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    #16
    Habe bei einem schon zuvor geposteten Link noch was gefunden:
    - Busspannung ist potentialfrei (wird hochohmig über Spannungsversorgung eingepegelt) - geerdeter Schirm würde Potential zwischen Schirm und Busleitungen ermöglichen, welches grösser als die Durchschlagsspannung der Busleitungsisolierung ist.
    - Geerdeter Schirm erzeugt Dämpfung auf der Leitung - Dämpfung ist nicht gut für digitales Signal

    Schirm darf nicht geerdet werden. Pronto.
    Gruss
    PeterPan
    Da PeterPan auch hier im Forum tätig ist wäre es nett wenn er dazu ein paar Worte verlieren würde. Da ich glaube dass er diese Thread mit seinem Wissen bereichern könnte. So wie die Sätze da stehen, will ich sie aber noch nicht hinnehmen, eine kleine Erklärung dazu wäre sehr nett.

    Habe auch noch den Thread hier gefunden:
    Zentrales Zusammenklemmen der EIB Adern - KNX-Professionals Deutschland e.V. Forum
    Aber auch ohne Erklärung

    Denn warum erdet man bei ethernet mit +- 2.5V Pegeln (zumindest wenn man STP Kabel verwendet und man der ÖVE glauben schenkt),
    nicht aber bei EIB (auch eine Art STP Kabel) mit +- 30V?

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      #17
      Hi All..

      Meiner damaligen Ausführung ist eigentlich nichts hinzu zufügen.

      Nicht erden, weil (Warum?):
      1. Dämpfung auf der Leitung erzeugt wird
      2. Die Durchschlagsspannung reduziert wird (Ader, Adermantel, Schirm, Kabelmantel zu möglicher blanker Erde vs. Ader, Adermantel zu Schirm-Erde)

      Warum = Weil, deshalb siehe 1 und 2.

      Da das Bus-Ader-Pärchen auf SELV läuft, könnte es passieren, dass durch statische Aufladung eine hohe negative oder positive Spannung (mit wenig Strom) erzeugt wird. Um dies zu vermeiden MUSS der "grün-gelbe" Erdanschluss bei der KNX-Spannungsversorgung mit Erdpotential angeschlossen werden.

      Warum?
      Soweit ich mich erinnere ist der Minuspol der Busleitung (schwarze Ader) mit 1 MOhm in der Spannungsversorgung mit der Erdklemme verbunden. So wird immer gewährleistet, dass das SELV-Potetnial nicht statisch abdriften kann.

      Greetings
      Peter
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        #18
        Hallo zusammen,

        warum man den Schirm nicht durchverbinden darf, verstehe ich trotzdem noch nicht.

        Gruß,
        Harald

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          #19
          Zuerst mal Danke an Peter für seine Antwort.

          Also nehmen wir mal an dass das stimmt was Peter sagt.
          Dann sollte ja die Dämpfung auch bei STP CAT Kabeln entstehen (da verbunden und geerdet). Und da die Netzwerktechnik mit höheren Frequenzen und viel kleineren Spannungspegeln arbeitet ist sie doch noch empfindlicher als EIB. Warum stört die Dämpfung dort nicht? Oder vergesse ich hier irgendwas?

          Punkt zwei könnte ich da noch eher verstehen. Leider ist mein Elektrotechnikwissen schon etwas agestaubt, und werde das daher mal so akzeptieren wie es da steht. Die Frage ist nur so wie oben, warum legt man den STP Schirm bei CAT im 19" Schrank aufs Patchpanel und erdet dieses, wenn dass doch die Durchschlagsspannung reduzieren würde?

          Lg Harald

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            #20
            Hoi Kollegen..

            ich arbeite zwar in einer "Kabelfirma", aber bin halt für Gebäudeautomation zuständig. Soweit ich mich dunkel erinnern kann, hat das tatsächlich etwas mit "Frequenz, Kabel ist Spule und Kapazität, also Filter" zu tun.

            Ich hab die Schulungsunterlagen grad nicht parat, aber vielleicht hilft am Samstag Dr. EIB bei der Aufklärung in Regensburg am Christkindlsmarkt zwischen den Glühweinen.

