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Luftqualitätssensoren (verschiedene Fragen)

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    [wiregate] Luftqualitätssensoren (verschiedene Fragen)

    Hallo Stefan

    Ich habe da mal eine Frage zu den geplanten Luftqualiätssensoren und deren Verwendung.
    Wir haben bei unserem Neubau keine KWL und müssen noch mit Hand lüften. (Meine bessere Hälfte wollte dies so.) Soweit ich mich informiert habe, misst der Sensor den CO2 Gehalt. Steigt dieser über einen bestimmten Wert, sollte man mal lüften. Habe ich das Ganze soweit verstanden?
    Dies kann ja über eine Visu oder dergleichen angezeigt und somit zum Lüften aufgefordert werden.

    Wird euer Sensor ein Kombisensor mit der Luftfeuchte zusammen? Somit bräuchte ich fürs Bad z.B. nur einen Sensor.

    Danke.

    Gruß
    Martin
    ---
    Martin

    #2
    Hi,
    wenn du elektrische Dachfenster hast kannst du ja die dann Automatisch mal auf und zu machen und Lüften
    Viele Grüsse
    Jürgen

    Kommentar


      #3
      Idealerweise nimmst du keinen reinen CO2 Sensor, sondern einen der auch VOC kann. Der misst auch ob die Luft "stinkt", also wenn die Qualität auch aus anderen Gründen schlecht ist.
      Steht bei mir auch noch auf der Liste der anzuschaffenden Sensoren.


      Gruß

      Andreas

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        #4
        Das was Elabnet da hat ist VOC, kein CO2...
        Derzeit zwischen Kistenauspacken und Garten anlegen.
        Baublog im Profil.

        Kommentar


          #5
          Wo steht denn in dem Post um welchen Sensor es sich handelt? Bin ich blind?

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            #6
            Der Sensor ist noch in Entwicklung und wird nur ein VOC (also Mischgassensor) sein.

            VOC-Sensorelemente und CO2 Sensorelemente arbeiten technisch unterschiedlich, daher wird eben entweder das eine oder andere gemessen.

            Es gibt wohl Hersteller, die beide Sensoren einbauen in ein Gehäuse, nach unserer Ansicht ist dies nicht erforderlich.

            VOC sagt insgesamt mehr aus über die Qualität der Luft als nur CO2.

            In der Unterputzversion wird es vermutlich nur ein VOC werden - ohne Möglichkeit der Kombinantion, steht aber noch nicht endgültig fest.

            Für Aufputz versuchen wir uns an einem Kombisensor mit Luftfeuchte usw.

            Wichtig: Es wird eine 12 bis 24 V Versorgung benötigt, also sind vier Adern sinnvoll.

            Termin: Ich hoffe noch auf diesen Spätherbst, sicher kann ich das nicht bestätigen jetzt.

            lg

            Stefan

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              #7
              also bei der verwendung der unterputzversion muss ich 2 dosen bohren wenn ich im Bad luftfeuchte und VOC messen möchte?

              Kommentar


                #8
                Richtig.

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                  #9
                  Wie schaut's eigentlich mit ner Kaiser Elektronikdose aus? Passen da beide rein?
                  ---
                  Martin

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Martin,

                    es geht nicht um das "reinpassen". Rein technisch hatten wir den Multisensor und den VOC (schon vor einundeinhalb Jahren) auf einer Baugruppe integriert von 28 x 32 mm.

                    Das eigentliche Problem ist die von der Abwärme des VOC-Sensors erzeugte Aufheizung der Luft in der Unterputzdose. Dies führt dann leider zu signifikanten Messabweichungen bei Messung von Lufttemperatur und Luftfeuchte in der gleichen Unterputzdose.

                    Nächste Woche kommt unsere - hoffentlich dann finalen - Prototypen unseres VOC-Sensors der B-Serie (das 'B' steht für die Bauform im 'B'erker-Sensoreinsatz), zum Testen.

                    Wir werden dann prüfen, ob eine Kombination mit Multisensoren der Z-Serie (sind "vorne" in der 'Z'entralplatte eingeklebt) möglich ist.

                    Bis dahin empfehle ich zwei Dosen vorzusehen. Sollten diese direkt übereinander angeordnet sein, dann ist die obere für den VOC vorzusehen
                    .


                    lg

                    Stefan

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von StefanW Beitrag anzeigen

                      VOC sagt insgesamt mehr aus über die Qualität der Luft als nur CO2.
                      Hallo Stefan,

                      Ich suche auch nach einem geeigneten Sensor zur Bedarfsgerechten Steuerung der Lüftung für die oberen Räume in unserem Haus Beim Thema VOC Sensor gab es aus meinem Bekanntenkreis (Umweltingenieure) kritische Statements da der Messwert Gesamt VOC zu unspezifisch ist . Daher die Frage an dich (euch) was der Messwert den letztendlich aussagt und wie man daraus den Rückschluss auf Lüften Ja/Nein schließen sollte.

