Hallo zusammen,
seit einiger Zeit verfolge ich schon dieses Forum und möchte heute einmal um Rat für unser Neubauprojekt fragen.
Es geht um die Vorbereitung bzw. Umsetzung von KNX in einem Hausbauprojekt (EFH) mit Bauträger. In diesem Szenario sind die Möglichkeiten erst einmal etwas eingeschränkter bzw. man hat einfach nicht die Möglichkeit mit dem Elektriker seiner Wahl zusammenzuarbeiten oder einfach nur mit guter Ausgangsposition Preise zu verhandeln.
Hintergrund
Grundlegend habe ich mich mit dem Thema Smarthome schon intensiv beschäftigt. In unserem aktuellen Reihenhaus haben wir in Nachrüstung div. Smarthome Systeme verbaut (Homematic für Rolläden, Philips Hue, Osram Lightify, Somfy, HEOS) und diese über openHAB miteinander vernetzt, so dass systemübergreifende Automatisierung möglich ist. Für die bisherige Situation war es sicher eine gute Lösung. Aber für ein Neubauprojekt möchte ich nicht mehr auf Funk setzen und auch openHAB (u.a.) sind für mich nur Workarounds. Die Stabilität lässt doch arg zu wünschen übrig. Der Raspberry muss 1-2x im Monat neu gestartet werden, vermutlich durch OpenHab und Drittanbieter-Addons verursacht. Des Weiteren sind solche Konstrukte nicht ohne Weiteres ohne technisches Verständnis wartbar.
Wir bauen in diesem Sommer nun ein EFH (180 qm, 1,5 Geschosse, Leichtbau im DG) mit einem Bauträger und möchten nun auf Automatisierung über KNX setzen. Das Gewerk Elektro herauszunehmen gestaltete sich als äußerst schwierig, da wir hier in der Verrechnung ca. 8.000 € unter Marktpreis liegen und damit dies die erste Teilinvestition gewesen wäre, um überhaupt erst einmal wieder auf einen vergleichbaren Stand zu kommen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, das Gewerk nicht herauszunehmen. Leerrohre und Busverkabelung dürfen und möchten wir in Eigenleistung vornehmen. Das Gewerk Elektro (230 V) dürfen wir jedoch nicht überschneiden.
Daher ist der Plan, die konventionelle Elektroinstallation bestmöglich schon auf KNX aufzulegen und nachnutzbar zu halten. Die geplanten Schritte möchte ich hier einmal vorstellen. Diese sollen eine minimal notwendige Installation darstellen, erst einmal unter der Annahme, dass das Gewerk Elektro nur konventionell installiert werden kann. Je nach Vereinbarung und Preis kann man mit dem Gewerk Elektro über Weiteres sprechen.
Erweiterung der Basisinstallation
Anpassung 1: Ein separat abgesicherter Stromkreis pro Raum.
Begründung: Ist einfach sinnvoll und eigentlich selbstverständlich. In unserem aktuellen Haus (Baujahr 2015) ist es jedoch nicht so. Notwendig für Anpassung 4.
Anpassung 2: Trennung von Zählerkasten und Verteiler (beide im HAR).
Begründung: Später muss man für Erweiterung auf KNX nur noch an den Verteiler und kann diesen vollständig ersetzen. Der Zählerkasten mit Hauptzähler, Zähler für WP und Zähler für Stromspeicher muss nicht mehr angefasst werden. Alle Zuleitungen vor Verteiler entsprechend in "Schleifen" legen, so dass für den Austausch des Verteilers etwas Kabellänge zur Verfügung steht.
Anpassung 3: Alle Lichtzuleitungen direkt in den Verteiler und 5-adrig, 2,5 mm.
Begründung: Alles ist möglich, auch LED.
Anpassung 4: Steckdosenstromkreis jeweils pro Raum 5-adrig.
Begründung: Zwei schaltbare Steckdosen können integriert werden.
Anpassung 5: Elektronik UP Dosen mit Trennwand an jedem Schalter (Licht und Rollläden) und bei den Thermostaten.
Begründung: In den UP Teil der Dosen können wir das Buskabel führen und Schalter auch später durch KNX Sensoren ersetzen.
Anpassung 6: Separate Stromzuführung in HKV (vorerst nicht angeschlossen) entsprechend der zu schaltenden Heikzkreise (6 pro Stockwerk).
