Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

KNX und Gas-Brennwertkessel

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    KNX und Gas-Brennwertkessel

    Ich möchte wissen, ob ich die Energieeffizienz meiner Heizung in meiner 115 m2 großen Wohnung optimieren kann.

    Derzeit öffnet oder schließt meine KNX-Installation die Heizkörper je nach Raumtemperatur. Die Raumtemperatur wird vom Thermostat im MDT Glasstaster gemessen, und die Öffnung/Schließung wird vom MDT Heizungsaktor gesteuert (ich habe Fotos angehängt).

    Als ich KNX in meiner Wohnung installierte, entschied ich mich, den alten Gas-Brennwertkessel von Vaillant zu behalten. Jetzt ist der Kessel ausgefallen, und ich möchte einen neuen kaufen. Daher habe ich einige Fragen:
    1. Gibt es eine Möglichkeit, einen neuen Kessel in mein KNX-System zu integrieren (ich habe das Kabel in der Nähe des Kessels verlegt)?
    2. Bieten die neuen Kessel auch Thermostate zur Installation in den Räumen an? Wie funktionieren sie? Machen sie in einem KNX-Haus Sinn?
    3. Können Sie mir einen Kessel empfehlen, der gut mit meinem KNX-System zusammenarbeitet und energieeffizient ist?

    Ich hoffe, Sie können mir bei diesen Fragen weiterhelfen. Vielen Dank im Voraus.​
    Angehängte Dateien

    #2
    Es gibt neue Gasheizungen mit HTTP-APIs zur Steuerung. Aber wenn du was optimieren willst, dann optimiere die Heizkurve, Modulationsverhalten (bei der neuen Heizung) und ggf. das Verhältnis zwischen Pumpen- und Heizkreistemperatur - direkt an der Heizung und brauchst kein Smarthome.

    Mit KNX/Smarthome kann man bei ner Gasheizung nicht viel optimieren. Sommerumschaltung kann die selbst. Cool ist es Werte zu sehen und ggf. Die Sommerzeitabschaltunf zu beeinflussen oder Urlaub/Abwesenheiten, ggf. Nachtabsenkung (Thema für sich)

    Am Ende kann man die Zeit gut in die Bedienungsanleitung- und Montageanleitung stecken und im Haustechnikdialog-Forum gucken, was man optimieren könnte. Auf so Dinge wie Abstimmung von Leistung auf Wärmetauscher des WW-Tanks kommt man nur da.

    Bei Wärmepumpen ist das etwas anders, da man hier die aktive Zeit auf PV-Produktion und dynamischen Strompreis abstimmen kann und man mit Kühlung noch eine Komponente hat.

    Kommentar


      #3
      Ich hab das seit 5 Jahren - und genutzt nicht ein einziges mal.

      Was ich habe: mittlerweile und durch die Heizkörper begünstigt über den Homeassistant eine Anwesenheitserkennung, die bei verlassen der „Homezone“ (durch Handy) die Abwesenheit erkennt und nach geraumer Zeit die Thermostate von „Komfort“ auf „Abwesend“ stellt und somit die Raumtemperatur reduziert, wenn eh niemand zu Hause ist.

      Den Regelung der Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der Außentemperatur kann die Regelung des Gaskessels hingegen wesentlich besser, als ich das irgendwie sinnvoll verändern könnte.

      Die Raumtemperaturen nach der Anwesenheit zu regeln (sofern das Heizsystem schnell genug ist) ergibt da mehr Sinn, da mir die Automatisierung des Ganzen den Eingriff in die Regelung einzelner Räume erspart; egal ob ich zu Hause am Schreibtisch sitze oder unterwegs auf der Arbeit bin.

      Kommentar


        #4
        Eine Gastherme arbeitet effizienter, wenn die Vorlauftemperatur geringer ist, da dann die Brennwerttechnik besser arbeitet. (Wärme aus den Abgasen nutzen). Wenn du deine Heizung optimieren willst, solltest du also auch bei deiner Brennwerttherme versuchen die Vorlauftemperatur zu reduzieren. Das geht nur, wenn die Heizkörper groß genug sind. Dein abgebildeter Heizkörper ist winzig. Wenn der einen normalen Raum heizen muss, dann braucht der hohe Temperaturen.


