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Intelligente Wallbox vom Staat geschenkt. 900€ KFW Zuschuss
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Hallo,
ich habe mal ein wenig recherchiert welche Randbedingungen und Anforderungen für die Steuerung der förderfähigen Wallboxen gelten.
Dabei ging es mir nur um die Aspekte "Abschaltung" bzw. "Steuerung der Leistung" und wie das realisiert werden soll.
Wie genau das zukünftig gemacht wird, ist nicht im Detail spezifiziert. Die KFW Anforderungen zur Förderung der Wallboxen sprechen nur von "gängigen, standardisierten Kommunikationsprotokollen", "um mit anderen Komponenten innerhalb des Energiesystems kommunizieren zu können".
Ich vermute mal, das wird zukünftig in Verbindung mit einem Smart Meter und einem Smart Meter Gateway gelöst. Damit kommuniziert das SMGW mit der WallBox über ein genormtes Protokoll. Da eine Updatefähigkeit der Wallboxen gefordert wird, wird vermutlich von den Herstellern gefordert werden, ein entsprechendes Protokoll zu implementieren. Da die Kombination von SM und SMGW jedoch recht aufwendig ist, könnte es für Einzelanwendungen auch alternative, preisgünstigere Lösungen geben.
Interessant ist aber, dass nicht eine komplette Abschaltung, sondern eine Regelbarkeit der Wallbox Leistung gefordert wird. Damit könnte ich schon besser leben, dann dauert der PV gespeiste Ladevorgang eben länger, aber ich muss nicht die hohen Netzpreise für den Ladestrom meines E-Autos zahlen.
Inwiefern bei diesen geplanten Steuerungen der selbsterzeugte PV Strom berücksichtigt werden soll, konnte ich nicht ermitteln. Ich kann mir aber vorstellen, dass ein zertifiziertes Energie- oder Lastmanagement-System dies durchaus berücksichtigen könnte.
Noch ein wichtiger Aspekt in der Planung:
Wenn man wegen der Ladesteuerung der Wallbox sowieso eine Steuerungseinrichtung installieren muss, dann bietet es sich natürlich an, diese auch gleich für das Laden mit vergünstigten Stromtarifen zu nutzen. Hier wäre zu prüfen, ob das Energie- oder Lastmanagement intelligent genug ist, das Vorhandensein von PV Strom zu erkennen, damit eine PV Überschussladung und eine Ladung mit verbilligtem (Nacht)-Strom funktioniert.
Jedenfalls benötigt man dafür auch ein entsprechendes Messkonzept im Haus - spezifiziert als "Messkonzept 8". Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass eine Ladung des E-Autos mit verbilligtem (Nacht)-Strom und mit PV Überschuss möglich ist. Dabei wird der Strom für die Wallbox direkt hinter dem Zweirichtungszähler nach der Hauptleitung im Zählerschrank abgezweigt.
D.h. die Leitung für die Wallbox muss in diesem Fall direkt aus dem Zählerschrank herausgeführt werden und kann dabei auch nicht noch andere Verbraucher versorgen.
(s. z.B. hier: https://stadtwerke-service.de/wp-con..._Mk8_PV_WP.pdf)
Sorry wenn ich hier vielleicht Dinge aufgeführt habe, die bereits mehrfach besprochen wurden.
Ich habe nicht geschaut, was sonst noch überall geschrieben wurde. Ich hoffe auch, dass ich alles soweit richtig wiedergegeben habe.
Gruß
Jörg
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Ne nicht wirklich, der EVU kann ja erst mal deinen Zähler gar nicht auslesen, sieht also gar nicht wie viel du aktuell aus dem Netz beziehst, er weiß nur dass das Netz in deinem Bereich an der Grenze ist, und er damit Last "abwerfen" muss, also werden x E-Ladesäulen abgeschaltet, wenn sich nicht viel ändert werden noch mal x Ladepunkte abgeschaltet, solange bis es passt.
Es gibt Schaltgeräte die über einen auf-modulierten Ton umschalten (häufig Nacht oder Wärmepumpenstrom) oder auch welche die mittels Funk angesprochen werden.
Ein interessanter "Artikel" hierzu:
https://www.photovoltaikforum.com/ma...rn-offen-2273/
Grüße
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Danke für die Info.
Ja, das ist die bisherige, wenig flexible Technik mit den Rundsteuerempfängern.
Das Energiewirtschaftsgesetz sieht in §14a intelligente Steuerungssysteme vor, welche unter anderem mit Smart Metern und SMGWs zu realisieren wären.
https://www.bdew.de/media/documents/...h-14a-EnWG.pdf
Ob das wirklich alles so umgestellt wird in den nächsten Jahren - wer weiss -
Gruß
Jörg
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Zitat von JoergDr Beitrag anzeigenOb das wirklich alles so umgestellt wird in den nächsten Jahren - wer weiss -
Den Punkt sehe ich da völlig entspannt.----------------------------------------------------------------------------------
"Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
Albert Einstein
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Zitat von uncelsam Beitrag anzeigenNe nicht wirklich, der EVU kann ja erst mal deinen Zähler gar nicht auslesen, sieht also gar nicht wie viel du aktuell aus dem Netz beziehst, er weiß nur dass das Netz in deinem Bereich an der Grenze ist, und er damit Last "abwerfen" muss, also werden x E-Ladesäulen abgeschaltet, wenn sich nicht viel ändert werden noch mal x Ladepunkte abgeschaltet, solange bis es passt.