Begründung: Die Stromzuleitung 230 V ankommend von den Thermostaten wird später deaktiviert. Stattdessen Schaltung aus HAR über zentralen Aktor über das zusätzliche Kabel.
Anpassung 7 (optional, dazu später ein Frage): Alle Rollladenzuleitungen separat in den Verteilerkasten.
Anpassung 8: Zu jeder Hausseite ein Erdkabel mit 5 Adern für mögliche 3 Kanäle.
Unsere Eigenleistungen während der Bauphase
Eigenleistung 1: M32 Leerrohr in alle Räume für Buskabel und ggf. weitere Kabel in Zukunft. Leerrohre für LAN, Telefon etc. sind bereits im Gewerk Elektro enthalten für jeden Raum und müssen hier nicht berücksichtigt werden. Hier geht es also nur um die Vorbereitung, um mit dem Buskabel und später auch mit weiteren Leitungen (z.B. Lautsprecher etc.) noch einmal in die jeweiligen Räume gelangen zu können ("haben ist besser als brauchen").
Ich dachte daran, das Leerrohr in einer Doppel UP Dose ankommen zu lassen. Nahe Rohfußboden, vielleicht vertikal verbaut und z.T. hinter der Fußleiste. Dann hat man wirklich die Möglichkeit noch einmal fast jeden beliebigen Punkt im Raum ohne großen Aufwand zu erreichen. Und man spart sich die Blindabdeckung oder eine Kappe. Dass dies nicht den Installationszonen entspricht ist mir bewusst, aber es geht hier ja nicht um Stromkabel, sondern nur das ankommende Buskabel, vielleicht zusätzliche Datenkabel oder auch Lautsprecherkabel. Oder hat noch jemand eine Idee für bestmögliche Erreichbarkeit einer nicht sichtbaren UP Verteilerdose?
Dass man ggf. das Leerrohr nochmal für Erweiterungen komplett leerziehen muss, ist mir auch bekannt. Das wäre aber zu verkraften. Aktuell haben wir z.B. im M32 Leerrohr 3x LAN CAT7 und zwei Telefonkabel ohne Probleme einziehen können. Neben dem KNX Kabel ist da also noch deutlich Platz.
Eigenleistung 2: In jedem Raum verlegen wir Unterputz das grüne Buskabel von der Verteilerdose zu alle UP Einheiten der Elektronikdosen (Licht, Rollläden, Thermostate) durch bestehende Schlitze. Vielleicht, wenn es sich anbietet, noch in einem Leerrohr mit kleinem Durchmesser.
Eigenleistung 3: Im EG ggf. zusätzliche Deckenauslässe (Betondecke), vorbereitend für Rauchmelder, Präsenzmelder etc. Im OG vom Raumverteiler auch das Buskabel unter die Decke (Leichtbau) führen, um es später nutzen zu können.
Umstellung auf KNX
Mit wenigen Schritten könnte nun die Umstellung auf KNX erfolgen. Und das zu beliebigem Zeitpunkt spät nach finaler Übergabe ohne Zeitdruck und je nach noch zur Verfügung stehendem Budget. Dazu sei noch gesagt, dass wir einen Elektriker hätten, der uns bei dem Vorhaben unterstützen kann, insb. Schritt 1.
Schritt 1: KNX Verteilerkasten
Mit dem Elektriker planen und umsetzen lassen. Wobei dies auch unser Elektriker nicht selbst macht, sondern extern bestellt. Man könnte ggf. auch da Angebot von Voltus in Anspruch nehmen. Der bestehende Standardverteiler im HAR (30x50 cm, ohne Zähler etc.) wird dann vollständig von der Wand genommen und durch den neuen großen KNX Verteiler ersetzt und verkabelt (mit Reihenklemmen). Hört sich etwas verrückt an, ist aber durchaus realistisch, da wir nur auf diesem Wege mit unserem Elektriker arbeiten können. Der eingebaut Standardverteiler ist so ein Massenprodukt bei unserem Bauunternehmer, dass dieser "Wertverlust" minimal wäre.
Schritt 2: Rollläden/Fenster
Einsatz von UP Jalousie Aktoren in die Elektronikdosen, da hiermit auch die Reedkontakte abgedeckt werden könnten. Alternativ entsprechend obiger Anpassung 7 könnten auch Jalousie Aktoren im Verteiler geplant werden, aber dann sind Zuleitungen auch für die potentialfreien Kontakte notwendig.