        Wir haben ein Brötje Gastherme mit ISR IDA Bedienteil, welches wiederum einen Temperatursensor hat. Die Heizung hat einen Außenfühler, nach welchem sie die Heizkennlinie anpasst. Man könnte jedoch auch nach Innentemperatur führen lassen, oder kombiniert. Bei deiner Wohnung gibt es bestimmt einen Hauptraum, in welchem du dieses Bedienteil installieren könntest und dann könnte deine Heizung sowohl nach Außen als auch Innentemperatur arbeiten. Dann legst du die Kennlinie für diesen Hauptraum so aus, dass er bei voll geöffneten Ventilen die optimale Temperatur hat und schaust, wie warm du die restlichen Räume bekommst. Wenn diese nicht mehr warm werden musst du die Vorlauftemperatur wieder erhöhen und/oder die Heizkörper gegen größere effizientere Modelle ersetzen.


        Das Heizungssystem arbeitet autark, die Frage die sich stellt wäre: Was könnte ich mit KNX denn an der Heizung steuern? Das einzige was vielleicht interessant wäre, wären Temperatursensoren am Vor- und Rücklauf sowie im Warmwassertank. Aber hauptsächlich nur des Datensammelns wegen.

        Was bei mir an KNX angebunden ist, ist die Umwälzpumpe für die warmwasser Zirkulationsleitung, damit diese nur dann läuft, wenn im Raum, der über die Zirkulation angeschlossen ist, auch WW benötigt wird. Bei einer Wohnung wirst du aber vermutlich gar keine Zirkulation haben.

        Kommentar


          #5
          Zitat von marekbarca Beitrag anzeigen
          Gibt es eine Möglichkeit, einen neuen Kessel in mein KNX-System zu integrieren (ich habe das Kabel in der Nähe des Kessels verlegt)?
          Viele, lohnt aber nicht

          Zitat von marekbarca Beitrag anzeigen
          Bieten die neuen Kessel auch Thermostate zur Installation in den Räumen an? Wie funktionieren sie? Machen sie in einem KNX-Haus Sinn?
          Ja / im Zweifel per Bimetall der Kontakt auslöst oder elektronisch mit proprietären Protokoll / absolut NEIN

          Zitat von marekbarca Beitrag anzeigen
          Können Sie mir einen Kessel empfehlen, der gut mit meinem KNX-System zusammenarbeitet und energieeffizient ist?
          Haustechnik-Forum ist da die bessere Wahl.
          Wohnung in D oder Spanien/Barcelona? In Spanien sind ja Luft-WP's schneller sinnvoll zu verwenden als in D.
          ----------------------------------------------------------------------------------
          "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
          Albert Einstein

          Kommentar


            #6
            Ich würde mich bei der Heizung nicht auf KNX festlegen. Viele können das, ist jedoch nicht immer nötig, und vor allem teuer in der Anschaffung.
            Witterungsgeführte Regelung der Heizung reicht eigentlich.
            Viele Heizgeräte haben einen Anschluss für einen externen Raumthermostaten. Diesen kann man mit einem Binärausgang verbinden und die Heizung freigeben wenn ein Heizkörper Wärme benötigt.
            Sind alle Heizkörper Aus, wird die Heizung abgeschaltet. Warmes Wasser gibt es dann immer noch.

            Kommentar


              #7
              Hallo,
              ich greife auf meine Heizung mittels Modbus/TCP zu. Damit wird der Heizkreis abgeschaltet, wenn die Räume keinen Bedarf haben. Außerdem kann die Komfortschaltung in die Arbeitszeit der Solarthermie verschoben werden. Eigenet sich beides für die Übergangszeiten.

              Kommentar


                #8
                Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
                Den Regelung der Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der Außentemperatur kann die Regelung des Gaskessels hingegen wesentlich besser, als ich das irgendwie sinnvoll verändern könnte.
                Das ist schon richtig, nur ist die Außentemperatur allein ein sehr krudes Kriterium für die nötige Vorlauftemperatur. Da braucht bloß die Sonne durch evtl. vorhandene Südfenster rein scheinen, schon regeln alle RTR ab, der Durchfluss geht runter und die Vorlauftemperatur könnte eigentlich niedriger sein. Inwieweit moderne Heizkessel das anhand der Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur und/oder anhand des Durchflusses selbst erkennen und die Vorlauftemperatur entsprechend absenken, weiß ich nicht.

