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Erfahrungswerte RCD + LS bei Steckdosen

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    [Elektro] Erfahrungswerte RCD + LS bei Steckdosen

    Hallo,

    gibt es Eurerseits Erfahrungswerte wieviel Steckdosen Ihr auf LS und größeren RCDs bündelt (ja ich weiss ist natürlich Objekt abhängig!)

    Hintergrund: Ich habe einen Altbau (150qm inkl. Keller) in dem ich gerade komplett die Elektroinstallatin erneuern muss. Steckdosen habe ich grosszügig mal rd. 120 verplant (meist als 3er Batterie). Zuführung alle direkt mit NYM 5x1,5 + manchmal ein NYM 5x1,5 in Reserve. Mit der Zeit sollen die Steckdosen über EIB geschaltet werden können. Von der Planung lege ich aber natürlich gleich jedes Kabel im Verteiler auf Reihenklemmen auf.

    Da ich nicht für jedes Steckdosen-NYM eine eigene Sicherung nehmen möchte, wäre ich an Erfahrungswerten Eurerseits interessiert?
    Auch möchte ich die RCDs nicht pro LS sondern mit größeren RCDS in Segementen (ein- oder mehrere Räume) arbeiten. Wie macht Ihr hier die Zuordnung?

    So, jetzt bin ich mal auf Eure Antworten gespannt (im ersten Durchgang war ich auf rd. 80 LS gekommen - finde ich aber gefühlsmäßig etwas viel?)

    Gruß
    Franc

    #2
    Also grundsätzlich sollten Steckdosen schon mal mit 2,5 mm² verkabelt werden, nicht mit 1,5. Bitte vom Elektriker beraten lassen!

    Dann gilt normalerweise die Regel: nicht mehr als 8 Steckdosen pro Stromkreis.

    Wie Du dann die RCDs anordnest ist völlig Dir überlassen. Wenn Du einen entsprechend großen nimmst, kannst Du das ganze Haus über einen führen, dann ist eben alles aus.

    Ansonsten würde ich grob wie folgt aufteilen:

    - Außen
    - Gerätesteckdosen (HA-Raum, Pumpen, etc.)
    - WM
    - Küche
    - einen weiteren pro Etage

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      #3
      Zitat von ASL_Berlin Beitrag anzeigen
      Also grundsätzlich sollten Steckdosen schon mal mit 2,5 mm² verkabelt werden, nicht mit 1,5.
      Wieso das denn? Das hängt von der Leitungslänge ab und kann nicht pauschal festgelegt werden (natürlich ist ein größerer Querschnitt bezüglich des Spannungsbfalls besser, allerdings müssen die 2,5mm2 auch in der Steckdose verdrahtet werden...ich sag nur klamme Finger).

      Die VDE erlaubt bei 16A Absicherung, 230V und 3% Spannungsabfall rund 17m Leitungslänge bei 1,5mm² und rund 28m bei einer Zuleitung in 2,5mm².
      Viele Grüße,
      Stefan

      DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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        #4
        Hallo ASL,

        vielen Dank für Deine Antwort, auch mich würde hier der Hintergrund interessieren:

        Zitat von ASL_Berlin Beitrag anzeigen
        Also grundsätzlich sollten Steckdosen schon mal mit 2,5 mm² verkabelt werden, nicht mit 1,5. Bitte vom Elektriker beraten
        Also wie ich das verstanden habe hängt die Querschnitt-Auswahl von der Höhe der Absicherung (10/13/16A), der Verlegungsart (auch Umgebungstemp.) und Länge ab?

        Die meisten Elektriker mit denen ich bisher gesprochen habe fanden 2,5qmm auch überdimensioniert und rieten mir zu 1,5.

        Gruß
        Franc

        Kommentar


          #5
          und wenn man sinnvollerweise die Steckdosen mit 13A absichert, kann die Leitungslänge noch erhöht werden....

          8 Steckdosen / Stromkreis ist ein bischen "Luxus"...

          Es sollte die Gleichzeitigkeit berücksichtigt werden, und einfach überlegt werden was sinnvoll ist...
          Im Wohnzimmer sind sicher mehr als 8 SKD, aber wieviel Leistung wird tats. verbraten?

          2,5 mm² sind OK für Herd, Werkstatt, Dampfgarer usw, im EFH würde ich eher zu 1,5 raten - alleine schon die Durchklemmerei ist bei 2,5 ein Fingerbrecher...
          EPIX
          ...und möge der Saft mit euch sein...
          Getippt von meinen Zeigefingern auf einer QWERTZ Tastatur

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            #6
            Zitat von ASL_Berlin Beitrag anzeigen
            Also grundsätzlich sollten Steckdosen schon mal mit 2,5 mm² verkabelt werden, nicht mit 1,5. Bitte vom Elektriker beraten lassen!
            [...]
            Wie Du dann die RCDs anordnest ist völlig Dir überlassen. Wenn Du einen entsprechend großen nimmst, kannst Du das ganze Haus über einen führen, dann ist eben alles aus.
            Das mit dem Elektriker kann ich nur zurück spielen.

