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Siemens Brandschutzschalter

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    Genau! Aber dafür müssen erst einmal mehrere Komponenten zusammenhängen:
    1. Es muss brennen
    2. Wenn es brennt, muss die Ursache elektrotechnischer Natur gewesen sein
    3. Der Brandschutzschalter hätte den Brand verhindern müssen.

    Beispiel Wäschetrockner: Das Lager klemmt und quitscht, zusammen mit den Flusen und dem Heizstab überhitzt sich das Ding und fängt an zu brennen.
    Nur wenn es klar ist, dass der Fehler durch einen seriellen Fehlerlichtbogen entstanden ist, wird es zu Problemen kommen (was in dem Beispiel nun mal nicht so war).

    Wo gibt es denn serielle Fehlerlichtbögen in den Elektroanlagen? Vornehmlich an jeder Klemmstelle... Klemmstellen haben aber zum einen in Dosen untergebracht zu sein, die nach Norm schwer entflammbar und selbstverlöschend sind. Gleiches gilt für die zu verarbeitenden Kunststoffe der Klemmen.

    Nun bezieht sich aber der Brandschutzschalter in der VDE 0100-420 auf Neuanlagen oder auf Änderungen in der Installation. Folglich für solche Stromkreise, in denen überwiegend ohnehin neuwertiges Material mit entsprechenden selbstverlöschenden Kunststoffen verbaut werden. Und meistens Steckklemmen, die auf Dauer die Kontaktkraft aufrecht erhalten und ohnehin konstruktionsbedingt solche Fehlerlichtbögen ausschließen. Und auch noch kurze Stromkreise mit wenig Last...

    Sie gilt aber nicht in alten Bauernhöfen als zwingende Nachrüstpflicht mit Installationen von anno Pief... Mit Dosenklemmen und fünf Zimmern mit drei Heizlüftern an einer Schraubsicherung in einer Niederspannungstafel, deren Rückwand aus tapeziertem Wandbehang besteht und mit Holzdübeln an der Wand befestigt ist. Dort, wo die wirklichen Gefahren lauern, da ist es egal.

    Daher würde ich zum jetzigen Zeitpunkt einfach mal abwarten, was sich diesbezüglich innerhalb der nächsten Monate so alles noch bewegen wird. Brandschutzschalter lassen sich schliesslich problemlos nachrüsten...

    Und da nun das Kartellamt seit Februar die Vorermittlungen eingeleitet hat, weil die Norm unter dubiosen Voraussetzungen entstanden ist und von anderer Seite auch noch der Einspruch vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe auf die DKE drückt, die bei der Normgebung kurioserweise ausgeschlossen wurde; bin ich recht positiv gestimmt, was den weiteren Verlauf dieser (meiner Meinung nach) funktionstechnische unsinnigen sowie kostentreibenden Norm angeht.

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      Bis wann meinst du kann man hier mit Klarheit rechnen? Mal eben rein aus Spaß TEs für die Brandmelder frei zu halten macht halt auch wenig Sinn.

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        ... keine Ahnung, aber mal ebne tausende Euros für eventuell Umsonst auszugeben, halte ich da für unsinniger.

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          Achso; ich war übrigens - es ist zwar schon jetzt elf Jahre her - mal von der Polizei zu einem Gewerbebetrieb in dem es gebrannt hat, zur Begehung und Brandurdsachenermittlung eingeladen (war keine Einladung, war eher eine Verpflichtung (und da verstehen die keinen Spaß), da ich die Installation kannte und zur Brandursache durchaus Hinweise bezüglich der Elektroinstallation geben konnte). Die Versicherung ermittelte dort nicht selbst, sondern bekam von den Brandermittlern (fünf an der Zahl plus ein Hund wegen eventueller Brandbeschleuniger) das Ergebnis. Das war für die Versicherung abschließend bindend.

          Beim Durchgehen entdeckte ich die ehemalige Zuleitung, ein seinerzeit 4x35mm² vom Hausanschlusskasten zur Hauptverteilung. Dieses durch die Brandeinwirkung "nackigen vier Kupferseile" wiesen an einer Stelle Schmelzspuren auf. Nämlich da, wo die Adern aneinander gekommen waren, als die Leitung noch unter Spannung stand.