                Zitat von FrankMaier Beitrag anzeigen
                Eine Gastherme arbeitet effizienter, wenn die Vorlauftemperatur geringer ist
                So ist es. Deshalb wäre es ideal, die Vorlauftemperatur nicht nur von der Außentemperatur, sondern auch vom Bedarf abhängig zu machen. Wenn kein RTR sein Stellventil 80% oder mehr auf machen en will, ist die Vorlauftemperatur zu hoch. Im Idealfall ist das Stellventil in dem Raum, der aktuell die größte Stellgröße hat, zwangsgeöffnet und die Stellgröße wird stattdessen zur Absenkung der Vorlauftemperatur verwendet. Leider gibt es eine solche Lösung m. W. nicht fertig, sondern man muss sich die nötige Logik selbst zusammen basteln.

                Um sich die Möglichkeit einer bedarfsabhängigen Vorlauftemperaturabsenkung (gegenüber der hoffentlich richtig eingestellten Heizkurve) offen zu halten, muss man jedenfalls aus einer Logikengine, die Zugriff auf alle RTR-Stellgrößen hat, auf die von der Heizungsanlage bereit gestellte Vorlauftemperatur einwirken können, am Besten auch auf die Zwangsstellung "ganz auf" der Heizungsaktoren und/oder Stellventile.

                Viel grundsätzlicher stellt sich natürlich die Frage, ob man heute noch eine neue Gasheizung einbauen will. Möglicherweise ist eine Wärmepumpe in Verbindung mit Niedertemperaturheizkörpern die längerfristig viel wirtschaftlicher Alternative. Damit gelten die obigen Überlegungen – wie komme ich zur niedrigst möglichen Vorlauftemperatur – natürlich verschärft ...

                Kommentar


                  #9
                  Man muss eine Heizung garnicht nach der Innentemperatur regeln. Weil wenn es drinnen zu warm ist sinkt das Delta zw. VL und RT und die Wärme "fließt" nicht in den Raum ab. Die RL-Temperatur steigt und der Wärmeerzeuger produziert weniger Wärme, weil er mit weniger Aufwand die VL-Temperatur (Oder den Mittelwert aus VL und RL) erreicht. Eine RT-Größe mit 10-20% einzurechenn schaden nicht, aber müssen tut man hier garnichts.

                  Die Regelung ist idR. vereinfacht so: Heizung ermittelt entlang der Heizkurve die VL oder gemischte VL+RL-Temperatur. Danach regelt die Regelung IST vs. Heizkurven-Temperatur. Wird weniger Wärme aus dem Heizkreis abgenommen, so wird weniger produziert. (Nachteil bei zu wenig Abnahme und daher lieber mehr Durchfluss: Takten, weil er nicht so weit runter kann).
                  Man misst sowieso nicht alle Einflussgrößen. Sonst müsste man Wind und Luftfeuchte Außen auch messen, da es für den Wärmeverlust eine Maßgröße ist.

                  Man kann sogar die RTR (mit richtigen hydraulischem Abgleich) ausmachen und wenn die Sonne auf die FuBo-Heizung scheint erwärmt diese das Wasser, der Wärmeerzeuger macht weniger und alles gut.
                  Das wurde im HTD-Forum rauf und runter diskutiert und wenn man es testet, ist das total stimmig. Auch laufen Heizungen nach AT viel besser als nach IT. Wichtig ist, dass man die Gebäude-Trägheit (inkl. Heizsystem) halbwegs trifft - wobei dem Menschen "zu träge" unangenehmer ist.

                  Man muss hier quasi nichts mit eigener externen Logik machen. Jede Heizung seit 20 Jahren mit einem AT-Sensor kriegt man soweit effizient hin, wie die Technik selbst es vorgibt. Statt nun am letzten einzelne % in Stunden zu optimieren macht es mehr Sinn Arbeiten zu gehen und z.B. die Pumpe gegen ne Hocheffizienzpumpe und Schlammabscheider zu oder die Fenster zu tauschen.