            Auch wenn ich elektrotechnische Laie bin, scheine ich zumindest die Norm etwas besser zu kennen - so ist nur ein RCD nicht mehr zulässig!
            Und 2,5mm² wird auch nur bei wenigen, speziellen Dosen verlangt.
            TS2, B.IQ, DALI, WireGate für 1wire so wie Server für Logik und als KNX Visu die CometVisu auf HomeCockpit Minor. - Bitte keine PNs, Fragen gehören in das Forum, damit jeder was von den Antworten hat!

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              #7
              Zitat von Chris M. Beitrag anzeigen
              Auch wenn ich elektrotechnische Laie bin, scheine ich zumindest die Norm etwas besser zu kennen - so ist nur ein RCD nicht mehr zulässig!
              Und 2,5mm² wird auch nur bei wenigen, speziellen Dosen verlangt.
              ZU diesem Thema möchte ich darauf hinweisen dass es in erster Linie auf die Verlegeart ankommt.
              Nur mal am Rande erwähnt. RCD sind im allgemeinen häufig zu wenige in Verwendung. FI-LS stellen auch eine nette alternative dar, wenn man bedenkt solche zu verwenden die für Zusatz- und Fehlerschutz geeignet sind.

              Kommentar


                #8
                Ich habe in der Ausbildung mal gelernt, dass man pro Steckdose 100W annimmt. Pro Leuchtenanschluss ebenfalls 100W. Bei Einbauspot's 50W pro Spot.

                Wenn man nun also z.B. 13A hat, ergibt das bei 230V ca. 2990W

                Bei mir sind im Wohn/Esszimmer/Küche 8Spot und 2 Deckenanschlüsse verbaut.

                8x50W=400W
                2x100W=200W
                --------------------
                = 600W für Beleuchtung


                2990W - 600W = 2390W rest Leistung für Steckdosen


                2390W / 100W pro Steckdose = 23,9

                Ich kann also bedenkenlos noch 24 Steckdosen an die gleiche Sicherung hängen.

                Muss aber in Deutschaland nicht zwingend Gültigkeit haben Hierbei ist der Gleichzeitigkeitsfaktor berücksichtigt. Die Werte gelten als Planungsgrundlage zur bestimmung der Sicherungsgruppen, damit immer genügend Leistungsreserve vorhanden ist.
                Gruss Patrik alias swiss

                Kommentar


                  #9
                  Generell sichert man Steckdosen für größere Verbraucher (Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler...) einzeln ab, ansonsten ist eine raumweise Zusammenfassung der Steckdosen schon mal keine schlechte Idee. In einem normalen Wohnraum wird man kaum mehrere Elektrogeräte mit mehr als 3 kW betreiben wollen.

                  Bei der Anzahl der RCDs kann man z.B. stockwerkweise die Steckdosenkreise und getrennt davon die Beleuchtungskreise zusammenfassen - die Idee dabei ist, dass man nicht völlig im Dunkeln sitzt, wenns mal den FI raushaut. Außenbereich sowieso einzeln absichern (und abschaltbar machen) und über einen extra RCD führen.

                  Leitungsquerschnitte und deren Absicherung sind in der Norm festgelegt. Einfach dran halten und gut. Wer Steckdosen generell mit 2,5 qmm verdrahtet, steht halt auf Schmerzen...

                  Marcus

                  Kommentar


                    #10
                    Auch wenn ich elektrotechnische Laie bin, scheine ich zumindest die Norm etwas besser zu kennen - so ist nur ein RCD nicht mehr zulässig!
                    korrekt

                    Also grundsätzlich sollten Steckdosen schon mal mit 2,5 mm² verkabelt werden, nicht mit 1,5.
                    Pauschal ist diese Aussage nicht richtig...
                    Man hört das immer wieder, das hat aber bestenfalls insofern seine Richtigkeit, als dass sich der Elektriker dann keine Gedanken zu seiner Anlage machen.
                    Es gibt aber tatsächlich in der Norm einen Absatz für Mindestquerschnitte. Dieser ist für Beleuchtung- und Steckdosenstromkreise, feste Verlegung, mind. 1,5mm².
                    Für die Auslegung von elektrischen Betriebsmitteln müssen im Prinzip immer drei Fälle betrachtet werden:
                    - Schutz bei Überlast
                    - Schutz bei Kurzschluss
                    - Spannungsfall

                    Entsprechend VDE 0276 trägt ein Kabel mit Querschnitt 1,5mm² einen Strom von 19,5A, bei freier Verlegung in Luft und 30°C. Allerdings gehen die Verlegebedingungen (Häufung, Temperatur, etc.) als Reduktionsfaktoren in diese Betrachtung mit ein. Ich rechne im normalen industriellen Umfeld immer mit einem Reduktionsfaktor 0,73. Und damit trägt ein 1,5mm² nur noch 14,2A. ... ergo hättest du wieder recht.