          Ich habe dem Ermittler wärend der Begehung die Frage gestellt, wie sie jetzt ermitteln würden, ob der Kurzschluss an dieser Leitung ursächlich für den Brand wäre, oder ob der Kurzschluss nur als sekundärer Fehler durch die abgeschmolzene Isolierung durch das extern einwirkende Feuer erst im Nachgang entstanden sei.

          Er hat mich angegrinst und mir offenbart, dass auch ihnen das nicht möglich sei. Es würde nach folgendem System verfahren: Wenn an dieser Stelle der Kurzschluss ursächlich für das Feuer gewesen wäre, dann müsste auch an dieser Stelle die Brandeinwirkung am größten sein. Da das nicht unbedingt mehr bei dem Zerstörungsgrad zu ermitteln sei, würde er das einfach ausschliessen. Die größte Zerstörung (Einbrand in Holzbauteile) fanden sie in der Nähe eines Kühlschranks. Nun darf sich jeder an einer Hand abzählen, was in dem Bericht als Brandursache stand...

          Damit war der Fall abgeschlossen. Brandursache "heißgelaufener Kühlschrank", fertig. Die Schmelzspuren an den anderen Kupferadern von den Endstromkreisen haben dabei gar keinen interessiert. Vom Kühlschrank stand auch nur noch das Metallgerippe, sonst war alles bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

          Das als kleine Exkursion, wie es im realen Leben so zugeht, wenn da eine Schadenursache im Wert von rund einer halben Millionen Euro ermitelt werden muss...

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            Ich glaube dir das so auch. Aber als Laie und Bauherr tut man sich trotzdem schwer die Verzichtserklärung so einfach zu unterschreiben. Und die Elektriker mit denen wir gesprochen haben nehmen nicht ohne Brandmelder oder eben Verzichtserklärung ab. Und damit wären wir wieder am Anfang. Der Bauherr ist der mit dem schwarzen Peter. Egal wie unsinnig das ganze ist. Wir haben noch ein wenig Zeit, aber ich befürchte bis Oktober wird sich wohl nix mehr tun.


            ​​​​​​Hier noch der Link aus dem eine Seite vorher zitiert wurde.

            https://www.holzbau-deutschland.de/a...richtung_afdd/

            Auch Holzbau Deutschland stellte klar, dass es sich aus Sicht der bauwirtschaftlichen Verbände bei dieser Norm um eine freiwillig anzuwendende Norm handelt und um keine anerkannte Regel der Technik. Dies sieht im Übrigen auch die Bauaufsicht so. Insofern sei in der VDE Norm der Einbau unmissverständlich als Empfehlung zu formulieren. Nach den von den Verbänden vorgebrachten Forderungen zur Änderung der DIN VDE 0100-420, Absatz 421.7, liegt es nunmehr an den Gremien der DKE, darüber zu beraten und einen neuen Entwurf den Fach- und Verkehrskreisen vorzulegen. Dieser Entwurf wird für Oktober 2018 erwartet.
            Zuletzt geändert von droid; 04.08.2018, 20:00.

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              Naja, der Dumme bis als Bauherr ohnehin du. Und selbst wenn es um die Unfallverhütungsvorschriften bis zu den Verkehrssicherungspflichten auf der Baustelle geht... Der schwarze Peter ist immer bei dir.

              Die Gefahr, die während der Ausführung des Baus entsteht, ist um ein vielfaches höher, als eine eventuelle Verzichtserklärung auf eine Vorschrift, die zurzeit auf der Kippe steht.

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                Das ist ja alles richtig. Ärgerlich ist es in diesem Fall trotzdem. Die abermaligen Diskussionen mit dem Elektriker hätten hier nicht sein müssen. Naja verfolgen wir mal wie das ganze weiter geht. Ich befürchte ja es verläuft im Sand und die Teile bleiben uns erhalten. (ob sie wirklich ihren Zweck erfüllen interessiert dann keinen mehr)

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                  Gibt es hier mittlerweile schon Neuigkeiten zu dem Thema? Ich tendiere eher gegen den Einbau, da ich den Sinn auch nicht wirklich sehr. Meine Frau eher dafür...

