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Halogen ist die Zukunft!

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    Halogen ist die Zukunft!

    Hey zusammen,

    ich weiß, es ist ein wenig Off-Topic, aber das Thema hängt schließlich auch massiv mit der Lichtsteuerung zusammen. Die Überschrift soll ein wenig polarisieren.

    Zum Hintergrund: Wir haben uns jetzt von unterschiedlichen Profis beraten lassen. Zu letzt saßen wir länger mit einer Lichtplaner, der unterschiedlichste Firmen im Portfolio hat, zusammen. Seine klare Meinung ist, dass Halogen Leuchtmittel in allen lichtqualitativen Belangen selbst den teuersten LED Leuchten weit überlegen sind.

    Dimmen funktioniere tadellos und mit "echten" Dimm2Warm. CRI ist quasi 99,99999 mit natürlicher Kurve über das gesamte Farbspektrum. Alles logisch, ist ja auch der Glühbirne am nächsten bzw. ist eigentlich eine Glühbirne. Mit LEDs ist man immer weit von diesen Eigenschaften entfernt. Am Ende wird der elektronische Aufbau immer komplexer, um das natürliche Licht der Glühbirne zu "simulieren". Schaffen tut man es nicht. Auch mit TW, Dimm2Warm etc. Alles nur Kompromisse.

    Letzteres wird dann auch wieder Komplex hinsichtlich der Lichtsteuerung. Generell sprach er sich für DALI aus bzw. überall auf jeden Fall 5-adrig hinzulegen. Dann könne man sich immer noch entscheiden. Ansonsten sei das Dimmen eines Halogen-Leuchtmittels sowieso easy im Vergleich. Also auch ein Phasenabschnittsdimmer würde optimal funktionieren.

    Zusammengefasst rät er im privaten Bereich auf Halogen Leuchtmittel (z. B. Leuchten mit GU10 Fassung) zurückzugreifen, wo immer möglich. Vouten und eventuell spezielle Leuchten, die man möchte, dann halt mit LED-Stripes bzw. LEDs, wenn es letztere nunmal nicht anders gibt. Steuerung der Halogen dann über einen normalen Phasenabschnittsdimmer oder DALI, bei LEDs dann sowieso DALI, da Phasenabschnittsdimmer hier riskant seien (Flackern usw.). Mit KNX und sonstigen LED-Controllern kannte er sich allerdings nicht aus.

    Nun bin ich nach diesem Gespräch verwirrter als vorher. Neben der komplexen Thematik der Lichtsteuerung kommt nun noch die Komplexität des Leuchtmittels hinzu. Er hat das auch schön demonstriert. Zum einen mit einem Messgerät die Spektralkurven gemessen. Halogen Tiptop natürlich schön ins Rot steigende Kurve und LEDs (hochwertige) immer mit Spitze bei Blau und abknicken bei Rot. Hochwertigere LEDs jedoch weniger schlecht, als billige.

    Dazu das Dimmen: bei der Halogen schönes und gleichmäßig wärmer werdendes Licht. Bei ner LED einfach schwächer werdendes Licht, geht dann ins gräuliche. Bei Dimm2Warm wird das Verhalten der Halogen dann mit nem zweiten LED Chip simuliert. Sieht schon besser aus, aber kommt nicht an die echte Glühbirne dran. Für diesen Versuch hat er einfach drei Leuchtmittel (Halogen, LED und Dimm2Warm-LED) nebeneinander gedimmt und auf ein Blatt Papier gerichtet. Echt Wahnsinn der Unterschied.

    Ein weiterer Aspekt: LEDs werden im Verlauf der Nutzung dunkler. Irgendwann gehen auch diese kaputt. Wenn das nun eine Leuchten-Gruppe betrifft und dort eine einzelne LED hinüber ist, muss man oft alle LED (und schlimmstenfalls die ganzen Leuchten, wenn die LEDs fest verbaut sind) tauschen, da diese sonst unterschiedlich hell sind (neue Ersatz-LED heller als die anderen gebrauchten).

    So, wie sind eure Erfahrungen und Meinungen zu diesem Thema. Sollte man versuchen noch so viel, wie möglich auf Halogen zu setzen?

    Ich bin gespannt auf diese Diskussion...


    #2
    Licht hin oder her...

    Mal eben aus der Hüfte gerechnet (nagelt mich nicht drauf fest).

    Angenommen Halgon hat Stromverbauch Faktor 7 gegen eine LED.