Es gibt Schaltgeräte die über einen auf-modulierten Ton umschalten (häufig Nacht oder Wärmepumpenstrom) oder auch welche die mittels Funk angesprochen werden.
Ein interessanter "Artikel" hierzu:
https://www.photovoltaikforum.com/ma...rn-offen-2273/
Grüße
Aber nochmal: wenn die PV-Anlage 11kW liefert und die Wallbox 11kW in das Auto pumpt, dann hab ich am Zähler ein paar hundert Watt Leistung anliegen und mir wird definitiv keine Wallbox abgeschalten.
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Zitat von JasonV Beitrag anzeigenWenn die entsprechende Messeinrichtung zur Steuerung deiner Wallbox verbaut ist, gibt diese die Messdaten ans EVU weiter und dazu gehört auch die momentane Leistung.
Aber nochmal: wenn die PV-Anlage 11kW liefert und die Wallbox 11kW in das Auto pumpt, dann hab ich am Zähler ein paar hundert Watt Leistung anliegen und mir wird definitiv keine Wallbox abgeschalten.
Die Netzfequenz deutlich sinkt (mehr Nachfrage als Angebot) und kann nicht ausgeglichen werden. Jede Wallbox hat über die Tageszeit eine gemittelte statische Ladeleistung (Bruchteil der 11kW). Dann wirft man einfach mal x-Tausend Wallboxen in einem Gebiet vom Netz (egal ob in Betrieb und mit welcher Leistung), und man hat dann statistisch ein paar MW weniger Verbrauch.
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Also soweit ich das in den Richtlinien Entwürfen gesehen habe, interessiert es auf Seiten der Energieversorger niemanden, ob ich PV Eigenstrom herstelle. Das Thema kommt da gar nicht vor. Es geht nur um eine Lastreduzierung auf Veranlassung des Energieversorgers im Bedarfsfall. Ganz wichtig war in den Normen aber, dass alle Datenverbindungen gesichert sind, sowohl vom Smart Meter Gateway zu den Zählern, als auch zu den gesteuerten Verbrauchseinrichtungen (Wallbox, etc.) als auch der getunnelte Kanal zum Energieversorger. Es ist dabei definitiv eine Rückmeldung zum Energieversorger vorgesehen.
Es ist naheliegend, dass die Wallbox Hersteller wohl verpflichtet werden, diese gesicherten Protokolle zu implementieren. In dem Fall kann man es vergessen, auf den Ablauf Einfluss zu nehmen. Da das Ganze im Zusammenspiel aber recht komplex und die Vielfalt der angebotenen Wallboxen recht groß ist, kann es eine ganze Zeit dauern bis das mal Realität wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Smart_Meter_Gateway
https://www.vivavis.com/loesungen/netz/cls/Zuletzt geändert von JoergDr; 11.01.2021, 14:42.
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Es weis halt keiner das Dein Anschluss nichts vom EVU zieht, man weis nur das Du einen potentiellen Verbraucher hast. Und wenn das netz in Schieflage ist dann wir dieser abgeschalten und stattdessen der Strom vom PV ins Netzt geleitet und somit erfolgt auch eine Netzstabilisierung weil dann bei dir nicht weniger gezogen, dafür aber mehr eingespeist wird. Genau könnten die andersrum wenn zu viel Sonne da ist dir einfach die PV abdrehen und du fängst dann an Strom zu ziehen, beides wirkt in dem Moment netzstabilisierend. Da geht es um das Prinzip und nicht im engeren Sinne von der granularen Verursacherverantwortung. Das wird dann erst später möglich sein wenn eine detaillierte Kommunikation jeder einzelnen Messeinrichtung möglich ist also das Smart-Grid fertig ausgebaut ist und dann halt der Reihenfolge nach sortiert nach größtem Verursacher abgeschalten wird. Deswegen steht in den ganzen Bedingungen nirgendwo etwas davon, dass Dein Anschluss selbst eine Über/Unterlast produzieren muss.
Das ist ja nun bei den WP auch nicht anders. Wenn das Netz zu sehr belastet ist, dann werden einfach alle WP in der Zone abgeschalten, ob Deine da nun läuft oder nicht spielt keine Rolle.
Die Frage ob einem das stören muss stellt sich ja nur wenn man mal misst wie oft es zu einer solchen Abschaltung im Jahr kommt. Pauschal sich deswegen nun beschweren und gegen Klagen macht da wohl wenig Sinn außer das es nervt und Aufwand produziert.----------------------------------------------------------------------------------
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Pauschal sich deswegen nun beschweren und gegen Klagen macht da wohl wenig Sinn außer das es nervt und Aufwand produziert.