In der Kostenbetrachtung hält es sich grob in der Waage. Die zusätzliche Verkabelung (ca. 120 € Aufpreis pro separatem Stromkabel in die Verteilung) ist etwas teuer als die höheren Kanalpreise mit den einzelnen UP Aktoren. Hier wäre also einfach nur zu hinterfragen, was langfristig einfach besser ist. Mit den UP Aktoren spart man sich die Reedkontaktverkabelung durch das ganze Haus und imVerteiler ist mehr Platz. Ein weiterer Vorteil wäre, dass man mit einem Minimalsetup die Rollläden einfacher in Betrieb nehmen kann, auch wenn man Schritt 1 (Verteilerkasten) noch nicht umsetzt.
Reedkontakte der Fenster in UP Abteil der Elektronikdose verlegen.
Den Rollladenschalter am Fenster entfernen/abdecken bzw. langfristig als zweite Schaltmöglichkeit mit KNX Sensor (Schalter) verwenden (insb. sinnvoll im Wohnzimmer und Terrassentüren). Der Hauptschalter der Rollläden soll am Lichtschalter sein. Die hauptsächliche Steuerung erfolgt sowieso automatisiert.
Schritt 3: Licht
Zuleitungen an den neuen Verteiler anklemmen. Zum Teil schaltbar, zum Teil dimmbar. Ggf. auch LED. Das ist noch in Planung.
Die Lichtschalter überbrücken. KNX Sensor (Schalter) installieren und im UP Abteil der Elektronikdose anschließen.
Zusätzlich Rollladensteuerung auf den Doppelschalter legen.
Die Lichtschalter sollen auch den Temperaturfühler und die Reglerlogik enthalten.
Generell ist uns wichtig, normale Schalter oder einfache Glastaster zu verwenden, damit die Bedienung auch für die Kinder oder Besuch zumutbar ist. Zum Beispiel die neue Schalterserie oder auch Glastaster von MDT. Geräte wie die Glasbedienzentrale von MDT wollen wir nur an einigen zentralen Stellen einsetzen, aber nicht überall (siehe Schritt 4).
Schritt 4: Raumthermostate
Da wir im neuen Haus mit neuer Heizungsanlage und Wärmepumpe erst einmal Erfahrungen sammeln wollen, erfolgt die Umstellung der Thermostate frühestens erst zum zweiten Winter. Auch daher ist es sinnvoll die originalen Thermostate vorerst zu behalten. Der Erstattungspreis beträgt pro Raumthermostat sowieso nur 7 Euro.
Für die KNX Umstellung erfolgt die Ansteuerung aus dem Verteiler über die vom Elektriker verlegten Kabel. Die Stromzuführung zum Raumthermostat wird totgelegt (ab Steckdose) oder einfach nicht mehr genutzt. Die Verbindung zum HKV wird nicht mehr genutzt. Auf der Höhe der Raumthermostate kann in manchen Räumen (mit vielen Rollläden oder komplexer Lichtsteuerung) zusätzlich zum (Licht-)Schalter ein Glastaster von MDT verbaut werden. Verkabelung über den UP Teil der Elektronikdose.
In den Räumen, wo diese Möglichkeit nicht genutzt werden soll, müsste man nun die Verwendung der UP Dosen durchdenken. Hierfür müssen wir noch eine Lösung finden. Da uns aber wichtig ist, mindestens einen Winter mit der neuen Heizung Erfahrungen zu sammeln, kommen wir um diese UP Dosen mit Raumthermostat nicht herum.
Schritt 5: Schaltaktoren
Zusätzliche Adern der Steckdosenstromkreise und für die Außenleitungen auf Schaltaktoren auflegen.
Dazu dann ggf. separate abgesicherte Geräte in Küche oder HAR, sofern diese Strommessung bekommen oder abschaltbar sein sollen.
Ich hoffe, dass ich damit einen guten Überblick über unser Vorhaben geben konnte. Vielleicht ist es auch für den einen oder anderen hilfreich, der vor der gleichen Problematik steht. Wir sind uns auch bewusst, dass es natürlich immer sinnvoll wäre, nicht nur vorzubereiten, sondern gleich alles richtig umzusetzen. Wie wir es konkret machen werden, wird sich in den nächsten Wochen ergeben. Aber die obige Aufstellung soll zumindest einen Weg darstellen, der die mindestens notwendigen Maßnahmen enthält.
Ich freue mich über Vorschläge oder Hinweise, ob ich etwas vergessen habe oder wie man das Vorgehen noch verbessern kann.