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                    Der überarbeitet Entwurf der Norm sollte gegen Ende Oktober zu Papier gebracht werden... Mal abwarten, was da kommt...

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                      Moin,
                      Zitat von DerHut Beitrag anzeigen
                      Meine Frau eher dafür...
                      da sollte man eigentlich drauf hören
                      .... und Tschüs Thomas

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                        Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
                        Der überarbeitet Entwurf der Norm sollte gegen Ende Oktober zu Papier gebracht werden... Mal abwarten, was da kommt...
                        Es werden nur die Einsatzgebiete konkretisiert.
                        Die Fachwelt ist sich absolut einig darüber, dass von 13% Elektrobränden damit ca 5-6% verhindert werden.

                        Der VDS stellt jedoch (noch) keine anforderung an AFDDs. Denen langt ein 300nA RCD und Kabel mit PE in der Leitung.
                        Elektroinstallation-Rosenberg
                        -Systemintegration-
                        Planung, Ausführung, Bauherren Unterstützung
                        http://www.knx-haus.com

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                          Zitat von larsrosen Beitrag anzeigen
                          Die Fachwelt ist sich absolut einig darüber, dass von 13% Elektrobränden damit ca 5-6% verhindert werden.
                          Ich geh jetzt saufen, dann komm ich auf das gleiche Promille...
                          Dieser Beitrag enthält keine Spuren von Sarkasmus... ich bin einfach so?!

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                            Zitat von larsrosen Beitrag anzeigen
                            Es werden nur die Einsatzgebiete konkretisiert.
                            Ja, und genau diese Einsatzgebiete werden ja interessant werden... Darum geht es ja im Großen und Ganzen hier...

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                              Zitat von larsrosen Beitrag anzeigen
                              Der VDS stellt jedoch (noch) keine anforderung an AFDDs. Denen langt ein 300nA RCD und Kabel mit PE in der Leitung.
                              Bei 300 Nanoampere RCD (0,0003 mA) wird ja auch nie Strom fließen, weil der dann schon beim Leckstrom von 2 m Leitung auslöst.
                              I am hoping the Internet of Incompatible Things mitigates the bad effects of the Internet of Insecure Things.

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                                Ich habe mich mittlerweile für die AFDDs entschieden - 16 Stromkreise, alle mit FI/LS/AFDD vom Typ B13 / 10mA / AFDD von Siemens gesichert. Preis lag bei 34€ für den FI/LS (sollte es mit B16/30mA etwas günstiger geben) und 59€ für den AFDD, jeweils exkl. MWST.

                                Beim Umbau der Verteilung haben die AFDDs mir (bzw. mir und dem Elektriker, ich war nur als Handlanger mit dabei) gleich mal den A**** gerettet. Als alles fertig verdrahtet war haben wir für die ISO-Messung N bei der PEN-Aufteilung unterbrochen und so eine ISO-Messung übers ganze Haus gemacht. ISO-Messung war dann auch i.O. Fürs Wiedereinschalten haben wir alle AFDDs ausgemacht, um die Lasten danach einzeln zuzuschalten. Aber wir haben vergessen, N wieder auf den PEN-Leiter zu klemmen. Als wir alle FI/LS/AFDDs nach und nach zugeschalten haben, gab es logischerweise eine Überspannung (400V), sobald wir zwei FI/LS/AFDDs an verschiedenen Phasen zugeschalten haben.

                                Der AFDD (zumindest der von Siemens) löst aber auch bei Überspannung ab 275V aus, und hat so einen (potenziellen, aber wahrscheinlichen) Schaden verhindert.

                                Man lerne: Der AFDD schützt auch bei N-Unterbrechungen, auch wenn das nicht sein Haupt-Verkaufsargument ist.

                                Ich warte jetzt auf die hämischen Kommentare

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