    Angenommen du hast 300 Watt Lampen um Haus, brauchst du 1700 Watt mehr x 3h am Tag x 365 Tage = 1861 kWh im Jahr x 0,3€ = 560€. Auf 5 Jahre sind das schon 2800,-€.

    Und die Umwelt...? (Klar die LED Geschichte ist auch nicht ohne.)

    Kommentar


      #3
      Zitat von Pyrate Beitrag anzeigen
      CRI ist quasi 99,99999 ... Alles logisch, ist ja auch der Glühbirne am nächsten bzw. ist eigentlich eine Glühbirne. ... um das natürliche Licht der Glühbirne zu "simulieren".
      Als Laie frage ich mich bzgl CRI manchmal, warum man auf biegen und brechen das "natürliche Licht der Glühbirne" nachempfinden muss. Warum sieht man das Licht der Glühbirne als Maßstab? Ist es dem eigentlich natürlichem Licht der Natur gleichzusetzen?

      Die Diskussion darüber ist interessant.
      Man darf (und sollte!) sich an einem gewissem Punkt auch mal fragen: Wie hat man bisher die letzten Jahre - von Geburt bis zum Hausbau gelebt? Hat man dem Thema bis in kleinste und letzte Detail so viel Aufmerksamkeit geschenkt? Nein? Hatte sich das deshalb so enorm negativ auf die Lebensqualität ausgewirkt? Ist man deshalb jetzt depressiv? Nein? Warum macht man sich dann jetzt so enorm viele Gedanken darüber, sodass man fast glauben könnte es ginge um Leben und Tod?

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        #4
        Das ist wie bei allem, man muss das erst mal wissen. Wenn man dann mal CRI>90 vs. CRI>80 gesehen hat, da gibts einen Unterschied. Will man dann noch CRI>80 (oder bei China Leuchten gar drunter) haben? Nein.
        Hat man vorher nicht leben können, auch mit China Leuchten? Nein. Will man jetzt noch China Leuchten? Nein.
        Aber was will man bezahlen? Wenig?
        Was ist es einem Wert? Viel?
        Wird das Leben Dadurch enden? Eher nein.

        Und WAS braucht man denn WIRKLICH? Essen, ein Dach über dem Kopf, Freunde. Es gibt sicher wichtigere Dinge als CRI 99,9 zu haben. 😅
        Zuletzt geändert von kmk85; 08.05.2020, 08:57.

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          #5
          Zitat von lidl Beitrag anzeigen
          Als Laie frage ich mich bzgl CRI manchmal, warum man auf biegen und brechen das "natürliche Licht der Glühbirne" nachempfinden muss. Warum sieht man das Licht der Glühbirne als Maßstab? Ist es dem eigentlich natürlichem Licht der Natur gleichzusetzen?
          Der Maßstab ist das (einzig) natürliche Licht der Sonne. Die Glühbirne kommt auf 99,999999 da ran, weil sie das gleiche Prinzip für die Lichterzeugung nutzt: sie glüht.

          Das natürliche Licht ist für Lebewesen extrem wichtig. Es regelt die innere Uhr. Blaues Licht (Sonnenlicht von vormittags bis nachmittags) lässt uns wach sein, es unterdrückt das Schlafhormon. Der Blauanteil im Sonnenlicht nimmt dann bei der Dämmerung ab und wir werden müde. LEDs geben einen überproportionalen Blauanteil aus, d. h. sie verhindern das richtige müde werden. Siehe auch die Diskussion um Smartphones im Bett usw. Apple und andere haben extra einen Modus bei dem sich die Bildschirmfarbgebung am Abend verändert. Also soviel zur Diskussion warum natürliches Licht das Maß aller Dinge ist.

          Zitat von kmk85 Beitrag anzeigen
          Angenommen Halgon hat Stromverbauch Faktor 7 gegen eine LED.

          Angenommen du hast 300 Watt Lampen um Haus, brauchst du 1700 Watt mehr x 3h am Tag x 365 Tage = 1861 kWh im Jahr x 0,3€ = 560€. Auf 5 Jahre sind das schon 2800,-€.

          Und die Umwelt...? (Klar die LED Geschichte ist auch nicht ohne.)
          Preisrechnungen vernachlässigen immer viele Parameter. In diesem Fall den höheren Preis für qualitativ annähernd vergleichbare LED Leuchten. Dann der Punkt, den ich bzgl. der Alterung von LEDs angesprochen habe...