            Zwischenzeitlich würde ich es, wie die Schweizer es oft nennen, so halten: "Esisso!" *schulterzuck*

            Gruss Peter
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              #21
              Zitat von PeterPan Beitrag anzeigen
              ... Zwischenzeitlich würde ich es, wie die Schweizer es oft nennen, so halten: "Esisso!" *schulterzuck* ...
              Hoi Peter

              Oder: "es is aso uuu fäääärrtig"
              Grüsse Bodo
              Fragen gehören ins Forum, und nicht in mein Postfach;
              EibPC-Fan; Wiregate-Fan; Timberwolf-Fan mit 30x 1-Wire Sensoren;

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                #22
                Zitat von HFS45 Beitrag anzeigen
                Nirgends findet man aber handfeste Erklärungen für das für und wider.
                Na ich versuch's dann mal gleich weiter unten...

                Zitat von GKap Beitrag anzeigen
                Der Schirm der Busleitung soll lt. KNX-Empfehlungen nicht durchverbunden und nicht geerdet werden. Das ist fakt.

                Andererseits gibt es ähnliche Bussysteme, wo Erdung in den zugehörigen Richtlinien gefordert wird!

                Ich vermute mal, dass beides Vor- und Nachteile hat, und die Ansichten sich je nach Expertengruppe sich unterscheiden können!
                Na ja, es gibt viele, welche sich selbst Experten nennen, aber dann gibt's noch die Physik....

                Zitat von HFS45 Beitrag anzeigen
                Will halt einfach nur wissen warum

                Genau deswegen stell ich ja die Fragen. Warum sollte es bei ähnlichen Bussen verschiedene Richtlinien zur Erdung geben.

                Keiner sagt aber was das für Argumente sind und begründet das irgendwie sauber und physikalisch.
                Rech hast Du!

                Zitat von PeterPan Beitrag anzeigen
                Hi All..

                Meiner damaligen Ausführung ist eigentlich nichts hinzu zufügen.

                Nicht erden, weil (Warum?):
                1. Dämpfung auf der Leitung erzeugt wird
                2. Die Durchschlagsspannung reduziert wird (Ader, Adermantel, Schirm, Kabelmantel zu möglicher blanker Erde vs. Ader, Adermantel zu Schirm-Erde)
                ....
                na ja Peter, wir alle schätzen Dich als KNX-Experten der Oberklasse, aber jetzt hast Du Dich gerade geoutet! Entweder hast Du weder Physik noch Elektrotechnik studiert, oder der von Dir zitierte Glühwein hat schon zugeschlagen... ;-)

                Zitat von HaraldP Beitrag anzeigen
                warum man den Schirm nicht durchverbinden darf, verstehe ich trotzdem noch nicht.
                Jaaaaaaa, Geduuuld, es kommt...!

                Zitat von PeterPan Beitrag anzeigen
                ....Soweit ich mich dunkel erinnern kann, hat das tatsächlich etwas mit "Frequenz, Kabel ist Spule und Kapazität, also Filter"
                zu tun.
                [...]
                Zwischenzeitlich würde ich es, wie die Schweizer es oft nennen, so halten: "Esisso!" *schulterzuck*
                Na Peter, wieder mal uns Schweizer anmachen, häääää...?

                Nun, Ihr habt mich provoziert und jetzt muss ich Euch leider etwas mit Elektrotechnik belästigen:

                Die Abschirmung elektrotechnischer Geräte, Einrichtungen und Räume dient dazu, elektrische und/oder magnetische Felder von diesen fern zu halten oder umgekehrt die Umgebung vor den von der Einrichtung ausgehenden Feldern zu schützen.

                Statische und niederfrequente elektrische Felder

                Die Abschirmung elektrischer Felder wird mit elektrisch leitfähigen Schirmmaterialien erreicht.

                Hochfrequente, elektromagnetische Wechselfelder (elektromagnetische Wellen) können nur mit elektrisch leitfähigen, allseitig geschlossenen Hüllen abgeschirmt werden.