Viele Grüße
Jan
seit einiger Zeit verfolge ich schon dieses Forum und möchte heute einmal um Rat für unser Neubauprojekt fragen.
Es geht um die Vorbereitung bzw. Umsetzung von KNX in einem Hausbauprojekt (EFH) mit Bauträger. In diesem Szenario sind die Möglichkeiten erst einmal etwas eingeschränkter bzw. man hat einfach nicht die Möglichkeit mit dem Elektriker seiner Wahl zusammenzuarbeiten oder einfach nur mit guter Ausgangsposition Preise zu verhandeln.
Hintergrund
Grundlegend habe ich mich mit dem Thema Smarthome schon intensiv beschäftigt. In unserem aktuellen Reihenhaus haben wir in Nachrüstung div. Smarthome Systeme verbaut (Homematic für Rolläden, Philips Hue, Osram Lightify, Somfy, HEOS) und diese über openHAB miteinander vernetzt, so dass systemübergreifende Automatisierung möglich ist. Für die bisherige Situation war es sicher eine gute Lösung. Aber für ein Neubauprojekt möchte ich nicht mehr auf Funk setzen und auch openHAB (u.a.) sind für mich nur Workarounds. Die Stabilität lässt doch arg zu wünschen übrig. Der Raspberry muss 1-2x im Monat neu gestartet werden, vermutlich durch OpenHab und Drittanbieter-Addons verursacht. Des Weiteren sind solche Konstrukte nicht ohne Weiteres ohne technisches Verständnis wartbar.
Wir bauen in diesem Sommer nun ein EFH (180 qm, 1,5 Geschosse, Leichtbau im DG) mit einem Bauträger und möchten nun auf Automatisierung über KNX setzen. Das Gewerk Elektro herauszunehmen gestaltete sich als äußerst schwierig, da wir hier in der Verrechnung ca. 8.000 € unter Marktpreis liegen und damit dies die erste Teilinvestition gewesen wäre, um überhaupt erst einmal wieder auf einen vergleichbaren Stand zu kommen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, das Gewerk nicht herauszunehmen. Leerrohre und Busverkabelung dürfen und möchten wir in Eigenleistung vornehmen. Das Gewerk Elektro (230 V) dürfen wir jedoch nicht überschneiden.
Daher ist der Plan, die konventionelle Elektroinstallation bestmöglich schon auf KNX aufzulegen und nachnutzbar zu halten. Die geplanten Schritte möchte ich hier einmal vorstellen. Diese sollen eine minimal notwendige Installation darstellen, erst einmal unter der Annahme, dass das Gewerk Elektro nur konventionell installiert werden kann. Je nach Vereinbarung und Preis kann man mit dem Gewerk Elektro über Weiteres sprechen.
Erweiterung der Basisinstallation
Anpassung 1: Ein separat abgesicherter Stromkreis pro Raum.
Begründung: Ist einfach sinnvoll und eigentlich selbstverständlich. In unserem aktuellen Haus (Baujahr 2015) ist es jedoch nicht so. Notwendig für Anpassung 4.
Anpassung 2: Trennung von Zählerkasten und Verteiler (beide im HAR).
Begründung: Später muss man für Erweiterung auf KNX nur noch an den Verteiler und kann diesen vollständig ersetzen. Der Zählerkasten mit Hauptzähler, Zähler für WP und Zähler für Stromspeicher muss nicht mehr angefasst werden. Alle Zuleitungen vor Verteiler entsprechend in "Schleifen" legen, so dass für den Austausch des Verteilers etwas Kabellänge zur Verfügung steht.
Anpassung 3: Alle Lichtzuleitungen direkt in den Verteiler und 5-adrig, 2,5 mm.
Begründung: Alles ist möglich, auch LED.
Anpassung 4: Steckdosenstromkreis jeweils pro Raum 5-adrig.
Begründung: Zwei schaltbare Steckdosen können integriert werden.
Anpassung 5: Elektronik UP Dosen mit Trennwand an jedem Schalter (Licht und Rollläden) und bei den Thermostaten.
Begründung: In den UP Teil der Dosen können wir das Buskabel führen und Schalter auch später durch KNX Sensoren ersetzen.
Anpassung 6: Separate Stromzuführung in HKV (vorerst nicht angeschlossen) entsprechend der zu schaltenden Heikzkreise (6 pro Stockwerk).
Begründung: Die Stromzuleitung 230 V ankommend von den Thermostaten wird später deaktiviert. Stattdessen Schaltung aus HAR über zentralen Aktor über das zusätzliche Kabel.
