Guten Morgen, guten Tag, guten Abend, zusammen.
Ich bin heute morgen aufgewacht und habe mir vorgenommen endlich ein Thema anzusprechen das mich schon lange beschäftigt und hoffentlich eine Entwicklung loszutreten. Oder natürlich mich überzeugen zu lassen, dass ich falsch liege. Daher auch der provokante Titel, dass hoffentlich viele mal drüber lesen
. Aber es geht nicht ausschließlich um die ETS.
Um jedoch einen Einstieg zu bekommen möchte ich erstmal damit beginnen, dass der KNX Bus an sich ja komplett dezentral aufgebaut ist, mit allen Vor- und Nachteilen. Wobei für mich persönlich die Vorteile überwiegen. Hier ist jedoch ein Bruch festzustellen, da die ETS ganz eindeutig eine Zentrale Instanz ist, die sich nicht dezentral umsetzen lässt. Auch ist der KNX Bus an sich ein offener Standard, nur die ETS nicht, der nächste Bruch also. Auch ist KNX im elektrotechnischen Sinne offene dokumentiert und man kann die Spezifikationen lesen, die ETS allerdings nicht, also erneut das Dilemma.
Aber nun gut, darauf möchte ich nicht herum reiten, mir geht es vielmehr um die resultierenden Einschränkungen und Probleme. Es mangelt mir also nicht an Vertrauen, dass zB. die ETS-Entwickler keine Hintertür für den BND oder die NSA eingebaut haben - zumindest nicht wissentlich.
Was ich an Problemen sehe, in Stichpunkten die teilweise zusammen hängen:
- geschlossenes System
- kein Wettbewerb
- keine Dezentralität
- Single Point of Failure
- Platformabhängig
- Donglepflicht (stimmt das für ETS5??)
- langsame Entwicklung
- "ETS as a Service" (also Cloud basiert) nicht möglich
- nicht für Endkunden gedacht und geeignet
- kostenpflichtig (veraltetes Denken 1 Stück ETS kostet X€)
Wünschenswert wäre für mich, inspiriert von Webtechnologien und Webfirmen, ein eher Protokoll basierter Ansatz. Also die KNX Dachorganisation entwickelt APIs die in mehreren Programmiersprachen quelloffen verfügbar sind. Hier denke ich als Vorbild zB an Dropbox oder auch die Google Apps und viele viele Andere. Es geht darum, dass die Kompatibilität und Stabilität durch wohldefinierte Schnittstellen erreicht wird, nicht durch Abschottung. (Aber natürlich auch durch eine kostenpflichtige Zertifizierung)
Das ganze könnte eine Entwicklung lostreten mit hoffentlich folgenden Ergebnissen (nur mal Ansatzweise):
- dezentrale Strukturen zur Inbetriebnahme von KNX Installationen
- zB Homeserver oder eibPort kann auch Inbetriebnahme anbieten oder Geräte dafür entwickeln
- web basierte Zugänge (Vorteil VPN, weltweiter Zugang, skalierbare Struktur)
- Backups können von Geräteherstellern angeboten werden (natürlich verschlüsselt und direkt in die Cloud)
- Anwendungen für Endanwender (z.B. wie schnell dimmt ein Licht, hat es soft-off/on oder auch Logikfunktionen, ...)
- standards für Visualisierungen, standards für Gruppenaddressenstrukturen
Sprich aus meiner Sicht kann der Bus im Vergleich zur Konkurrenz mittel-/langfristig nur verlieren da die Entwicklung zu langsam ist.
Warum wird immer wieder gesagt, System XYZ ist ja nur im Nachrüstmarkt, und nicht gefragt: Warum ist KNX im Nachrüstmarkt so miserabel?
Warum muss man im Jahre 2014 noch eine physische Taste drücken um eine physikalische Adresse zu programmieren?
Warum muss man erstmal einen Personal Computer kaufen, Windows installieren, Abhängigkeiten installieren, ETS installieren, ETS lizenzieren, Projekt anlegen, Projekt importieren, etc (ihr seht was ich meine) um das Verhalten einer einzigen Leuchte zu verändern - weil ein Kumpel der KNX hat sich das wünscht.
Im KNX Symposium in Frankfurt (2012 denke ich) ging es z.B. um Smart Grid, um das "Internet of Things", Machine zu Maschine Kommunikation - Aber in der Realität gibt es z.B. den ultimativen ETS4 Schnellkurs bei dem einem erklärt wird wie man einen zweiten Monitor an sein System anschließt oder wie Copy&Paste funktioniert (Achtung Übertreibung). Nach dem Motto lasst uns den Weltraum besiedeln aber ok wir brauchen dafür erstmal einen Hochofen.
(vielen Dank trotzdem eibmeier für die unvorstellbare Arbeit - ich habe darin Einiges gelernt. Für mich wäre dass jedoch möglich auf vielleicht 10 Seiten einzudampfen.)
So, ich glaube als Start sollte das ganze ausreichen
Ich habe im Übrigen leider nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen und mit Sicherheit habe ich auch nicht auf alles eine Antwort. Ich sehe nur die immer schneller werdende Entwicklung was Smarthome betrifft und dass der Urvater des ganzen immer mehr außen vor bleibt - und das hat Ursachen, die gilt es zu finden und zu beseitigen wenn KNX in Zukunft überleben soll.