                Leitungsschirme werden möglichst über ihren gesamten Umfang geschlossen (360°) mit der Schirmwand verbunden.

                Leitungsschirme werden zur Schirmung gegen die magnetische Komponente elektromagnetischer Felder beidseitig angeschlossen damit ein Ausgleichsstrom fließen kann, der dem einfallenden Feld entgegenwirkt. D. h. Leitungsschirme sollten an beiden Enden mit dem jeweiligen Schirmgehäuse kontaktiert sein. (Soweit die Theorie, aber KNX-Gehäuse sind aus Plastik und haben kein Schirmgehäuse...)

                Wirkungsweisen eines Schirms

                Gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern wirkt ein elektrisch leitender Schirm gegen den elektrischen Feldanteil nach dem Prinzip des Faradayschen Käfigs. Gegenüber dem hochfrequenten magnetischem Feldanteil wirkt ein Schirm aufgrund von Ausgleichsströmen, die ihrerseits ein die äußere einfallende magnetische Feldkomponente kompensierendes Gegenfeld erzeugt.

                Damit ein Ausgleichsstrom fließen kann, müssen z. B. Leitungsschirme zweiseitig angeschlossen werden. Mit zunehmender Frequenz steigt die Schirmdämpfung durch den Skineffekt im Schirmmaterial, der das in die Schirmwand eindringende Feld von der Schirminnenseite fernhält.

                Bis jetzt was' auszugsweise aus Wiki, mehr dazu hier und hier

                ALso, ich versuch ich mal zu erklären, was das für uns KNX´ler bedeutet:

                Grundsatz: Die Kabelabschirmung ist eine Massnahme gegen die Einkopplung elektromagnetischer Felder auf den/die Innenleiter.

                Bei der Frage, ob eine Erdung auf einer Seite oder auf beiden Seiten vorteilhaft ist, muss man sich mit dem Gesamtsystem auseinandersetzen.

                - Eine einseitige Erdung leitet kapazitive Einkopplungen gegen Erde ab

                - Eine doppelseitige Erdung bewirkt einen Ausgleichsstom , welcher einem eingekoppelten (niederfrequenten) Feld entgegenwirkt

                Bei einem Koaxialkabel wie bei Eurer Stereoanlage (Audiokabel) und TV (Antennenkabel) wird der Schirm als Rückleiter verwendet. Also muss er klar an Quelle und Last angeschlossen werden. Eine beidseitieg Ankopplung an Erde verursacht jedoch Ausgleichsströme (sogenannte Brummschlaufen). Diese Ausgleichsströme verursachen in der Abschirmung einen Spannungsabfall, welcher sich beim Empfänger zum Signal addiert. Und deshalb hat man dann einen lästigen Brumm in manchen Home-Cinema-Systemen. Abhilfe schaffen da sogenannte Mantelstromfilter im TV-Kabel, das Entfernen der Erdung einzelner Geräte oder das sorgfältige Erden aller Geräte auf eine einzige Erde... aber, ich schweife ab...

                Etwas Theorie dazu hier: PHYSIKALISCHES PRAKTIKUM FÜR FORTGESCHRITTENE

                Zurück zum KNX:

                Die Datenrate auf dem KNX-Bus ist 9600 kb/s (also rund 10kHz), die Pegel sind sehr hoch (>24V) und das Sgnal ist niederohmig eingeprägt, aber noch viel wichtiger: Es handelt sich um symmetrische Datenleitungen, eingekopplete Störungen werden also (um den Betrag der Gleichtaktunterdrückung) gedämpft.

                Erkenntnis 1:

                Wir haben 2 Innenleiter und der Schirm wird nicht als Signalrückleitung verwendet. Somit muss er mal aus Sicht des Datentransports an keiner Erde angeschlossen werden. Die Schirmwirkung gegen HF-Störungen ist unabhängig davon gegeben, ob die Abschirmung geerdet wird.