          LED ist am Ende Elektroschrott vom Feinsten. Es ist ein wenig wie das Batterie-Auto. Dafür wird dermaßen viel Umwelt schon vorab zerstört, dass du mit nem Verbrenner erstmal locker 100.000 km fahren kannst. Diese Diskussion sind leider von der Einäugigkeit der Leute geprägt.

          Aber es geht mir hier eher weniger um Kosten und auch das Umweltthema ist nicht so simpel, wie es einem vorgegaukelt wird. Mir geht es eher um die Lichtqualität und wir sind doch mit der Glühbirne und damit der besten Lichtqualität aufgewachsen. Jetzt versuchen wir LEDs mit komplexen Steuerungen irgendwie dazu zu bekommen, wieder auf diesen Stand zurückzukehren. Das ist doch der eigentliche Irrsinn und die Argumente des Profis leuchten mir schon ein. Halogen ist klar überlegen. Deshalb überlege ich jetzt, was man daraus für Konsequenzen hinsichtlich der Leuchten und Leuchtmittel Wahl sowie der Steuerung (KNX, DALI usw.) zieht.

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            #6
            Zitat von Pyrate Beitrag anzeigen
            wir sind doch mit der Glühbirne und damit der besten Lichtqualität aufgewachsen. Jetzt versuchen wir LEDs mit komplexen Steuerungen irgendwie dazu zu bekommen, wieder auf diesen Stand zurückzukehren. Das ist doch der eigentliche Irrsinn
            Das Selbe hast du ja auch bei Verbrennungsmotoren: Wir hatten Leistung und Drehmoment durch massig Hubraum. Und dann hat man mit Turbo, Bi-Turbo, Ladeluftkühler und zig weiteren Maßnahmen versucht, auf den Stand, den wir alleine durch viel Hubraum hatten, zurückzukehren bzw. zu halten.
            Dafür braucht ein heutiger PKW keine 25 Liter / 100 km mehr. Als "Irrsinn" würde ich das nicht bezeichnen.

            Die Diskussion zu CRI / Farbtemperatur (HCL) sehe ich ja nicht generell kritisch. Kritisch sehe ich eher in wieweit man die Optimierung betreibt.
            Und Ja, wir sind mit hohem CRI (Glühbirne) aufgewachsen. An HCL kann ich mich aber nicht erinnern. Eher an "Engertic Centric Light"... Da wurden nämlich beim 5-Flammigen Luster permament 2 Glühbirnen herausgeschraubt, um Energie zu sparen 😁, obwohl selbst die 5 Glühbirnen für den ganzen Raum zu wenig waren.

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              #7
              HCL ist nochmal was anderes. Das halte ich für unnötig, außer, man bekommt kein Tageslicht ins Haus. Jedenfalls möchte ich hier nicht abschweifen bzgl. HCL.

              Die Glühbirne bzw. heute die Halogen Lampe erzeugen ein optimales Spektrum und lassen sich bestens Dimmen inkl. wärmer und gemütlicher werdender Farbtemperatur. Also zwei Qualitäten, die wir versuchen mit der LED im Neubau irgendwie auch zu schaffen. Dafür suchen wir nach hohen CRI Werten und beschäftigen uns mit Dimm2Warm, TW etc. und setzen komplexe Lichtsteuerungen auf.

              Das hat mich jetzt zum Nachdenken gebracht, ob es nicht sinnvoller ist, sich nach Halogen-Leuchtmitteln und den entsprechenden Leuchten umzusehen, anstatt die ganze Energie in die Steuerung/Simulation des Verhaltens einer Glühbirne mittels LED zu stecken. Das Ergebnis in Sachen CRI und Dimmen ist nämlich bei der Halogen immer besser - egal wie Highend ich die Technik mit der LED baue.

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                #8
                Auch wenn Halogenlicht vielleicht besser ist, aber der größte Teil der Halogenleuchten ist verboten - da ist es ziemlich egal, ob wir das besser finden oder nicht.
                Aber es ist ein tolles Thema, bei dem jeder eine Meinung hat
                Gruß
                Florian

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                  #9
                  Zitat von Pyrate Beitrag anzeigen
                  HCL ist nochmal was anderes. Das halte ich für unnötig, außer, man bekommt kein Tageslicht ins Haus. Jedenfalls möchte ich hier nicht abschweifen bzgl. HCL.
                  Naja, wenn man so trüge Tage hat, ist das schon interessant, find ich. Aber primär gehts um D2W, richtig. Aber wenn man eh TW hat, kann man HCL schon mitnehmen.