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von hyman Beitrag anzeigen
                    Das ist schon richtig, nur ist die Außentemperatur allein ein sehr krudes Kriterium für die nötige Vorlauftemperatur. Da braucht bloß die Sonne durch evtl. vorhandene Südfenster rein scheinen, schon regeln alle RTR ab, der Durchfluss geht runter und die Vorlauftemperatur könnte eigentlich niedriger sein
                    Und was machst du dann zeitgleich auf der Nord- Ost- und Westseite?
                    Die Heizleistung auf den mitunter drei sonnenabgewandten Seiten des Hauses in den Heizkörpern nimmt ab und die Raumtemperatur fällt.

                    Bei uns als Beispiel: Wir heizen mit Flüssiggas und einem Brennwertgerät mit Frischluft- und Abgasführung über einen 12 Meter hohen Schornstein. Das Abgasrohr aus Kunststoff verläuft mittig im Kamin und wird über die 12 Meter parallel im Gegenstrom an der Zuluft vorbei geführt. Damit ist wird die Zuluft vorerwärmt und das Abgas ist beim Austritt aus dem Rohr maximal handwarm - hat also alles an Energie abgegeben, was maximal möglich ist. Soweit zum Heizsystem.

                    Nun zur Wohnsituation: Das Wohnzimmer hat im Süden und im Westen große Fenster; das Bad liegt auf der Nordseite und ein Kinderzimmer auf der Ostseite. Zudem gibt es noch ein Bad im Keller - nur mit Lichtschacht und ganz ohne Sonne.

                    Ich regle nach deiner Idee die Vorlauftemperatur nach der Führungsgrösse „Wohnzimmer“ nach unten, um dann im Bad frieren zu müssen? Und das Kinderzimmer wird auch nachmittags kälter, weil das auf der Ostseite liegt und da nun mal die Sonne nachmittags nicht scheint. Aber auch da soll es angenehm warm sein.

                    Ja - man könnte dann an der Nord- und Ostseite natürlich größere Heizkörper einbauen.
                    Das Heizsystem ist bekannt - wann amortisiert sich der Heizkörpertausch, wenn die Vorlauftemperatur geringer wird?
                    Die Antwort ist einfach - nie!

                    Denn ich reduziere mit der Vorlauftemperatur niemals den Wärmebedarf der Gebäudes; respektive den des einzelnen Raums.
                    Ist ähnlich wie in der Elektrik - wenn ich die Leistung benötige, aber die Spannung reduziere, muss ich den Strom erhöhen.
                    Die abzugebende Wärmeleistung Heizkörpers muss folglich gleich bleiben. Wenn die sinkt, wird es kälter.
                    Rechnerisch wird das niemand bei Gasheizungen in Verbindung mit Heizkörpern wirtschaftlich nachweisen können - bei Wärmepumpen sieht es da anders aus. Aber das ist hier nicht das Thema…

                    Kommentar


                      #11
                      FrankMeyer schau dir mal das BSB Lan Projekt an
                      https://1coderookie.github.io/BSB-LPB-LAN/

                      habe meine Brötje Ölbrennwert SOB22C mit ISR Regler komplett eingebunden via MQTT und sowohl auf dem Bus als auch in Home Assistant (Bidirektional)

                      Angehängte Dateien
                      Gruß Pierre

                      Mein Bau: Sanierung

                      DIY-Bastelprojekte: KNX-Statusdisplay/|\KNX-Tankmonitor(Füllstandsamessung)

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von SvenB Beitrag anzeigen
                        Man muss eine Heizung garnicht nach der Innentemperatur regeln.
                        Sagt ja auch keiner.

                        Zitat von SvenB Beitrag anzeigen
                        Weil wenn es drinnen zu warm ist sinkt das Delta zw. VL und RT und die Wärme "fließt" nicht in den Raum ab.
                        Nur halb richtig. Damit von einem Heizkörper weniger Wärme in den Raum abgegeben wird, muss seine Temperaturdifferenz zur Raumtemperatur sinken. Wenn wir nicht von extrem niedrigen Vorlauftemperaturen reden (und das tun wir in diesem Thread nicht), dann kann das nur heißen: Der Heizkörper muss weniger warm werden. Der RTR allein kann das nur erreichen, indem er den Volumenstrom durch den Heizkörper reduziert. Damit bleibt das "warme" Ende des Heizkörpers gleich warm (weil sich ja die Vorlauftemperatur nicht ändert), das "kalte" Ende wird weniger warm (weil das Wasser länger Zeit hat, sich auf dem Weg durch den Heizköper abzukühlen). Bei einem Zweirohrsystem wird also der Wärmeerzeuger, wenn das bei vielen/allen Heizkörpern der Fall ist, ein größeres Delta zwischen Vor- und Rücklauftemperatur sehen, bei gleichzeitig stark reduziertem Durchfluss (den aber die mir bekannten Regler nicht messen, also auch nicht berücksichtigen können).