Einen schönen Tag, Morgen, Nacht, Mittag,
Marius
Ich bin heute morgen aufgewacht und habe mir vorgenommen endlich ein Thema anzusprechen das mich schon lange beschäftigt und hoffentlich eine Entwicklung loszutreten. Oder natürlich mich überzeugen zu lassen, dass ich falsch liege. Daher auch der provokante Titel, dass hoffentlich viele mal drüber lesen

Um jedoch einen Einstieg zu bekommen möchte ich erstmal damit beginnen, dass der KNX Bus an sich ja komplett dezentral aufgebaut ist, mit allen Vor- und Nachteilen. Wobei für mich persönlich die Vorteile überwiegen. Hier ist jedoch ein Bruch festzustellen, da die ETS ganz eindeutig eine Zentrale Instanz ist, die sich nicht dezentral umsetzen lässt. Auch ist der KNX Bus an sich ein offener Standard, nur die ETS nicht, der nächste Bruch also. Auch ist KNX im elektrotechnischen Sinne offene dokumentiert und man kann die Spezifikationen lesen, die ETS allerdings nicht, also erneut das Dilemma.
Aber nun gut, darauf möchte ich nicht herum reiten, mir geht es vielmehr um die resultierenden Einschränkungen und Probleme. Es mangelt mir also nicht an Vertrauen, dass zB. die ETS-Entwickler keine Hintertür für den BND oder die NSA eingebaut haben - zumindest nicht wissentlich.
Was ich an Problemen sehe, in Stichpunkten die teilweise zusammen hängen:
- geschlossenes System
- kein Wettbewerb
- keine Dezentralität
- Single Point of Failure
- Platformabhängig
- Donglepflicht (stimmt das für ETS5??)
- langsame Entwicklung
- "ETS as a Service" (also Cloud basiert) nicht möglich
- nicht für Endkunden gedacht und geeignet
- kostenpflichtig (veraltetes Denken 1 Stück ETS kostet X€)
Wünschenswert wäre für mich, inspiriert von Webtechnologien und Webfirmen, ein eher Protokoll basierter Ansatz. Also die KNX Dachorganisation entwickelt APIs die in mehreren Programmiersprachen quelloffen verfügbar sind. Hier denke ich als Vorbild zB an Dropbox oder auch die Google Apps und viele viele Andere. Es geht darum, dass die Kompatibilität und Stabilität durch wohldefinierte Schnittstellen erreicht wird, nicht durch Abschottung. (Aber natürlich auch durch eine kostenpflichtige Zertifizierung)
Das ganze könnte eine Entwicklung lostreten mit hoffentlich folgenden Ergebnissen (nur mal Ansatzweise):
- dezentrale Strukturen zur Inbetriebnahme von KNX Installationen
- zB Homeserver oder eibPort kann auch Inbetriebnahme anbieten oder Geräte dafür entwickeln
- web basierte Zugänge (Vorteil VPN, weltweiter Zugang, skalierbare Struktur)
- Backups können von Geräteherstellern angeboten werden (natürlich verschlüsselt und direkt in die Cloud)
- Anwendungen für Endanwender (z.B. wie schnell dimmt ein Licht, hat es soft-off/on oder auch Logikfunktionen, ...)
- standards für Visualisierungen, standards für Gruppenaddressenstrukturen
Sprich aus meiner Sicht kann der Bus im Vergleich zur Konkurrenz mittel-/langfristig nur verlieren da die Entwicklung zu langsam ist.
Warum wird immer wieder gesagt, System XYZ ist ja nur im Nachrüstmarkt, und nicht gefragt: Warum ist KNX im Nachrüstmarkt so miserabel?
Warum muss man im Jahre 2014 noch eine physische Taste drücken um eine physikalische Adresse zu programmieren?
Warum muss man erstmal einen Personal Computer kaufen, Windows installieren, Abhängigkeiten installieren, ETS installieren, ETS lizenzieren, Projekt anlegen, Projekt importieren, etc (ihr seht was ich meine) um das Verhalten einer einzigen Leuchte zu verändern - weil ein Kumpel der KNX hat sich das wünscht.
Im KNX Symposium in Frankfurt (2012 denke ich) ging es z.B. um Smart Grid, um das "Internet of Things", Machine zu Maschine Kommunikation - Aber in der Realität gibt es z.B. den ultimativen ETS4 Schnellkurs bei dem einem erklärt wird wie man einen zweiten Monitor an sein System anschließt oder wie Copy&Paste funktioniert (Achtung Übertreibung). Nach dem Motto lasst uns den Weltraum besiedeln aber ok wir brauchen dafür erstmal einen Hochofen.
(vielen Dank trotzdem eibmeier für die unvorstellbare Arbeit - ich habe darin Einiges gelernt. Für mich wäre dass jedoch möglich auf vielleicht 10 Seiten einzudampfen.)
So, ich glaube als Start sollte das ganze ausreichen

Ich habe im Übrigen leider nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen und mit Sicherheit habe ich auch nicht auf alles eine Antwort. Ich sehe nur die immer schneller werdende Entwicklung was Smarthome betrifft und dass der Urvater des ganzen immer mehr außen vor bleibt - und das hat Ursachen, die gilt es zu finden und zu beseitigen wenn KNX in Zukunft überleben soll.
Einen schönen Tag, Morgen, Nacht, Mittag,
Marius
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