                      VG
                      Thomas

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                        #12
                        Hallo Thomas,

                        Zitat von Rocky Beitrag anzeigen
                        Beim Thema VOC Sensor gab es aus meinem Bekanntenkreis (Umweltingenieure) kritische Statements da der Messwert Gesamt VOC zu unspezifisch ist.
                        Nun, Deine Umweltingenieure haben aus Ihrer professionellen Sicht zwar recht, jedoch sind bislang Gaschromatografen noch zu groß und teuer für die Unterputzdose und die Ausbildung jedes Hausherren zum Chemiker ebenfalls.

                        Wer genau wissen will, welche Substanzen exakt sich in der Luft seines Hauses befinden, der möge entsprechende Proben an ein Labor für Umweltanalytik schicken.

                        Der Ansatzpunkt der VOC-Sensoren ist ein anderer: Zwar unspezifisch hinsichtlich der 10.000 verschiedenen Verbindungen dieser Gruppe, jedoch trotzdem aussagekräftig über die Höhe der Luftbelastung durch unerwünschte Substanzen.


                        Zitat von Rocky Beitrag anzeigen
                        Daher die Frage an dich (euch) was der Messwert den letztendlich aussagt und wie man daraus den Rückschluss auf Lüften Ja/Nein schließen sollte.

                        Der VOC-Sensor ist genau dafür gemacht - die Lüftung zu steuern.


                        Bislang wurde dies - bei Automatiken - mit CO2 Sensoren gesteuert. Das funktioniert auch gut, sofern es nur um die Belastung mit CO2 durch Atmung (oder andere Prozesse, z.B. in Silo) geht, wie z.B. in Konferenzräumen usw.

                        Ausgasungen aus Wohntextilien, Möbeln, der Bausubstanz selbst ("Sick Building Syndrom"), als auch Gerüche aller Art sowie das sehr viel gefährlichere Kohlenmonoxid werden vom CO2-Sensor nicht erfasst!

                        VOC Sensoren sind neuer, sehr viel kleiner und auch etwa ein Drittel preisgünstiger als CO2 Sensoren - und reagieren auf 10.000 Substanzen - nicht nur auf eine.

                        Es gibt nichts besseres als die Außenluft. Man glaubt gar nicht, wie schnell sich die Innenluft nach Ende der Belüftung verschlechtert.

                        In unseren Büroräumen (erbaut 1997) z.B. steigt von Arbeitsende über Nacht bis in den Morgen der Wert unserer Test-VOC-Sensoren auf über 1000 ppm an - wohlgemerkt es ist niemand da - alleine durch Ausgasungen aus Möbeln, Teppichen und jeder Menge Elektronik.
                        Nach Öffnen der Fenster bricht der Messwert wieder auf 400 ppm (weniger geht nicht, weil das entspricht dem mittleren CO2 Gehalt der Atmosphäre) ein.
                        In einem frisch errichteten Haus dürften die Gerüche und Belastungen deutlich höher liegen.


                        Auf folgende Substanzklassen reagiert der VOC-Sensor:
                        • Kohlenmonoxid (Sensor reagiert sehr sensitiv)
                        • Alkene (Olefine, Pheromone, Phytohormone, Ethen, Propen, Buten)
                        • Alkane (Methan, Ethan, Propan, n-Butan [Treibgas in Sprays, Kältemittel, Rauschmittel])
                        • Alkine (Ethin [Acetylen], Propin [Methylacetylen], Butin...)
                        • Aromaten (Benzol, Furan [Lösungsmittel, Kaffee, Pflanzen], Thiopen)
                        • Amine (=Ammoniakderivate, Gerüche [ins. bei Fisch], Farbstoffe; biogene Amine sind ein Indikator für mikrobiellen Verderb)
                        • Alkohole
                        • Aldehyde (Methanal = Formaldehyd [Desinfektion, Schäume, Klebstoffe insbesondere bei Spanplatten und Sperrholz, unvollständige Verbrennung in Kleinfeuerungsanlagen und Verbrennungsmotoren, Tabakrauch], Acetaldehyd, Propanal [Weichmacher, Duftstoffe], Butanal [Kunstharze, Weichmacher, Riechstoffe], Valeraldehyd [Aroma, Weichmacher], Hexanal [Anstrichmittel], Heptanal [Farben und Lacke], Octanal [Farben und Lacke, Duftstoff wie Rosenöl], Nonanal und Decanal [Bestandteil einiger ätherischer Öle, Duftstoffe, Aus Holz ausgasend], Furfural [Geruchsstoff, einsteht beim Kochen und Karamelisieren], Benzaldehyd [Aromen, insbesondere bei Wein], Acrolein [entsteht u.a. beim Überhitzen von Fetten, Vorprodukt für Futtermittelzusatzstoff])
                        • Ketone (Aceton, Cyclohexanon [Lösungsmittel, Kunstharz])
                        • Alkaloide (Piperidin [Lösungsmittel, Riechstoffe, Härter für Epoxidharze], Pyridin [Röst- und Konservierungsprozesse in Nahrungsmitteln, Rauch von Tabak & Marihuana]
                        • organische Säuren
                        • Terpen (pflanzliche Ausdünstungen wie z.B. Limonen [Lösungsmittel, Insektizid, Konservierungsmittel]