                        Idee dazu: Man messe den Stromverbrauch einer differenzdruckgesteuerten Hocheffizienzpumpe. Der dürfte ein Maß für den Durchfluss und damit für den Bedarf sein.

                        Bei einem Einrohrsystem oder einer Niedrigtemperaturheizung in einem hochgedämmten Gebäude ist in der Tat vieles anders, ist hier aber nicht das Thema.

                        Zitat von SvenB Beitrag anzeigen
                        Man misst sowieso nicht alle Einflussgrößen. Sonst müsste man Wind und Luftfeuchte Außen auch messen, da es für den Wärmeverlust eine Maßgröße ist.
                        Man kann in der Tat nicht alle externen Faktoren kennen und einrechnen, die neben der Außentemperatur Einfluß auf den Wärmebedarf haben. Das Schöne an bedarfsorientiert ist: Man muss es auch nicht. Denn wenn die RTR richtig parametriert sind, sagen die sehr genau, was der Bedarf ist. Man muss diese Information nur etwas intelligenter nutzen als nur zum Abregeln des Volumenstroms durch die Heizkörper. Ein durchgehend hoher Volumenstrom kostet fast gar nichts (bißchen Strom für die Pumpe). Eine zeitweise unnötig hohe Vorlauftemperatur kostet dagegen merklich (Brennwertsystem) oder heftig (Wärmepumpe).

                        Zitat von SvenB Beitrag anzeigen
                        Jede Heizung seit 20 Jahren mit einem AT-Sensor kriegt man soweit effizient hin, wie die Technik selbst es vorgibt.
                        Das ist ganz sicher eine höchst angreifbare Aussage. Die niedrigst mögliche Vorlauftemperatur ergibt sich höchst selten allein aus der Außentemperatur. Das ist schon deshalb so, weil die RTR ja Regelreserve brauchen. Die Vorlauftemperatur ist also rein nach Heizkurve fast immer höher als nötig. DIe niedrigst mögliche Vorlauftemperatur ist aber sinnvoll, um optimal effizient zu heizen. Das gilt v. a. für Brennwertheizungen und mehr noch für Wärmepumpen.

                        Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
                        Und was machst du dann zeitgleich auf der Nord- Ost- und Westseite?
                        Das kommt natürlich drauf an, was da für Räume sind und welches Bedarfsprofil für die Raumtemperatur die haben. Bei uns z. B. auf der Nordseite (teils auch mit Westwänden, die aber wenige Fenster haben):
                        • EG Küche: Wird beim Kochen eh warm und darf ansonsten etwas kühler bleiben als die Wohnräume auf der Südseite.
                        • OG Schlafzimmer: Wird nur überschlagen geheizt, bestimmt also nie den Wärmebedarf.
                        • OG Bad: Bestimmt wegen des eingestellten Raumtemperaturprofils morgens und abends den Heizwärmebedarf, untertags eher nicht, da die Raumtemperatur wegen Wenig- bis Nichtbenutzng leicht abgesenkt ist.
                        Es kann Kombinationen aus Architektur und Lebensgewohnheiten geben, mit denen das nicht so gut passt wie bei uns.

                        In jedem Fall muss aber die Heizkurve auch Heizenergie als Regelreserve für die RTR und zum Aufheizen eines kalten Raums in endlicher Zeit zur Verfügung stellen. Sobald alle Räume warm sind, ist sie also fast immer höher als der tatsächliche Bedarf erfordert.