                Dann können wir uns der Frage zuwenden, ob eine einseitige Erdung vorteilhaft wäre. Eine einseitige Erdung wäre vorteilhaft, wenn wir kapazitive Einkopplungen in etwa im Frequenzspektum der KNX-Dateninformationen abzuleiten hätten. Solche Störer könnten beispielsweise Dimmer (konventionelle oder Dali) sein. Dann müsste das KNX-Kabel aber seeeeehr lang parallel zu einem als Störsender wirkenden Draht geführt sein. Aber selbst wenn das während ein paar Metern der Fall ist, für den Rest der Buslänge wirkt die "ruhige" Umgebung als kapazitive Erdung für die hohen Störfrequenzen. Dies dämpft die eingekoppelte Störung. Und dann wird die eingekoppelte Störung auf beide verdrillten Signalleiter gleichzeitig einwirken und beim differenziellen Empfänger dann ausgeblendet. Wichtig ist hier zu verstehen, dass alle KNX-Teilnehmer "floatend" sind, also nirgendwo geerdet sind. Nur in der KNX-Spannungsversorgung ist der KNX-Bus mit >1M Ohm gegen Erde abgeschlossen. Dies, um zu verhindern, dass sich der KNX-Bus statisch auflädt.

                Erkenntnis 2:

                Das KNX-Bussystem ist bezüglich seines Aufbaus (differentielle Datenleitungen, langsame Datenrate, hohe Pegel und tiefe Impedanz) sehr unempfindlich gegen Störeinkopplungen. (Und dann gibts glaub ich noch eine Prüfsumme im Protokoll...) Die grösste Gefahr ist die Einkopplung der 50Hz-Netzfrequenz, dagegen ist der Bus aber praktisch immun. Eine einseitige Erdung der Abschirmung könnte in speziellen Fällen einen Vorteil bringen, generell ist nicht einsehbar, dass dies nachteilig sein könnte.

                Nun zur Frage, ob eine beidseitige Erdung Sinn macht: Eine doppelte Erdung wird auf jeden Fall zu Ausgleichsströmen führen. Dies wird zwar im Normalfall die Funktionalität des Bussystems nicht beeinträchtigen, aber es sind auch keine Vorteile erkennbar, weil das differenzielle Konzept ja eingekoppelte niederfrequente Störungen sehr gut ausblendet.

                Erkenntnis 3:

                Im Fehlerfall, also beispielsweise bei Erdschlüssen oder noch viel schlimmer bei Blitzschlag in der Umgebung können grosse Erdpotentialverschiebungen entstehen, welche sehr hohe Stromamplituden auf dem Abschirmmantel der KNX-Leitung würde fliessen lassen. Dies könnte gegebenenfalls zu Störeinkopplungen in den KNX-Bus führen. Deshalb würde ich tendenziell eher nicht dazu raten, den Bus beidseitig zu erden.

                Wenn jemand den Bus erden möchte, würde ich folgende Strategie empfehlen: Abschirmung nur an einem Ende (vorzugsweise bei der KNX-Spannungsversorgung) erden. Dann bei jedem Teilnehmer, wo ja die Leitung getrennt wird, die Abschirmung durchverbinden, aber nirgendwo anders verbinden. Damit ist der ganze KNX-Bus sauber einseitig abgeschirmt. Aber einen Vor- oder Nachteil werdet ihr in der Praxis nicht erkennen können.

                Tip:

                Was auf alle Fälle empfehlenswert ist, sind KNX-Ueberspannungsableiter mindestens an der Spannungsversorgung und allen exponierten Stellen einzusetzen. Kleines Geld, grosse Schutzwirkung! (Vielleicht testet mal einer aus, ob es auch gegen das hier hilft und postet dann hier..?

