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Interpretation Wirkleistung Standby E-Herd

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    Interpretation Wirkleistung Standby E-Herd

    Guten Abend,
    ich habe meinen E-Herd an einem MDT AZI 0616.01-Aktor "hängen", je ein Kanal für L1, L2 und L3. Nun messe ich die Wirkleistung mit dem Aktor und bekomme Werte von 7,5 bis 8,5 W pro Kanal im Standby! Das sind nach meinem laienhaften Verständnis unfassbare >20 W Stromverbrauch im Standby. Dazu zwei Fragen:

    1. Ist das ein realistischer Messwert? Oder interpretiere ich das Ergebnis möglicherweise falsch? Die anderen Messwerte für andere Geräte an dem Aktor sind realistisch.
    2. Kann ich den Herd einfach per Schaltaktor stromlos schalten, oder verzeihen moderne Herde das nicht? Mein Herd ist ein Gaggenau Flex 200 90 cm Induktionsfeld und nagelneu.


    Cheers
    Art Mooney

    #2
    Ich kenn den Aktor nicht, aber aus Interesse habe ich gerade mal ins Datenblatt geschaut.
    Messungenauigkeit typ.: 2%. Relativ zu was genau steht da nicht, aber auf die maximale Last von 3680 W bezogen waeren das 74 W Messfehler pro Phase.

    Andererseits steht da was von Strommessbereich 10 mA - 20 A. Schaltet der Messbereich automatisch um? Das steht da auch nicht.

    Ich kann mir nur vorstellen dass die Scheinleistung (im Gegensatz zu deinen anderen Verbrauchern) hoch ist, der ADC im Aktor in einem groben Messbereich arbeitet, und die errechnete Wirkleistung daher ungenau ist.

    Kannst Du den Phasenwinkel oder cos phi auslesen?

    Oder es hat etwas damit zu tun dass der Herd 3-phasig angeschlossen ist, der Aktor die Phasen aber unabhaengig misst.

    Oder der Herd verbraucht wirklich 20 W ...


    Zuletzt geändert von bbb34; 21.10.2018, 08:40.

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      #3
      Bei 20 Watt würfest du aber irgendwo einen warmen Bereich bemerken.
      Gruß Florian

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        #4
        bbb34 : der Aktor soll die Wirkleistung messen, so dass doch die Scheinleistung nicht gemessen werden sollte. Die 2% würde ich als 2% vom Messwert ansehen, und eher nicht auf die maximale Last bezogen. Dennoch vermute ich eher einen Fehler bei der Messung, denn warm ist das Kochfeld im Standby auch nicht.

        Habe ich denn einen Denkfehler, wenn ich an allen drei Zuleitungen die Wirkleistung messe und die Ergbnisse addiere? Muss man da anders rangehen?
        Cheers
        Art Mooney

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          #5
          Ist denn der N am Aktor auch angeschlossen (und richtig verdrahtet)? Ansonsten gibts nur Schein- statt Wirkleistung...

          Ab 2014 dürfen Kochfelder nur <1W im Standby ziehen, wenn ich mich richtig erinnere. Wirkleistung wohlgemerkt.
          Zuletzt geändert von dreamy1; 21.10.2018, 22:26.
          Viele Grüße,
          Stefan

          DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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            #6
            Habe den Aktor nicht geprüft. Ist ein Voltus-Verteiler und wird wohl richtig verdrahtet sein. Das soll sich mein Elektriker ansehen. Habe auch den Hersteller kontaktiert, der soll mir den Standby-Verbrauch mitteilen, den das Gerät eigentlich haben soll. Unter 1 W hatte ich auch im Hinterkopf.
            Cheers
            Art Mooney

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              #7
              Kannst ja mal schauen, ob der N überhaupt angeschlossen ist...das sollte auch ohne Elektriker machbar sein :-)
              Viele Grüße,
              Stefan

              DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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                #8
                Zitat von Art Mooney Beitrag anzeigen
                bbb34 : der Aktor soll die Wirkleistung messen, so dass doch die Scheinleistung nicht gemessen werden sollte.
                Nur die Scheinleistung kann direkt gemessen werden. Die Wirkleistung muss immer berechnet werden. Entweder als Produkt aus mittlerer Spannung, Scheinleistung, und cos(Phasenwinkel), oder als Integral der momentanen Leistung. Letzteres funktioniert auch wenn der Strom nicht sinusförmig ist.

                Die 2% würde ich als 2% vom Messwert ansehen, und eher nicht auf die maximale Last bezogen.
                Dann wäre die Messung bei kleinen Werten genauer, um die Null herum sogar unendlich genau. So funktionieren digitale Messgeraete leider nicht.

                Dennoch vermute ich eher einen Fehler bei der Messung, denn warm ist das Kochfeld im Standby auch nicht.
                Man (oder Eli) könnte mit einem einfachen Messgerät die Scheinleistung auf den drei Phasen nacheinander nachmessen um das einzugrenzen.

                Habe ich denn einen Denkfehler, wenn ich an allen drei Zuleitungen die Wirkleistung messe und die Ergbnisse addiere? Muss man da anders rangehen?
                Ja, erstens kannst Du die Wirkleistung nicht direkt messen (s.o.), zweitens sind die Ströme als Vektoren zu addieren.
                Bei symmetrischer Last ist die die 3-Phasen Wirkleistung √(3)*U*I*cos(φ). Bei asymetrischer Last kann man die skalaren Werte nicht mehr einfach so addieren.
                Zuletzt geändert von bbb34; 22.10.2018, 09:06.