                        Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
                        Ich regle nach deiner Idee die Vorlauftemperatur nach der Führungsgrösse „Wohnzimmer“ nach unten, um dann im Bad frieren zu müssen?
                        Natürlich nicht. Das war vielleicht früher mal so, als es nur in einem Führungraum einen Thermostaten gab, der die Heizung für's ganze Haus beeinflusst hat. Bedarfsorientiert in meiner Implementierung heißt: Der Raum mit der momentan höchsten Stellgröße bestimmt, wie weit die Vorlauftemperatur ggü. der Heizkurve abgesenkt werden kann und macht sein Stellventil im Gegenzug ganz auf. Welcher Raum das ist, kann sich über Zeit ändern. Der Bedarf wird immer erfüllt -- aber eben nicht mehr.

                        Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
                        Denn ich reduziere mit der Vorlauftemperatur niemals den Wärmebedarf der Gebäudes
                        Nein, aber Du reduzierst mit niedrigerer Vorlauftemperatur bei einer Brennwertheizung (und mehr noch bei einer Wärmepumpe) den Energieverbrauch für die Erzeugung dieser Wärme. Und Du reduzierst Verluste der Wärmeverteilung, die irgendwo hin gehen, wo die Wärme nicht gebraucht wird.

                        Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
                        Die abzugebende Wärmeleistung Heizkörpers muss folglich gleich bleiben.
                        Richtig. Der RTR regelt ggf. ab, indem er bei gleich bleibender Vorlauftemperatur den Volumenstrom reduziert. Regelt man stattdessen die Vorlauftemperatur soweit ab, dass in dem Raum mit der höchsten Stellgröße das Stellventil offen beiben kann (lässt den Volumenstrom maximal), hat das die gleiche Heizwirkung, spart aber Gas oder Strom.

                        Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
                        Rechnerisch wird das niemand bei Gasheizungen in Verbindung mit Heizkörpern wirtschaftlich nachweisen können.
                        Siehe zwei Absätze weiter oben. Seit den 80er Jahren versucht man, die Vorlauftemperaturen von Heizungen runter zu bekommen. Alles sinnlos? Warum hat man dann überhaupt Außentemperaturfühler?
                        Zuletzt geändert von hyman; 17.01.2024, 01:18.

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von hyman Beitrag anzeigen
                          Warum hat man dann überhaupt Außentemperaturfühler?
                          Weil selbst die "modernen" Heizsysteme oft die tatsächlichen Raumtemperaturen nicht kennen, jedenfalls nicht von allen Räumen, höchstens von einem Führungsraum. Eine rein rücklaufgeführte Regelung und ohne ERR ist sicherlich effizienter, da sie die Dämmung und solare Einträge einfach mit berücksichtigt bzw. sogar verteilt. Aus diesem Grund habe ich bei unserer THZ 504 "Anteil Vorlauf" auf 0 bei der Heizkurveneinstellung.

                          Das Ergebnis ist ein ziemlich geglätteter Sollwert (grün), der nicht wild mit der Außentemperatur mitschwankt. Dazu ist die Dämmung doch da, das abzufedern.
                          Ist aber Wärmepumpe, sorry, falls Ihr da unter Euch sein wolltet

                          grafik.png

                          Der "Aussetzer" ist übrigens der TransnetBW StromGedacht API geschuldet, da wurde um Verbrauchsreduzierung zw. 6-14:00 gebeten.
                          Zuletzt geändert von trollvottel; 17.01.2024, 08:24.

                          Kommentar


                            #14
                            Muss hyman recht geben, als wir unser Haus übernommen haben, lief die Heizung (trotz Außentemperaturfühler) mit einer viel zu hoch eingestellten Parallelverschiebung und einer zu steilen Heizkurve, die wurde dann einfach von den Thermostaten abgewürgt vgl. mit dem Auto immer Vollgas und mit der Bremse die Geschwindigkeit regeln....
                            Dies hatte häufiges Takten der Heizung zur Folge.

