Hallo zusammen,
ich kämpfe bereits seit einiger Zeit mit flackernden bzw. „zuckenden“ Spots und hoffe, dass ich hier evtl. Ansätze zur Problemlösung finde. Da ich ca. 75 Stück im Haus verbaut habe (der Großteil wird zentral angesteuert – hier gibt’s auch die nervigen Effekte), ist das Problem natürlich mehr als ärgerlich (auch in Anbetracht der Investitionskosten). Die Anlage bzw. Elektrik im Haus wurde von mir (gelernter Kommunikationselektroniker, anschließend Informatikstudium) aus meiner Sicht unter Berücksichtigung sehr vieler Umstände und Einflüsse in Zusammenarbeit mit einer ortsansässigen Elektrofirma erreichtet.
Verbaut sind folgende Spots aus der Charge 02/22 und 05/22 (hier wurden offenbar die Elektrik sowie die Reflektoren zu den Modellen aus 2021 geändert):
- CONSTALED 31342 LED Spot MR16 8W 24V DC 2800K 60° CRI>90
- CONSTALED 30940 LED Spot MR16 6W 24V DC 3300K 60° CRI>92
Das Problem tritt eigentlich nur bei Dimmstufen <40% auf und wird mit geringere Dimmung immer deutlich sichtbarer. Hat man abends ein gedämpftes Licht aktiv, nimmt man immer wieder ein Zucken der Beleuchtung wahr (alle paar Sekunden). Schaut man sich bei Tageslicht die Spots an, ist der immer wiederkehrende kurze Abfall der Leuchtkraft im Spot kaum wahrnehmbar. Hat man eine dunkle Umgebung stört es dafür umso mehr.
Das Licht bzw. der Spot schaltet nicht sichtbar aus, sondern es scheint ein Einbruch der Spannung stattzufinden bzw. einige Takte des PWM Signales zu fehlen (schwer zu beschreiben). Leider sind die Aussetzer so kurz, dass sich diese kaum videotechnisch festhalten lassen. Auch ein Oszilloskop habe ich leider nicht im Zugriff, weshalb ich mich dem Problem nur via try & error näheren kann.
Ich stand bereits mit dem Voltus Kundendienst in Kontakt und habe einiges (leider ohne Erfolg) versucht. Fairerweise muss ich sagen, dass mir eine Rückgabe angeboten wurde. Ich bin jedoch nach wie vor an einer Lösungsfindung interessiert und habe vorgeschalten, dass ich davor nochmal mit dem MDT Support auf Lösungssuche gehe. Mit diesem habe ich bereits einige Dinge versucht, welche bisher leider auch keine Lösung brachten. Generell muss ich jedoch sagen, dass der Support echt klasse ist und wirklich engagiert versucht eine Lösung zu finden (was per Ferndiagnose ja nicht ganz einfach ist).
Was genau bisher festgestellt und getestet wurde, stelle ich später einmal dar. Zuvor macht es vermutlich Sinn, dass ich einmal meinen Aufbau zeige (der im Laufe meiner Tests auch immer wieder verändert wurde und deswegen aktuell nicht mehr ganz so ordentlich auf der 24V Seite ausschaut):
Bild 1 zeigt die zentrale 24V „Einspeisung“ über ein HLG-480H-24A Netzteil. Die beiden Abgänge des Netzteiltes sind auf Durchgangsklemmen geführt und werden von dort aus auf jeweils zwei PTFIX Verteilerblöcke geführt. Auf dem Weg dorthin ist jeweils eine 10A Sicherung pro Abgang installiert (KFZ-Sicherungshalter mit entsprechend dickem Querschnitt an den Zuleitungen).
Anschließend geht es von den PTFIX Blöcken gruppiert mit 2,5mm² Einzeladern auf die LED-Controller sowie die zu dem Controller gehörenden LED-Kreise. Die Leitungen sind jeweils im rechten „Kanal“ des Schrankes geführt, sodass diese nicht parallel zur 230V Leitungen verlaufen.
Auf Bild 2 sieht man die Leitungen an den Abgangsklemmen ankommen. Anodenseitig sind noch WAGO Sicherungshalterklemmen verbaut mit 2-3A Sicherungen (je nach Kanal). Danach geht es mit NYM-J 3x2,5 zu den jeweiligen Lichtkreisen (der PE ist beidseitig SELV-Konform nicht aufgelegt jedoch durchgeschliffen). Der Zählerschrank selbst hat auch kein Erdpotenzial. Hutschienen über die der PE läuft, sind konform mit Plastikkappen „isoliert“. Die Spot-Kreise im EG befinden sich in HaloX Dosen in der Betondecke (dort kommt das NYM an und wird jeweils via WAGO221 an die nächste Dose verteilt (Kabel durch Leerrohre in der Betondecke). Im OG haben wir jeweils eine Verteilerdose gesetzt und gehen von dort aus mit flexibler Gummischlauchleitung zu den einzelnen Spotauslässen (Kaiser-Abstandshalter zur Dampfsperre – Decke leicht abgehangen).
