gruß Bernhard

            Kommentar


              #7
              ja da hast auch recht

              Kommentar


                #8
                Zitat von uzi10 Beitrag anzeigen
                leider ist halt der Wirkungsgrad bei so Dingern im unteren Bereich unterirdisch...

                Da muss halt die ganze Elektronik laufen und wenn die LED dann nur 100mW oder so was verbraucht, sieht es halt so aus.

                Das sind aber die Leute mit 24V CV Installationen auch nicht besser dran, das könnte noch schlecher aussehen.
                gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!

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                  #9
                  ok das ist verständlich.... da läuft ja auch ne Elektronik im Hintergrund .. sicher das die Dinger 28mA im Leerlauf brauchen? Da hätt ich ja in der Nacht bei 40 Spots 1120mA Leerlaufstrom und das wären dann an die 260W Scheinleistung. Kann aber nicht ganz so sein, wenn ich mir meine Eastron Stromzähler anschaue. Das muss ich mir nochmal genau ansehen. aja da sieht mans eh. 0,26W Wirkleistung also bei 40 Spots mit 10W vernachlässigbar.
                  Zuletzt geändert von uzi10; 09.02.2021, 23:06.

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von uzi10 Beitrag anzeigen
                    sicher das die Dinger 28mA im Leerlauf brauchen? Da hätt ich ja in der Nacht bei 40 Spots 1120mA Leerlaufstrom und das wären dann an die 260W Scheinleistung.
                    Also eigentlich war ich mir sicher, dass das korrekt ist, ich habe ja die Daten vom Power Analyzer und diese sind schlüssig.

                    Aber da das Thema schon interessant ist, habe ich noch mal mit dem Oszilloskop nachgemessen. Dies umso mehr, um auch mal die Software-Option "Power Analyzer" ausprobieren zu können.

                    Für die Messungen habe ich die präzise Stromprobe (CP031A) nun auf der Eingangsseite verwendet.

                    LeCroy--00077.png
                    Abb. 9. Power Analyse mit dem Scope bei 100% Ansteuerung (12W Last)
                    Grün=Netzspannung, Pink=Eingangsstrom, Gelb=momentaner Leistungsfluss
                    Hochinteressant ist, dass das Scope aus dem verrauschten Strom exakt (!!) den gleichen Wert errechnet wie der Hardware Power Analyzer (welcher mit einer Grundgenauigkeit von 0,1% bei Spannung und Strom spezifiziert ist) errechnet, nämlich 69,4mA. Phasenverschiebung ist 25,3° kapazitiv. Auch bei der Leistung stimmt das Ergebnis pratisch hundertprozentig überein!
                    Gemessene Daten des (Hardware) Power Analyzers: 229V, 39,4mA, 14,3W


                    LeCroy--00075.png
                    Abb 10 Power Analyse mit dem Scope bei 1% Ansteuerung
                    alle Scope Einstellungen wie bei Abb. 9
                    Beim momentanen Leistungsfluss sieht man nun deutlich, dass die Leistung im 100Hz-Takt positiv und negativ ist.
                    Phase ist nun rund 82° kapazitiv.
                    Auch hier wieder die unglaubliche Uebereinstimmung der Ergebnisse vom Scope mit dem Hardware Power Analyzer!
                    Gemessene Daten des (Hardware) Power Analyzers: 229V, 29,2mA, 1,06W


                    LeCroy--00079.png
                    Abb. 11 Power Analyse mit dem Scope bei 0% Ansteuerung (Standby)
                    alle Scope Einstellungen wie bei Abb. 9/10
                    die Phase ist nun fast 90° kapazitiv, das evg simuliert also einen kondensator, der zusätzlich rauschen absondert
                    Gemessene Daten des (Hardware) Power Analyzers: 229V, 27,9mA, 0,26W


                    Fazit

                    Die in den Tabellen erfassten Eingangsdaten sind durch ein unabhängiges Messgerät verifiziert, sind insgesamt schlüssig und können als korrekt betrachtet werden. Dies gilt für alle 3 bisher gemessenen DALI-EVG's.

                    Aber unter einer PFC-Stellung stelle ich mir allerdings etwas anderes vor als das, man hier sieht! Nämlich etwas, das einem cos phy um 1,00 herum ergibt. Vielleicht ist das in diesem kleinen Leistungsbereich etwas frickelig, das sauber umzusetzen und möglicherweise zusätzlich dem Umstand geschuldet, dass alles nichts kosten darf. Das Gerät schiebt praktisch unabhängig von der Last (und auch ohne Last) rund 7VA nutzlos hin und her. Ein Grund mehr, DALI-Linien bei Nichtgebrauch abzuschalten.
                    Zuletzt geändert von concept; 10.02.2021, 05:13.
                    gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!

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                      #11
                      Das ist ein für mich überraschendes Ergebnis. Ich persönlich hätte bisher nicht grundsätzlich geplant DALI EVGs im Standby abzuschalten (zumindest bei überschaubarer Anzahl).
                      Es wird ja immer mit den doch recht niedrigen Standby (Wirk-)Verbräuchen geworben.

                      Aber die Ergebnisse sind eindeutig.
                      Schöne Messgeräte hast Du da!
                      Gruß Bernhard

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                        #12
                        Zitat von willisurf Beitrag anzeigen
                        Das ist ein für mich überraschendes Ergebnis. Ich persönlich hätte bisher nicht grundsätzlich geplant DALI EVGs im Standby abzuschalten...

                        das ergebnis ist auch für mich überraschend. weiss jemand, wieviel geld man für scheinleistung bezahlt?

                        ich habe die standby-abschaltung bei mir umgesetzt, einfach weil ich es konnte ich kann ja nicht in allen räumen gleichzeitig sein und bin ja auch immer wieder mal länger abwesend, da müssen keine 100 evg‘s nutzlos laufen.
                        Zuletzt geändert von concept; 10.02.2021, 05:02.
                        gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!

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                          #13
                          Zitat von willisurf Beitrag anzeigen
                          Schöne Messgeräte hast Du da!
                          wie sagte doch kollege uzi10 im parallel-fred so treffend:

                          Zitat von uzi10 Beitrag anzeigen
                          Glücklich wirst du nur mit guten Werkzeug
                          gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!

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                            #14
                            Zitat von concept Beitrag anzeigen
                            das ergebnis ist auch für mich überraschend. weiss jemand, wieviel geld man für scheinleistung bezahlt?
                            Und dies ist wahrscheinlich kein Einzelfall, wenn ich an die vielen Schaltnetzteile denke, die irgendwo 24/7 im StandBy laufen.
                            SONOS ist da auch so ein Kandidat. Auch wenn diese schon mit 3-5 W Wirkleistung starten.
                            Gruß Bernhard

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von concept Beitrag anzeigen
                              weiss jemand, wieviel geld man für scheinleistung bezahlt?
                              Die ist mit 0 ct pro kVAh sehr günstig.

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