                            Die erste Maßnahme war im Winter bei weit unter -5°C: Alle Thermostate ab und den Heizkörpern richtig Durchfluss (Voreinstellung Heizkörperventil) gönnen, die Raumtemperatur stieg in den Räumen teilweise auf 28°C, dann erstmal die Steilheit der Heizkurve so weit reduziert, dass es im Raum mit dem kleinsten Heizkörper bei maximalem Durchfluss 21°C hatte.
                            Nun begann der thermische Abgleich, das heißt an den Voreinstellventilen der Heizkröper den Durchfluss so weit zu reduzieren, dass es dort ebenfalls 21°C hatte (das höchste waren zu dem Zeitpunkt 23°C in einem Raum). Nun hat das sauber gepasst und in allen Räumen wurden ganz ohne Thermostat immer durchgängig 21°C gehalten, als es dann in die Plusgrade ging (5°C AT) hatte ich das Problem, dass die Räume viel zu warm wurden, knapp 24°C. Also die Heizkurve PARALLEL nach UNTEN verschoben, bei minus 10°C war es dann so, dass es dann nur noch 19°C in allen Räumen waren, also die STEILHEIT der Heizkurve wieder einen ticken hoch, dass es wieder 21°C sind, diese Spiel ging im Wechsel über mehrere Wochen hin und her, mittlerweile habe ich meine Heizkurve und die Parallelverschiebung so gut angepasst, dass ich komplett auf Thermostate verzichten kann und die Raumtemperatur in jedem Raum wie festgenagelt auf 21°C steht, egal bei welcher Außentemperatur, rein witterungsgeführt.

                            Das gleiche Spiel habe ich dann im Erdgeschoss, wo es überall eine Fußbodenheizung gibt an einem extra Heizkreis des Wärmeerzeuger mit Mischer wiederholt, auch da passt das jetzt zu 100%.

                            Sobald die Sanierung im OG ansteht, fliegen alle Heizkörper dort raus und ich fräse eine Fußbodenheizung ein. Wie man sieht ist es ein erheblicher unterschied wieviel weniger VLT die FBH braucht bei der wesentlich größeren Heizfläche um die gleiche Raumtemperatur zu bekommen, dann bin ich auch vorbereitet falls mal eine Wärmepumpe meine Ölbrennwert ablöst:
                            Screenshot_20240117_075244_Home Assistant.jpg

                            Alleine mit dieser Maßnahme konnte ich den Ölverbrauch von 2000L/á auf 1400L/á reduzieren... die Dämmung der oberen Geschossdecke + 3 Fach verglaste Fenster + Dämmung der Rollädenkästen hat nochmal über 500L/á Einsparung ergeben, sodass ich die letzten 3 Winter bei 800-900L Heizöl pro Jahr gelandet bin.

                            In den Bäder die jetzt ebenfalls immer bei 21°C liegen arbeite ich mit einem versteckten Heizlüfter unter dem Waschtisch, den man 20 Minuten vorm baden/duschen aktivieren kann wenn man möchte und die Raumtemperatur kurzzeitig auf 23-24°C anhebt... ist wesentlich effizienter als dauerhaft 5-10°C mehr an Vorlauftemperatur vorzuhalten für einen einzigen Raum, in dem man sich maximal 1 Stunde am Tag aufhält.

                            Im Bad hat man ja das Dilemma, das es der Raum mit dem höchsten Heizbedarf ist bei gleichzeitig kleinster nutzbaren Heizfläche ist. Um dem entgegen zu wirken liegt, habe ich meine Fußbodenheizung im Bad im EG mit einem VA von 7,5cm verlegt, sogar unter der bodengleichen Dusche und unter der Badewanne, auf eine Verlegung in der Wand wollte ich verzichten, wäre aber ebenfalls eine Option um die Heizfläche zu vergrößern, werde ich bei der Sanierung des OG im Bad ebenfalls wieder so machen.
                            Zuletzt geändert von MasterOfPuppets; 17.01.2024, 09:51.
                            Gruß Pierre

                            Mein Bau: Sanierung

                            DIY-Bastelprojekte: KNX-Statusdisplay/|\KNX-Tankmonitor(Füllstandsamessung)

                            Kommentar


                              #15
                              Der zweite Text von hyman ordnet es ja etwas ein. Vieles ist ja bei alle gleich. Ein Unterschied: hyman will “Puffer-Kapazität” in der VL-Temperatur haben, um via RTR zu regeln. Und ich würde die Heizung erstmal ohne Überschuss einstellen - analog wie MasterOfPuppets es gemacht hat.
                              Wenn es Probleme gibt, kann man immer noch n Grad drauf packen.

                              Es geht in dem Thread auch garnicht um den Sinn oder Unsinn von RTR sondern ob man via KNX eine Gasheizung optimieren kann. Und ich sehe hier immer noch keinen großen Hebel. Die Heizung hat genug Regelung an Board.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X