Bild 3 zeigt die Verteilung der Lasten (zu Beginn mit älteren Revisionen und 1x4A Controller + 2x2A Controller). Inzwischen habe ich jeweils die aktuelle Revision der Controller verbaut und einen 2A Controller gegen einen 4A Controller getauscht. Damit kann ich zumindest das Wohnzimmer an einem Controller betreiben ohne das es flackert (wenn kein anderer Controller aktiv ist).
Was habe ich bisher alles versucht:
1. Controller gegen aktuelle Revision getauscht
2. Controller 2A Variante gegen die 4A Variante getauscht
3. Die beiden 10A Sicherung testweise überbrückt / entfernt
4. Die Anodensicherungen testweise überbrückt / entfernt (Bild 4)
5. Testweise den „leeren“ PE auf PE, 24V+, 24- gelegt
6. Die Controller in der ursprünglichen Anordnung mit einem eigenen HLG Netzteil versorgt und die Masse mit einem zweiten Netzteil verbunden, welches die Spots selbst versorgt
7. Kreise und Controller wild untereinander vertauscht
8. Alle 3 Controller inkl. der Leuchtkreise jeweils mit einem eigenen Netzteil versorgt (also 3x Meanwell HLG) – Bild 5
9. Generell die gesamte Anlage mit einem 10A HLG versorgt um einen Defekt des 20A ausszuschließen
Leider half das alles nicht wirklich. Schalte ich aktuell nur das Licht im Wohnzimmer ein (die Kanäle am KNX9 Aktor auf dem Bild 3 rechts) ist alles schön. Schalte ich noch weitere Kanäle der anderen Aktoren einen (gedimmt), zuckt auch wieder das Licht aller gedimmten Kanäle im Haus.
Ich habe gestern testweise mal die beiden anderen Controller (KNX8, KNX19) auf 1000Hz gestellt und den Controller an welchem auch das Wohnzimmer hängt auf 600Hz. Es war zwar schon spät, aber augenscheinlich, hat dies dazu geführt, dass das Wohnzimmer nicht mehr flackerte (die Kanäle der anderen beiden Controller aber schon). Das muss ich aber nochmal validieren.
Beim Testen schalte ich immer einfach alle Kanäle im Haus auf 8-10% Dimmung. Da sieht man dann bei Dämmerung am deutlichsten, wo es wieder zuckt. Generell muss ich sagen, dass die Spots sich auch nicht ganz so schön dimmen lassen wie die alten ConstaLEDs. Die neue Charge schaltet meistens erst ab 4-6% Dimmstufe überhaupt erst ein. Das hatten die alten Spots mit denen ich damals getestet habe nicht getan.
Hauptproblem bei mir ist aber aktuell wirklich das mehr als unangenehme Zucken. Eigentlich hatte ich die 24V Technik verbaut, um eine wirklich saubere und flimmerfreie Beleuchtung zu haben. Ich hoffe sehr, dass ihr Hinweise habt, wie ich dem näher kommen kann. Ich habe bestimmt schon >20-30h Zeit in die Fehlersuche investiert und meine Frau ist vom vielen Testen (jedes Mal die Rollladen runter) auch schon mehr als genervt 😉 Das an der Installation etwas faul ist glaube ich weniger, da die Probleme immer nur auftreten, sobald mehrere Controller / Kreise im Spiel sind. Das selbst eine separate Spannungsversorgung aller 3 Controller inkl. der Controller nicht halft verwundert mich auch (ich will das heute nochmal verifizieren und beim Test auch nochmal die Massen miteinander verbinden). Sind die PWM Impulse bei geringen Dimmstufen so stark, dass diese sich schon innerhalb des Schrankes auf die anderen Kreise übertragen?
So, wer bis hier gelesen hat schonmal vielen Dank! Ich bin für jede Idee dankbar und hoffe sehr, dass wir das Problem irgendwie gelöst bekommen. Wie ich gesehen habe, gibt es hier einige KNX-User die sehr tiefgehendes Wissen bzw. Erfahrungen in diesem Bereich haben.
PS. Bin aus dem nördlichen Berliner Speckgürtel.