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                  #9
                  Zitat von bbb34 Beitrag anzeigen
                  Scheinleistung = Wirkleistung + Blindleistung
                  Ähm, nein! (das gilt nur bei cos phi=1 denn da ist die Wirkleistung vorhanden und die Blindleistung =0)

                  Zitat von bbb34 Beitrag anzeigen
                  Ja, erstens kannst Du die Wirkleistung nicht direkt messen (s.o.), zweitens sind die Ströme als Vektoren zu addieren.
                  Bei symmetrischer Last ist die die 3-Phasen Wirkleistung √(3)*U*I*cos(φ). Bei asymetrischer Last kann man die skalaren Werte nicht mehr einfach so addieren.
                  Der AZI macht eine Einzelmessung der Phasenströme und der Phasenspannungen und misst auch pro Phase den Phasenwinkel (kann da auch in der erweiterten Leistungsmessung auch ausgegeben werden). Daraus wird die Wirkleistung einzeln errechnet.
                  Die gerechnete Wirkleistung, einzeln gemessen pro Phase, kann ich daher auch ganz normal addieren, auch wenn der Bezug pro Phase asymetrisch ist (auf Grund der Einzelmessung jedes Aussenleiters).

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                    #10
                    Zitat von Art Mooney Beitrag anzeigen
                    Habe den Aktor nicht geprüft. Ist ein Voltus-Verteiler und wird wohl richtig verdrahtet sein.
                    Beim enertex Smartmeter in einem Thread kürzlich war's von Voltus falsch im Plan gezeichnet (Spannungsmessung fehlte) und dann auch falsch aufgebaut. Also kontrollier mal besser die Verdrahtung ....

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                      #11
                      Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen
                      Ähm, nein! (das gilt nur bei cos phi=1 denn da ist die Wirkleistung vorhanden und die Blindleistung =0)
                      Du hast natürlich recht. Das war nicht (skalar) arithmetisch gemeint - gelöscht.

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                        #12
                        Aber guck tatächlich mal bei den Anschluss vom Neutralleiter; falls der fehlt, gibt es mächtig Fehlmessungen...

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                          #13
                          Hallo mal wieder zu diesem Thema,

                          letzte Woche war mumpf bei mir zu Gast und hat sich den N mit mir zusammen angesehen. Es ist kein Fehler erkenntbar. Mein Messaktor hat sechs Kanäle, drei davon sind für das Kochfeld verwendet, die anderen drei für andere Geräte. Alle sechs Kanäle teilen sich einen N. Das ist am Aktor so vorgesehen. Die Wirkleistung der anderen Geräte ist plausibel, z.B. Kühlschrank ca. 4 W, Backofen 0,7 W im ausgeschalterten Zustand.

                          Ich habe mit dem Hersteller telefoniert. Die sagten, dass das Gerät nur 0,5 W verbrauchen würde. Sie schicken einen Techniker vorbei, damit er sich das ansieht. Der Mitarbeiter am Telefon sagte mir auch, dass die Leistung bei dem Gerät nicht so einfach gemessen werden könne wegen irgendwelcher Induktivität, die Info habe er aus der Technik bekommen. Er hat es aber selbst nicht verstanden und ich natürlich auch nicht. Warten wir also auf den Techniker.
                          Cheers
                          Art Mooney

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                            #14
                            Nun war der Techniker da. Er wollte keinerlei Messungen vornehmen und hat stattdessen gesagt, dass ein Verbrauch von über 20 Watt im ausgeschalteten Zustand normal sei. Da könne man nichts dran ändern. Ich halte das ehrlich gesagt für totalen Unsinn. Es kann doch nichts leichter sein, als ein Gerät abzuschalten. Ich kann es über den Aktor ja auch. Nach meinem Wissen sind solche Verbräuche auch nicht zulässig.

                            Aber: kann es irgendeinen Grund geben, weshalb der Aktor an dieser Stelle nicht die tatsächliche Wirkleistung misst? Gibt es bei einem Herd eine Besonderheit, die eine richtige Messung verhindert? Hat hier jemand eine Idee? Wie hoch sind die Verbräuche bei Euren Herden?

                            Cheers
                            Art Mooney

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                              #15
                              Ich würde das ganz pragmatisch sehen: entscheidend ist, was der Zähler anzeigt. Lässt sich doch einfach herausfinden, wie groß der Verbrauch mit und ohne Kochfeld ist - unabhängig davon, was z.B. ein Strommessaktor oder ein anderes eingeschleiftes Messgerät anzeigt. Denn das was der Zähler anzeigt, bezahlst Du am Ende.

                              Wenn dabei wirklich 20W herauskommen, würde ich keine Möglichkeit auslassen, diesen Edelschrott zu wandeln. Das wäre im Jahr 2018 einfach eine Frechheit, ein Gerät mit einem solchen Standbyverbrauch zu verkaufen und unter Umständen ist das dann auch noch unzulässig, wenn das Kochfeld unter die 1W-Richtlinie fällt. Es steht auch die Aussage vom Hersteller (<0.5W) und die des Technikers im Widerspruch, auch das würde ich klären (lassen). Ich würde mich da keinesfalls abspeisen lassen!
                              Viele Grüße,
                              Stefan

                              DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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