Anpassung 7 (optional, dazu später ein Frage): Alle Rollladenzuleitungen separat in den Verteilerkasten.
Anpassung 8: Zu jeder Hausseite ein Erdkabel mit 5 Adern für mögliche 3 Kanäle.
Unsere Eigenleistungen während der Bauphase
Eigenleistung 1: M32 Leerrohr in alle Räume für Buskabel und ggf. weitere Kabel in Zukunft. Leerrohre für LAN, Telefon etc. sind bereits im Gewerk Elektro enthalten für jeden Raum und müssen hier nicht berücksichtigt werden. Hier geht es also nur um die Vorbereitung, um mit dem Buskabel und später auch mit weiteren Leitungen (z.B. Lautsprecher etc.) noch einmal in die jeweiligen Räume gelangen zu können ("haben ist besser als brauchen").
Ich dachte daran, das Leerrohr in einer Doppel UP Dose ankommen zu lassen. Nahe Rohfußboden, vielleicht vertikal verbaut und z.T. hinter der Fußleiste. Dann hat man wirklich die Möglichkeit noch einmal fast jeden beliebigen Punkt im Raum ohne großen Aufwand zu erreichen. Und man spart sich die Blindabdeckung oder eine Kappe. Dass dies nicht den Installationszonen entspricht ist mir bewusst, aber es geht hier ja nicht um Stromkabel, sondern nur das ankommende Buskabel, vielleicht zusätzliche Datenkabel oder auch Lautsprecherkabel. Oder hat noch jemand eine Idee für bestmögliche Erreichbarkeit einer nicht sichtbaren UP Verteilerdose?
Dass man ggf. das Leerrohr nochmal für Erweiterungen komplett leerziehen muss, ist mir auch bekannt. Das wäre aber zu verkraften. Aktuell haben wir z.B. im M32 Leerrohr 3x LAN CAT7 und zwei Telefonkabel ohne Probleme einziehen können. Neben dem KNX Kabel ist da also noch deutlich Platz.
Eigenleistung 2: In jedem Raum verlegen wir Unterputz das grüne Buskabel von der Verteilerdose zu alle UP Einheiten der Elektronikdosen (Licht, Rollläden, Thermostate) durch bestehende Schlitze. Vielleicht, wenn es sich anbietet, noch in einem Leerrohr mit kleinem Durchmesser.
Eigenleistung 3: Im EG ggf. zusätzliche Deckenauslässe (Betondecke), vorbereitend für Rauchmelder, Präsenzmelder etc. Im OG vom Raumverteiler auch das Buskabel unter die Decke (Leichtbau) führen, um es später nutzen zu können.
Umstellung auf KNX
Mit wenigen Schritten könnte nun die Umstellung auf KNX erfolgen. Und das zu beliebigem Zeitpunkt spät nach finaler Übergabe ohne Zeitdruck und je nach noch zur Verfügung stehendem Budget. Dazu sei noch gesagt, dass wir einen Elektriker hätten, der uns bei dem Vorhaben unterstützen kann, insb. Schritt 1.
Schritt 1: KNX Verteilerkasten
Mit dem Elektriker planen und umsetzen lassen. Wobei dies auch unser Elektriker nicht selbst macht, sondern extern bestellt. Man könnte ggf. auch da Angebot von Voltus in Anspruch nehmen. Der bestehende Standardverteiler im HAR (30x50 cm, ohne Zähler etc.) wird dann vollständig von der Wand genommen und durch den neuen großen KNX Verteiler ersetzt und verkabelt (mit Reihenklemmen). Hört sich etwas verrückt an, ist aber durchaus realistisch, da wir nur auf diesem Wege mit unserem Elektriker arbeiten können. Der eingebaut Standardverteiler ist so ein Massenprodukt bei unserem Bauunternehmer, dass dieser "Wertverlust" minimal wäre.
Schritt 2: Rollläden/Fenster
Einsatz von UP Jalousie Aktoren in die Elektronikdosen, da hiermit auch die Reedkontakte abgedeckt werden könnten. Alternativ entsprechend obiger Anpassung 7 könnten auch Jalousie Aktoren im Verteiler geplant werden, aber dann sind Zuleitungen auch für die potentialfreien Kontakte notwendig.