                        Hinweis: Die meisten dieser Substanzen sind hochentzündlich (sowie narkotisierend und erstickend) und können auch explosive Gemische bilden! Über die Entzündlich werden diese auch detektiert, da sich im VOC-Sensor ein Kristiall befindet, der auf ca. 350 °C aufgeheizt wird und letztlich sein Signal aus der Oxidierung der Raumluft gewinnt. Je entzündlicher (und gefährlicher) eine gasförmige Substanz ist, desto empfindlicher reagiert der VOC Sensor darauf.

                        Zusammenfassung:
                        Der VOC Mischgassensor detektiert tausende von Stoffen die in der Wohnraumluft nichts zu suchen haben und unsere Behaglichkeit beeinträchtigen. Diese Stoffe entstehen durch unser Wohnumfeld (Baustoffe, Möbel, Teppiche, Reinigungsmittel, aber auch als Reaktionsprodukt von Sauerstoff, Ozon oder Wasser mit Naturmaterialien wie Holz) und durch biogene Prozesse in Pflanzen, Mikroorganismen, Fäulnis (Müll, verderbende Lebensmittel) und ganz insbesonders auch durch unsere Ausdünstungen (Odors) und unsere sonstigen Ausatemprodukte (Methan, Formaldehyd und andere VOCs)!


                        Nutzung für Lüftung:
                        VOC-Sensoren sind ein idealer Indikator hinsichtlich der Belastung der Luft mit teils unangenehm riechenden, oft hochentzündlichen und teils sehr giftigen Substanzen. Sobald eine entsprechende Belastung angezeigt wird, sollte die Belüftung eingeleitet werden.

                        VOC-Sensoren sind auch ideale Sensoren dafür, ob eine KWL überhaupt in jedem Raum funktioniert (man lese auch die Kommentare zum Beitrag "Lüftungsmärchen" unten) - und sollte daher auch in jedem wichtigen Raum installiert werden (Wohnräume, Küche, Schlaf- und Arbeitsräume).


                        Beiträge auf anderen Portalen / Sendungen:

                        Diskussionen und Kommentare zum Artikel "Contra CO2: Lüftungsmärchen" und Berichte über Selbstversuche mit VOC-Sensoren:
                        https://www.cci-dialog.de/wissenspor...nd_contra.html

                        Redaktionelle Zusammenfassung des Beitrages "Wenn die Luft zum Schneiden ist" und darüber das die Messung der VOC der entscheidende Faktor ist:
                        Wenn die Luft zum Schneiden ist - Sendung vom 15. Mai 2007 - Quarks & Co - WDR Fernsehen


                        Wann sind VOC-Sensoren endlich lieferbar bei WireGate?


                        Für den Einbau Unterputz in der B-Serie ab Dezember 2013. Garantiert.


                        lg

                        Stefan

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von StefanW Beitrag anzeigen

                          Wann sind VOC-Sensoren endlich lieferbar bei WireGate?


                          Für den Einbau Unterputz in der B-Serie ab Dezember 2013. Garantiert.
                          Hey, super! Das war für mich damals der Grund für 1w!

                          Gruß,
                          Hendrik

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Stefan,

                            Wow und Danke für deine ausführliche Antwort (Support vom Feinsten).
                            Da werd ich mal im Dezember meine Bestellung platzieren und mich an einer "Luftqualitätsregelung" versuchen. Messwert in PPM war richtig?

                            Dynamik die Dämpfung und das ermitteln der Schaltschwellen wird wohl noch eine Herausforderung. Könnte Ärger geben wenn ich zu Weihnachten den Räuchermännchen Duft "Weglüfte".

                            VG
                            Thomas

                            Kommentar


                              #15
                              Luftqualitätssensoren (verschiedene Fragen)

                              B-Serie?
                              Wahrscheinlich die UP 2.1 Variante im Sensoreinsatz gemeint?

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