Viele Grüße
neutrino
ich kämpfe bereits seit einiger Zeit mit flackernden bzw. „zuckenden“ Spots und hoffe, dass ich hier evtl. Ansätze zur Problemlösung finde. Da ich ca. 75 Stück im Haus verbaut habe (der Großteil wird zentral angesteuert – hier gibt’s auch die nervigen Effekte), ist das Problem natürlich mehr als ärgerlich (auch in Anbetracht der Investitionskosten). Die Anlage bzw. Elektrik im Haus wurde von mir (gelernter Kommunikationselektroniker, anschließend Informatikstudium) aus meiner Sicht unter Berücksichtigung sehr vieler Umstände und Einflüsse in Zusammenarbeit mit einer ortsansässigen Elektrofirma erreichtet.
Verbaut sind folgende Spots aus der Charge 02/22 und 05/22 (hier wurden offenbar die Elektrik sowie die Reflektoren zu den Modellen aus 2021 geändert):
- CONSTALED 31342 LED Spot MR16 8W 24V DC 2800K 60° CRI>90
- CONSTALED 30940 LED Spot MR16 6W 24V DC 3300K 60° CRI>92
Das Problem tritt eigentlich nur bei Dimmstufen <40% auf und wird mit geringere Dimmung immer deutlich sichtbarer. Hat man abends ein gedämpftes Licht aktiv, nimmt man immer wieder ein Zucken der Beleuchtung wahr (alle paar Sekunden). Schaut man sich bei Tageslicht die Spots an, ist der immer wiederkehrende kurze Abfall der Leuchtkraft im Spot kaum wahrnehmbar. Hat man eine dunkle Umgebung stört es dafür umso mehr.
Das Licht bzw. der Spot schaltet nicht sichtbar aus, sondern es scheint ein Einbruch der Spannung stattzufinden bzw. einige Takte des PWM Signales zu fehlen (schwer zu beschreiben). Leider sind die Aussetzer so kurz, dass sich diese kaum videotechnisch festhalten lassen. Auch ein Oszilloskop habe ich leider nicht im Zugriff, weshalb ich mich dem Problem nur via try & error näheren kann.
Ich stand bereits mit dem Voltus Kundendienst in Kontakt und habe einiges (leider ohne Erfolg) versucht. Fairerweise muss ich sagen, dass mir eine Rückgabe angeboten wurde. Ich bin jedoch nach wie vor an einer Lösungsfindung interessiert und habe vorgeschalten, dass ich davor nochmal mit dem MDT Support auf Lösungssuche gehe. Mit diesem habe ich bereits einige Dinge versucht, welche bisher leider auch keine Lösung brachten. Generell muss ich jedoch sagen, dass der Support echt klasse ist und wirklich engagiert versucht eine Lösung zu finden (was per Ferndiagnose ja nicht ganz einfach ist).
Was genau bisher festgestellt und getestet wurde, stelle ich später einmal dar. Zuvor macht es vermutlich Sinn, dass ich einmal meinen Aufbau zeige (der im Laufe meiner Tests auch immer wieder verändert wurde und deswegen aktuell nicht mehr ganz so ordentlich auf der 24V Seite ausschaut):
Bild 1 zeigt die zentrale 24V „Einspeisung“ über ein HLG-480H-24A Netzteil. Die beiden Abgänge des Netzteiltes sind auf Durchgangsklemmen geführt und werden von dort aus auf jeweils zwei PTFIX Verteilerblöcke geführt. Auf dem Weg dorthin ist jeweils eine 10A Sicherung pro Abgang installiert (KFZ-Sicherungshalter mit entsprechend dickem Querschnitt an den Zuleitungen).
Anschließend geht es von den PTFIX Blöcken gruppiert mit 2,5mm² Einzeladern auf die LED-Controller sowie die zu dem Controller gehörenden LED-Kreise. Die Leitungen sind jeweils im rechten „Kanal“ des Schrankes geführt, sodass diese nicht parallel zur 230V Leitungen verlaufen.
Auf Bild 2 sieht man die Leitungen an den Abgangsklemmen ankommen. Anodenseitig sind noch WAGO Sicherungshalterklemmen verbaut mit 2-3A Sicherungen (je nach Kanal). Danach geht es mit NYM-J 3x2,5 zu den jeweiligen Lichtkreisen (der PE ist beidseitig SELV-Konform nicht aufgelegt jedoch durchgeschliffen). Der Zählerschrank selbst hat auch kein Erdpotenzial. Hutschienen über die der PE läuft, sind konform mit Plastikkappen „isoliert“. Die Spot-Kreise im EG befinden sich in HaloX Dosen in der Betondecke (dort kommt das NYM an und wird jeweils via WAGO221 an die nächste Dose verteilt (Kabel durch Leerrohre in der Betondecke). Im OG haben wir jeweils eine Verteilerdose gesetzt und gehen von dort aus mit flexibler Gummischlauchleitung zu den einzelnen Spotauslässen (Kaiser-Abstandshalter zur Dampfsperre – Decke leicht abgehangen).