                Das Fazit zu dem Ganzen:

                Das Design des KNX-Busses ist sehr robust und unempfindlich (deshalb kann man auch die Elis ranlassen ;-). Im Prinzip wird ein KNX-System auch weitgehend mit einem Kabel ohne Abschirmung funktionieren. Nur sollten Leitungsquerschnitte und Impedanz in etwa den KNX-Kabelspezifikationen entsprechen, sonst läuft's dann nur mit wesentlich kürzeren Kabeln. Sehr wichtig ist, dass die Kabel verdrillt sind. Ein solches Kabel müsste aber dann separat zu den 230V-Leitungen verlegt werden (oder zusätzlich isoliert) damit es SELV entspricht. Auf keinen Fall kann empfohlen werden, normale, unverdrillte Leitungen oder Einzeldrähte zu verwenden. 2 Drähte innerhalb eines mehradrigen Kabels zusammen mit Netzspannungen zu verwenden - wie das ja bei DALI explizit zugelassen wird - ist bei KNX strikt verboten.

                DIE KURZVERSION FÜRE ALLE, DIE SICH DAS OBEN ERSPAREN WOLLEN:

                Also am besten das grüne KNX-Kabel verwenden, damit hat man am wenigsten Probleme
                und man kann es auch zusammen mit den 230V-Leitungen in die gleiche Röhre einziehen, wo es Sinn macht

                Eine einseitiege Erdung der Abschirmung wird eher keine sichtbaren Vorteile bringen, aber aus meiner Sicht auch keine feststellbaren Nachteile.

                Eine beidseitige Erdung ist nicht zu empfehlen.

                Hoffe, damit ist das halbwegs erklärt und Santa bringt mir dafür ein schönes Weihnachtsgeschenk!

                Und falls es jemand wagt mir zu widersprechen hole ich Hife und werde Euch das nächste Mal aber richtig mit Elektrotechnik und Physik zumüllen...!

                Gruss Heinz
                (ab heute Dr. Kabel)
                gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!

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                  #23
                  zitat von epix
                  über den schirm (wenn man beidseitig verbindet) besteht die gefahr von potentialverschleppungen bzw brummschleifen...
                  Wenn man erdet, dann einseitig
                  q.e.d.
                  EPIX
                  ...und möge der Saft mit euch sein...
                  Getippt von meinen Zeigefingern auf einer QWERTZ Tastatur

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo Heinz,

                    schönen Dank für die ausführliche Darstellung. Welchen Nachteil aber ein Durchverbinden des Schirms mit sich bringt wenn man nicht erdet, konnte ich dem aber nicht entnehmen. Oder gibt es keinen?

                    Gruß,
                    Harald

                    Kommentar


                      #25
                      Schirmung / Transferimpedanz

                      ... Hut ab vor Concept! Das ist eine saubere Zusammenfassung.

                      Warum die gesamten Schirmungen nicht zusammengeschaltet werden sollten kann man auch noch nacherklären. Das KNX-Kabel ist ein symmetrisches Kabel mit der Impedanz, die sich aus Leitungsquerschnitt / Isolierung und Verdrillung pro cm ergibt. Gegenüber der Schirmung ist diese Zweidrahtleitung vergleichbar mit einer Koaxleitung. (Beide Litzen bilden zusammen den Innenleiter der Koaxleitung.) Wenn man nun alle Schirmungen aller Leitungsstücke miteinander verbindet ergibt sich ein größerer resultierender kapazitiver Leitungsbelag. Daher getrennt halten.

                      Streng genommen müßte die Schirmung auch vom Potential her in der Mitte zwischen dem Potential der schwarzen und der roten Litze liegen, d.h. ein 1M-Widerstand sollte nicht nur zum schwarzen, sondern auch ein weiterer zum roten Draht geklemmt werden. Zum Glück hilft hier die Natur etwas nach und sorgt für Ausgleich (... endlicher Isolationswiderstand, bzw. die Geräte selber).

                      Ach ja, wenn man PE dranhängt, hat man die kapazitive Last nochmal vergrößert... Also gezielt dosieren.

                      Gruß
                      knxBernie

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                        #26
                        Zitat von concept Beitrag anzeigen
                        DIE KURZVERSION FÜRE ALLE, DIE SICH DAS OBEN ERSPAREN WOLLEN:
                        Das sagst Du jetzt!

                        Nee, das war große Klasse! Danke!
                        Ich glaub, ich hab's verstanden......selbst erklären könnte ich es nicht...
                        ....und versuchen Sie nicht erst anhand der Farbe der Stichflamme zu erkennen, was Sie falsch gemacht haben!

