Gira Busankoppler verhindert Bus-Powerup

[Fraxinas]

Hi Leute, habt ihr sowas schonmal erlebt:
Heute gab es eine geplante Stromabschaltung in meiner Straße. Hinterher kam der KNX-Bus nicht mehr auf die Beine, d.h. mein MDT STC-0640.01 in der Hauptlinie hat geblitzdingst, also wegen Überstrom immer wieder resettet.
Das Problem kannte ich und hatte deswegen bereits einen Linienkoppler mit einem separaten Netzteil eingebaut, was Abhilfe geschaffen hat.
Nun aber wieder das gleiche Spiel? Ich habe danach alles Zweig-weise vom Bus abgeklemmt und konnte den Fehler auf einen einzelnen alten Gira 05700 Busankoppler von einem Tastsensor Flächenschalter eingrenzen. Wenn dieser am Bus hängt (Bedienteil dran oder nicht ist egal), startet einfach nichts, obwohl das Netzteil locker genug Reserveleistung für den Inrush hat. Wenn man den Koppler anklemmt sobald der Rest gestartet hat, geht er allerdings.

Hat jemand diesen Fehler schon mal in dieser Form beobachtet? Kennt ggf. das konkrete Bauteil auf dem BCU das nach 15 Jahren getauscht werden muss?

[ets3-user]

Miss erstmal die Busspannung

[dreamy1]

Wenn man den Koppler anklemmt sobald der Rest gestartet hat, geht er allerdings.

Das riecht schon nach SV in EOL, die den Startup nicht mehr hinbekommt.

Wenn sich die (deutlich) erhöhte Stromaufnahme tatsächlich auf den einen BA eingrenzen lässt, dann kann das folgende Ursachen haben:

a) µC oder ein Teil davon ist defekt / hängt im UVLO oder inrush etc. und steuert dauerhaft den internen Sende-Transistor an
b) TVS Diode hat durchlegiert
c) Stützkondensator ist "fertig", die interne Spannungspufferung beim Startup oder Senden bricht zusammen und damit ggf. a)

[Fraxinas]

Miss erstmal die Busspannung

Die ist natürlich völlig in Ordnunggrafik.png

Das riecht schon nach SV in EOL, die den Startup nicht mehr hinbekommt.

Nein, die ist erst 3 Jahre alt

a) µC oder ein Teil davon ist defekt / hängt im UVLO oder inrush etc. und steuert dauerhaft den internen Sende-Transistor an

Eher nicht, der Tastsensor funktioniert ja völlig normal wenn man ihn später anklemmt

b) TVS Diode hat durchlegiert

wäre theoretisch denkbar, da ich 2022 einen Überspannungsschaden durch Blitzschlag hatte, bei dem auch einiges kaputt ging (daher die neue Busspannungsversorgung), aber inwiefern würde sich das auf das Startverhalten auswirken?

c) Stützkondensator ist "fertig", die interne Spannungspufferung beim Startup oder Senden bricht zusammen und damit ggf. a)

gut möglich, BCU sitzt im Badezimmer wo es tendenziell etwas wärmer sein könnte - ich messe mal bei Gelegenheit die Kapazitäten.

Vielen Dank für deine Tipps, dreamy!


Update: Das ist der Stromwert MIT dem fraglichen Busankoppler nachträglich angeklemmt. OHNE den haben wir 189mA, also zumindest im Normalbetrieb macht der überhaupt keine Mätzchen, ist aber absolut reproduzierbar (auch wenn man ihn direkt im Keller ans Netzteil klemmt) definitv der Auslöser für den Busfehlstart.

[dreamy1]

aber inwiefern würde sich das auf das Startverhalten auswirken?

Die TVS schließt im Regelbetrieb eine Überspannung kurz (beim Busankoppler direkt rot und schwarz an der Klemme). Wenn diese die ÜS ggf. auch schon gesehen hat, kann sich das in abnormalen Verhalten äußern. Normalerweise habe diese nur ein paar µA Leckstrom, bei einer Vorschädigung kann der aber auch deutlich größer werden und z.B. temperaturabhängig, spannungsabhängig etc....