                  "Brauchen" tut man das aber im Wohnhaus imho nicht. Da sind wir wieder beim "was braucht man schon". Kann mir auch in jeden Raum einen Baustrahler stellen, macht ja auch hell.😜

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                    #10
                    Zitat von kmk85 Beitrag anzeigen
                    Kann mir auch in jeden Raum einen Baustrahler stellen, macht ja auch hell.
                    Hat aber keinen messbaren CRI ( strebt gegen Null) oder 500W Halogenstrahler

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                      #11
                      Ich besitze in der Tat einen 1,5kW Halogen Baustrahler, das macht als Deckenfluter den Raum astrein hell. Aber der Stromzähler läuft ja auch.

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                        #12
                        Ich habe genau aus diesen Gründen versucht Glühbirnen E27 oder zumindest Halogenlampen G4 für den Esstisch einzusetzen. Ergebnis man bekommt einfach nichts mehr. Die Lampenschirme, welche E27 aufnehmen erlauben kaum mehr als 30W Lüner deutlich weniger. Ich war kurz davor gebrauchte Lampen zu kaufen aber selbst da findet man kaum nochwas was auch dann schön und in einem guten Zustand ist. Leider.
                        OpenKNX www.openknx.de | OpenKNX-Wiki (Beta)

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                          #13
                          Gibt ja kaum noch für die Einspeisung von PV Strom, da werden so 1,5kW Strahler schon wieder sinnvoll, nur doof das die PV Strom liefert, wenn es draußen hell ist. War euer Lichtberater ein HLK Dipl Ingl. aus Luxemburg?

                          Zitat von Pyrate Beitrag anzeigen
                          Ich bin gespannt auf diese Diskussion...
                          Ich nicht, gab es schon 10000 mal gefühlt. Jedesmal wenn z.b. rosebud und Gast1961 z.b. schreiben und manchmal kommt noch concept dazu... eigentlich könnte ich die Diskussion jetzt aus dem Stand aus den Beiträgen vorher zusammen kopieren.
                          Dieser Beitrag enthält keine Spuren von Sarkasmus... ich bin einfach so?!

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                            #14
                            Ich habe das bei mir wie folgt gelöst:

                            Dort, wo ich möglichst farbtreues Licht haben möchte (Esstisch usw.), kommen Halogener zum Einsatz (CRI=100 selbst bei einer 1€-Funzel). Da ist mir der Stromverbrauch auch ehrlich gesagt egal (wobei man übrigens die Abwärme im Winter durchaus als nicht zu erzeugende Energie der Heizung gegenrechnen könnte, auch wenn die Energie beim Glühobst deutlich ineffizienter erzeugt wird).

                            Dort, wo es mir nicht auf absolute Farbtreue ankommt oder die Beleuchtung mehrere Stunden am Tag läuft (Wallwasher etc.), habe ich LEDs im Einsatz (bei mir Philips Dim2Warm und noch ältere Masterleds). Da macht es stromtechnisch auch Sinn.

                            Zu allem anderen sage ich nur soviel: man überlege mal, wie man Wirtschaftswachstum durch immer komplexere Systeme generieren kann. Ob das Ergebnis dann technologisch besser (Stichwort CRI), von der gesamtheitlichen Ökobilanz besser (Elektroschrott, Energie zur Herstellung etc.) und am Ende gar für den Verbraucher besser oder wirtschaftlicher ist, steht auf einem anderen Blatt.

                            Wie das mal aussieht, wenn wir in xx Jahren alle einen Stromspeicher haben und der Energieüberschuss bei wind- und sonnenreichen Tagen abgebaut werden muss...dann könnte das Thema Halogen und Nachtspeicher durchaus wieder interessant werden.
                            Viele Grüße,
                            Stefan

                            DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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                              #15
                              Zitat von kmk85 Beitrag anzeigen
                              Ich besitze in der Tat einen 1,5kW Halogen Baustrahler, das macht als Deckenfluter den Raum astrein hell. Aber der Stromzähler läuft ja auch.
                              Da sparst Du Dir zumindest auch noch die Heizung ...

                              Zitat von BadSmiley Beitrag anzeigen
                              War euer Lichtberater ein HLK Dipl Ingl. aus Luxemburg?
                              Den Gedanken hatte ich auch .
                              I am hoping the Internet of Incompatible Things mitigates the bad effects of the Internet of Insecure Things.

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