                        Kommentar


                          #27
                          Hey Heinz..

                          "churegeil"!

                          Könnte man den Text bitte ins Wiki übernehmen?

                          Gruss Peter

                          PS:
                          - Eine doppelseitige Erdung bewirkt einen Ausgleichsstom , welcher einem eingekoppelten (niederfrequenten) Feld entgegenwirkt
                          ----> Ergibt eine Dämpfung des Signals beim Bus (hatte ich geschrieben, aber nicht soooo schön erklärt)
                          Smart Building Design GmbH (everything) - www.smart-building-design.com
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                          SBS GmbH on FB - PeterPan on FB

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                            #28
                            Zuerst mal @ alle: Danke für die Blumen! Versuche dem Forum auch was zurückzugeben, für alles, was ich hier über KNX lerne...

                            Zitat von HaraldP Beitrag anzeigen
                            schönen Dank für die ausführliche Darstellung. Welchen Nachteil aber ein Durchverbinden des Schirms mit sich bringt wenn man nicht erdet, konnte ich dem aber nicht entnehmen. Oder gibt es keinen?
                            Hallo Harald, die Antwort (mal ohne Begründung, das macht ja Bernie bereits) lautet kurz: es gibt keinen Vorteil, aber auch keinen technischen Nachteil. Aber das Verbinden der Abschirmungen mit Mehraufwand verbunden ist, wür'd ich's lassen!

                            @Bernie: Ich hätt das zwar irgendie anders formuliert, aber ich kann mit der Erklärung - soweit ich sie verstehe - leben. Dies umsomehr, da wir im Endergebnis an die User die selbe Empfehlung abgeben...

                            Zitat von Uwe! Beitrag anzeigen
                            Das sagst Du jetzt!
                            Also Uwe, jedes gute wissenschaftliche Paper (was mein kurzer Ausflug natürlich nicht ist!) hat am Ende eine leicht verständliche Zusammenfassung. Aber einfach etwas behaupten, das hatten wir ja schon vor mir. Und dann haben die Jungs gefragt: "WARUM"! Und das warum habe ich versucht zu beantworten, damit jeder für sich nachvollziehen kann, ob meine Behauptungen schlüssig sind...

                            Zitat von PeterPan Beitrag anzeigen
                            "churegeil"!
                            Sagt man das so bei Euch in den Bergen, wo Du wohnst oder arbeitest??? Bei uns im Kanton Bern sagen wir "hueregeil" (darunter kann man sich ja auch was vorstellen, odrrr?).
                            Erklärungsversuch: Das "ch" davor kommt wohl von den kratzenden Hälsen, 1000 Jahre Jodeln stelle ich mir anstrend vor ...;-))


                            Zitat von PeterPan Beitrag anzeigen
                            - Eine doppelseitige Erdung bewirkt einen Ausgleichsstom , welcher einem eingekoppelten (niederfrequenten) Feld entgegenwirkt
                            ----> Ergibt eine Dämpfung des Signals beim Bus (hatte ich geschrieben, aber nicht soooo schön erklärt)
                            Also Peter, ich habe das mehr so gemeint: Wenn man den Schirm des Bus-Kabels auf beiden Seiten erdet, produziert man ja einen Ring. Dieser wirkt als Kurzschlusswicklung für eingekoppelte niederfrequente Felder. Und somit ergibt sich ein Ausgleichsstrom (wie bei einem Trafo, welcher sekundärseitig kurzgeschlossen wird). Inwiefern die beiden innenliegenden Adern davon betroffen sind, an deren Ende ja eine "floatende" Last dranhängt, kann mir meine Phantasie gerade nicht so schlüssig erklären. Ich vermute eher, auf die Innenleiter hat das einen untergeordneten Einfluss.

                            Aber wenn Du willst, kann ich die wirklich guten, promovierten Jungs bei mir in der Firma dazu fragen, bevor ich hier was falsches behaupte. Wotsch das häää? (das ist schweizerisch und bedeutet: "möchtest Du das?")