In der Kostenbetrachtung hält es sich grob in der Waage. Die zusätzliche Verkabelung (ca. 120 € Aufpreis pro separatem Stromkabel in die Verteilung) ist etwas teuer als die höheren Kanalpreise mit den einzelnen UP Aktoren. Hier wäre also einfach nur zu hinterfragen, was langfristig einfach besser ist. Mit den UP Aktoren spart man sich die Reedkontaktverkabelung durch das ganze Haus und imVerteiler ist mehr Platz. Ein weiterer Vorteil wäre, dass man mit einem Minimalsetup die Rollläden einfacher in Betrieb nehmen kann, auch wenn man Schritt 1 (Verteilerkasten) noch nicht umsetzt.
Reedkontakte der Fenster in UP Abteil der Elektronikdose verlegen.
Den Rollladenschalter am Fenster entfernen/abdecken bzw. langfristig als zweite Schaltmöglichkeit mit KNX Sensor (Schalter) verwenden (insb. sinnvoll im Wohnzimmer und Terrassentüren). Der Hauptschalter der Rollläden soll am Lichtschalter sein. Die hauptsächliche Steuerung erfolgt sowieso automatisiert.
Schritt 3: Licht
Zuleitungen an den neuen Verteiler anklemmen. Zum Teil schaltbar, zum Teil dimmbar. Ggf. auch LED. Das ist noch in Planung.
Die Lichtschalter überbrücken. KNX Sensor (Schalter) installieren und im UP Abteil der Elektronikdose anschließen.
Zusätzlich Rollladensteuerung auf den Doppelschalter legen.
Die Lichtschalter sollen auch den Temperaturfühler und die Reglerlogik enthalten.
Generell ist uns wichtig, normale Schalter oder einfache Glastaster zu verwenden, damit die Bedienung auch für die Kinder oder Besuch zumutbar ist. Zum Beispiel die neue Schalterserie oder auch Glastaster von MDT. Geräte wie die Glasbedienzentrale von MDT wollen wir nur an einigen zentralen Stellen einsetzen, aber nicht überall (siehe Schritt 4).
Schritt 4: Raumthermostate
Da wir im neuen Haus mit neuer Heizungsanlage und Wärmepumpe erst einmal Erfahrungen sammeln wollen, erfolgt die Umstellung der Thermostate frühestens erst zum zweiten Winter. Auch daher ist es sinnvoll die originalen Thermostate vorerst zu behalten. Der Erstattungspreis beträgt pro Raumthermostat sowieso nur 7 Euro.
Für die KNX Umstellung erfolgt die Ansteuerung aus dem Verteiler über die vom Elektriker verlegten Kabel. Die Stromzuführung zum Raumthermostat wird totgelegt (ab Steckdose) oder einfach nicht mehr genutzt. Die Verbindung zum HKV wird nicht mehr genutzt. Auf der Höhe der Raumthermostate kann in manchen Räumen (mit vielen Rollläden oder komplexer Lichtsteuerung) zusätzlich zum (Licht-)Schalter ein Glastaster von MDT verbaut werden. Verkabelung über den UP Teil der Elektronikdose.
In den Räumen, wo diese Möglichkeit nicht genutzt werden soll, müsste man nun die Verwendung der UP Dosen durchdenken. Hierfür müssen wir noch eine Lösung finden. Da uns aber wichtig ist, mindestens einen Winter mit der neuen Heizung Erfahrungen zu sammeln, kommen wir um diese UP Dosen mit Raumthermostat nicht herum.
Schritt 5: Schaltaktoren
Zusätzliche Adern der Steckdosenstromkreise und für die Außenleitungen auf Schaltaktoren auflegen.
Dazu dann ggf. separate abgesicherte Geräte in Küche oder HAR, sofern diese Strommessung bekommen oder abschaltbar sein sollen.
Ich hoffe, dass ich damit einen guten Überblick über unser Vorhaben geben konnte. Vielleicht ist es auch für den einen oder anderen hilfreich, der vor der gleichen Problematik steht. Wir sind uns auch bewusst, dass es natürlich immer sinnvoll wäre, nicht nur vorzubereiten, sondern gleich alles richtig umzusetzen. Wie wir es konkret machen werden, wird sich in den nächsten Wochen ergeben. Aber die obige Aufstellung soll zumindest einen Weg darstellen, der die mindestens notwendigen Maßnahmen enthält.
Ich freue mich über Vorschläge oder Hinweise, ob ich etwas vergessen habe oder wie man das Vorgehen noch verbessern kann.
Viele Grüße
Jan
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