Das wir uns nicht falsch verstehen:
Ich finde notwendige Abschaltungen von Verbrauchern und Erzeugern richtig, wenn sie denn zur Stabilisierung des Netzes beitragen.
Allerdings sollten zukünftige Lösungen durchaus berücksichtigen, dass ein Anschluss eben nicht das Netz übermässig belastet, sei es weil der PV erzeugte Strom selbst verbraucht wird oder weil der Verbrauch von WP oder Wallbox durch eine Eigenerzeugung kompensiert wird.
Ich kann nur im Sinne der Fairness darauf hoffen, dass dies zukünftig berücksichtigt wird. Allerdings habe ich -wie geschrieben- bisher dazu nichts in den Richtlinien gefunden.
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Zitat von JoergDr Beitrag anzeigenAllerdings sollten zukünftige Lösungen durchaus berücksichtigen, dass ein Anschluss eben nicht das Netz übermässig belastet, sei es weil der PV erzeugte Strom selbst verbraucht wird oder weil der Verbrauch von WP oder Wallbox durch eine Eigenerzeugung kompensiert wird.
Die Versorger sollen ordentliche Hausanschlüsse machen, und das ganze erstmal auf Ortsnetzebene ausregeln, z.B. mit Batteriespeicher, bevor sie in meine Verwendung des Stroms eingreifen. Und wenn sie das dann tun, dann bitte nicht mit abschalten, sondern mit Tariferhöhung, und zwar in beide Richtungen (Bezug und Einspeisung). Dann kann jeder sich überlegen, ob eine eigene Batterie Sinn macht, um an der netzdienlichen Einspeisung zusätzlich zu verdienen.
Klar, Zukunftsträume. Dazu müssten erstmal die Entgelte auf den Strom proportional zum lokalen Handelspreis erhoben werden, damit sich zwischen -10ct und +10ct auch wirklich was am Vorzeichen tut, und daraus nicht einfach +10...+30ct werden.
Technisch sollte das kein Problem sein, denn die Auslastung des Netzes erkennt ja bereits jeder Wechselrichter an der Netzfrequenz. Einfach- Einspeisevergütung = Faktor * (aktuelle Netzfrequenz - 50Hz)
- Bezugspreis = Faktor * (50Hz - aktuelle Netzfrequenz)
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Wie soll das denn gehen? Da muss ja die WP, die WB, die PV-Anlage, und der Energiemanager dazwischen, alle verplombt sein, damit sich der Versorger auch darauf verlassen kann, dass Du auch wirklich nicht 22kW an der WB des Nachts ziehen kannst, sondern nur dann, wenn, sagen wir mal, mind. 11kW von der PV kommen. Nee, nee, wenn ich daheim 2x22kW WB hätte, dann würde ich die im Notfall auch gerne beide parallel abrufen können.
Allerdings ist die Idee, dies über den Preis zu lösen sicher sinnvoll. Nur, wenn das Netz überlastet ist, so wäre eine Regelung über den Strompreis vermutlich zu langsam (und sie wäre ja auch freiwillig, also nicht zuverlässig genug).
Ich kann mir aber vorstellen, dass man zukünftig mit intelligenten Prognosesystemen und daraufhin mit einer rechtzeitigen Veränderung des Strompreises dieses Problem auch ohne Abschaltungen lösen kann - wenn man das denn wirklich möchte.
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Zitat von JoergDr Beitrag anzeigenIn den Richtlinien zum SMGW ist bereits festgeschrieben, dass nur zertifizierte Geräte / Teilnehmer / Programme am Energiemanagement teilnehmen dürfen. Zusammen mit den verschlüsselten Datenverbindungen hast Du die "Plomben" ja realisiert. Darüber liesse auch eine intelligente Last- oder Einspeiseregelung durchaus realisieren. Die Frage ist nur, wer hat ein Interesse daran und wer bezahlt das? Solche Systeme werden wohl Ihren Preis haben, schon allein wegen der Zertifizierung.
Ja, ja, ich schweife ab. Halte ja schon die Klappe
Zitat von JoergDr Beitrag anzeigenAllerdings ist die Idee, dies über den Preis zu lösen sicher sinnvoll. Nur, wenn das Netz überlastet ist, so wäre eine Regelung über den Strompreis vermutlich zu langsam (und sie wäre ja auch freiwillig, also nicht zuverlässig genug).Abgesehen davon findet doch das Gros der Regelung im Stromnetz auf Basis von 15min-Zeitblöcken statt. Bei einem Netzfrequenz-abhängigen Preis hätte man Sekundengranularität. Also Langsamkeit kann ich da nicht ausmachen. Vielleicht würde es eher zu schnell gehen und man hätte täglich wilde Ausschläge wie bei BTC
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