                            Gruss Heinz
                            (nicht von den Bergen, wie am annimmt, sondern vom Seeland!)
                            gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!

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                              #29
                              Hallo

                              Habe gestern gerade das zweite Buch von Scherg "EIB/KNX-Projekte bewerben, ausschreiben, kalkulieren und bewerten" gelesen.

                              Hier fand ich eine interessante Ergänzung zu meinem Posting:

                              Zitat von concept Beitrag anzeigen
                              Dann können wir uns der Frage zuwenden, ob eine einseitige Erdung vorteilhaft wäre. Eine einseitige Erdung wäre vorteilhaft, wenn wir kapazitive Einkopplungen in etwa im Frequenzspektum der KNX-Dateninformationen abzuleiten hätten. Solche Störer könnten beispielsweise Dimmer (konventionelle oder Dali) sein. [...]
                              Scherg schreibt im Kapitel 6 "Feldarme Installation mit EIB/KNX" dazu:

                              Ein kleines Problem gibt es aber auch hier, bedingt durch den Aufbau der EIB/KNX-Leitung. Diese Leitung besitzt prinzipiell zur Abschirmung eine Folie. Da beim EIB/KNX-System da das Netzteil Schutzkleinspannung erzeugt, wird diese Abschirmung der EIB-Leitung nicht mit dem Erdpotential verbunden. Wenn parallel eine ungeschirmte Energieleitung liegt, kommt es hier zu einer Ankopplung der elektrischen Felder, und die EIB-Leitung trägt diese E-Feld weiter. Abhelfen kann man mit geschirmten Leitungen im Energiebereich oder, entgegen den VDE-Bestimmungen, man kann den Schirm der EIB-Leitung in das Erdpotentialmit einbeziehen. Ich persönlich denke, mit dieser kleinen Einschränkung kann man die Anlage mit gutem Gewissen verkaufen.
                              Ergänzung 1: damit ist mit Sicherheit eine nur einseitige Erdung gemeint.

                              Ausserdem liefert Scherg in dem Absatz auch gleich die Begündung mit, warum der Schirm üblicherweise nicht geerdet wird (wegen SELV).

                              Nachtrag zum Buch: Es ist - wie der Titel schon aussagt - nicht sehr techniklastig doch aus meiner Sicht eine interessante Ergänzung zu den ganzen anderen Büchern zum Thema KNX.

                              PS: Ich nehme an, das wörtliche Zitat aus dem Buch ist okay, wenn ich auf die Originalquelle hinweise. Wenn nicht, liebe Mods, bitte PN an mich, dann texte ich das sinngemäss um.


                              Gruss Heinz
                              gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!

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                                #30
                                Schirm bei 1-Wire?

                                Hallo,

                                ich muss das Thema „Schirm“ noch mal aufgreifen.

                                Als Anschluss zu den vorangegangenen Statements:
                                Ich glaube nicht, dass die einseitige Erdung eines Schirmes einen Einfluss auf die SELV hat. Der Schirm ist nur auf einer uns bekannten Stelle aufgelegt sonst ist er isoliert zu jeglichen Gehäusen etc. In der DIN VDE 0100-410 steht leider nix über Schirmung.

                                Elektrischen- oder magnetischen Feldern ist es auch egal ob das nun SELV ist oder nicht, die stören einfach.

                                Bei KNX handelt es sich ja um eine differenzielle Datenübertragung, diese ist bekannterweise Störungs-unempfindlich. > Schirm wird nicht benötigt

                                Wie ist das aber bei einem 1-Wire Bussystem?
                                Verwendet man hier geschirmte Kabel JA oder NEIN?
                                Wenn JA, wo legt man den Schirm auf?
                                Ich würde, wenn ein Schirm erforderlich ist, kurz vor dem Busmaster auflegen. D.h. ich würde den Schirm isoliert über alle Abzweigdosen (drei Klemmen: GND, Data, Schirm) bis zum Verteiler führen.

                                Ich freue mich auf eure Erfahrungen.


                                Gruß
                                Mark

                                PS: Meine Meinung: Einen Schirm, den man nicht auflegt kann man sich auch sparen.

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