Bild 3 zeigt die Verteilung der Lasten (zu Beginn mit älteren Revisionen und 1x4A Controller + 2x2A Controller). Inzwischen habe ich jeweils die aktuelle Revision der Controller verbaut und einen 2A Controller gegen einen 4A Controller getauscht. Damit kann ich zumindest das Wohnzimmer an einem Controller betreiben ohne das es flackert (wenn kein anderer Controller aktiv ist).
Was habe ich bisher alles versucht:
1. Controller gegen aktuelle Revision getauscht
2. Controller 2A Variante gegen die 4A Variante getauscht
3. Die beiden 10A Sicherung testweise überbrückt / entfernt
4. Die Anodensicherungen testweise überbrückt / entfernt (Bild 4)
5. Testweise den „leeren“ PE auf PE, 24V+, 24- gelegt
6. Die Controller in der ursprünglichen Anordnung mit einem eigenen HLG Netzteil versorgt und die Masse mit einem zweiten Netzteil verbunden, welches die Spots selbst versorgt
7. Kreise und Controller wild untereinander vertauscht
8. Alle 3 Controller inkl. der Leuchtkreise jeweils mit einem eigenen Netzteil versorgt (also 3x Meanwell HLG) – Bild 5
9. Generell die gesamte Anlage mit einem 10A HLG versorgt um einen Defekt des 20A ausszuschließen
Leider half das alles nicht wirklich. Schalte ich aktuell nur das Licht im Wohnzimmer ein (die Kanäle am KNX9 Aktor auf dem Bild 3 rechts) ist alles schön. Schalte ich noch weitere Kanäle der anderen Aktoren einen (gedimmt), zuckt auch wieder das Licht aller gedimmten Kanäle im Haus.
Ich habe gestern testweise mal die beiden anderen Controller (KNX8, KNX19) auf 1000Hz gestellt und den Controller an welchem auch das Wohnzimmer hängt auf 600Hz. Es war zwar schon spät, aber augenscheinlich, hat dies dazu geführt, dass das Wohnzimmer nicht mehr flackerte (die Kanäle der anderen beiden Controller aber schon). Das muss ich aber nochmal validieren.
Beim Testen schalte ich immer einfach alle Kanäle im Haus auf 8-10% Dimmung. Da sieht man dann bei Dämmerung am deutlichsten, wo es wieder zuckt. Generell muss ich sagen, dass die Spots sich auch nicht ganz so schön dimmen lassen wie die alten ConstaLEDs. Die neue Charge schaltet meistens erst ab 4-6% Dimmstufe überhaupt erst ein. Das hatten die alten Spots mit denen ich damals getestet habe nicht getan.
Hauptproblem bei mir ist aber aktuell wirklich das mehr als unangenehme Zucken. Eigentlich hatte ich die 24V Technik verbaut, um eine wirklich saubere und flimmerfreie Beleuchtung zu haben. Ich hoffe sehr, dass ihr Hinweise habt, wie ich dem näher kommen kann. Ich habe bestimmt schon >20-30h Zeit in die Fehlersuche investiert und meine Frau ist vom vielen Testen (jedes Mal die Rollladen runter) auch schon mehr als genervt 😉 Das an der Installation etwas faul ist glaube ich weniger, da die Probleme immer nur auftreten, sobald mehrere Controller / Kreise im Spiel sind. Das selbst eine separate Spannungsversorgung aller 3 Controller inkl. der Controller nicht halft verwundert mich auch (ich will das heute nochmal verifizieren und beim Test auch nochmal die Massen miteinander verbinden). Sind die PWM Impulse bei geringen Dimmstufen so stark, dass diese sich schon innerhalb des Schrankes auf die anderen Kreise übertragen?
So, wer bis hier gelesen hat schonmal vielen Dank! Ich bin für jede Idee dankbar und hoffe sehr, dass wir das Problem irgendwie gelöst bekommen. Wie ich gesehen habe, gibt es hier einige KNX-User die sehr tiefgehendes Wissen bzw. Erfahrungen in diesem Bereich haben.
PS. Bin aus dem nördlichen Berliner Speckgürtel.
Viele Grüße
neutrino
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