                    Aus diesem Grund empfehle ich auch jedem Häuslebauer ... nimm 1,5mm² und sicher die Stromkreise mit 13A Automaten ab. Werden 16A benötigt, dann nimm 2,5mm² oder verleg das Kabel so, dass der Reduktionsfaktor möglichst gering ist.

                    Dann gilt normalerweise die Regel: nicht mehr als 8 Steckdosen pro Stromkreis.
                    Kenn ich so auch nicht, steht das irgendwo? Ansonten sehe ich das wie mein Vorredner, Gleichzeitigkeiten betrachten.

                    Da ich nicht für jedes Steckdosen-NYM eine eigene Sicherung nehmen möchte, wäre ich an Erfahrungswerten Eurerseits interessiert?
                    Auch möchte ich die RCDs nicht pro LS sondern mit größeren RCDS in Segementen (ein- oder mehrere Räume) arbeiten. Wie macht Ihr hier die Zuordnung?
                    Um Deine Frage zu beantworten.
                    Ich würde ohne genau zu wissen wieviel Leistung benötigt wird vielleicht folgendes vorschlagen.

                    Normverteiler haben pro Zeile 12 Teileinheiten Platz. Ein dreipoliger RCD hat 4 TE, ein 13A LSS 1TE. Somit würde ich in jede Zeile einen RCD 40A/0,03mA und 8 Automaten 13A Char. B setzen.

                    Das hat folgenden Vorteil:
                    - einfachste Verdrahtung, da Kammschienen verwendet werden können
                    - der FI kann (theoretisch) nie überlastet werden, da max. 3x13A = 39A pro Phase angeschlossen sind.
                    - dein Verteiler sieht hübsch aus

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                      #11
                      Dann gibt es da noch ein paar andere nützliche Dinge die man nach Möglichkeit beachten sollte...



                      - Ab besten nicht Nassräume (Räume mit Dusche oder Badewanne) mit trockenen Räumen auf eine Sicherung nehmen.

                      - Besser FI/LS als Gruppen-RCD's einsetzen da bei einem Fehlerfall nur ein kleiner Bereich ausfällt.

                      - Nach möglichkeit die Gruppen so einteilen, dass beim auslösen der Sicherung in einem benachbarten Raum oder Korridor noch Strom ist. (Hat den Grund, dass man nicht völlig im Dunklen sitzt, wenn man den Fehler nicht selber beheben kann und man auf den Fachman warten muss. Damit hat man immer noch in jedem Raum etwas Licht von neben an.)

                      - Aussenbereiche immer separat auf einen FI/LS. Nicht auf einen Gruppen-RCD an dem noch Räume im Haus dran hängen. (Die Chanze dass es im Aussenbereich zu einem Fehlerstrom kommt, der den RCD dauerhaft zum auslösen bringt ist sehr gross. Ich spreche aus Erfahrung da ich schon seit ein paar Jahren Elektro-Notdienst mache und häufig irgend welche Pumpen oder Leuchten im Garten das Problem sind.)

                      - Räume mit hohem Energiebedarf am besten mit eigenen Sicherungen anfahren. (z.B. das Esszimmer sollte nach Möglichkeit nicht mit dem Wohnzimmer zusammen genommen werden wenn man nur 13A LS einsetzt. Dies hat den Grund, dass es schon mal vorkommen kann, dass jemand mit der grossen Surroundanlage im Wohnzimmer einen Film anschaut und nebanan jemand den Tischgrill einschaltet. Da kommen schnell einige kW zusammen. Wenn man dann noch viel Beleuchtung an hat, wird es höchst warscheinlich irgendwann die Sicherung raushauen.)

                      - Grosse Verbraucher wie Waschmaschiene/Tumbler, Kochherd, Backofen, Geschirrspühler, und EDV-Rack's sollten auf eine separate Sicherung gelegt werden.

                      Dies sind nur mal ein paar Tipp's damit man möglichst lange Freude an seiner Elektroinstallation hat.
                      Gruss Patrik alias swiss

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                        #12
                        Anbei mal mein Entwurf für meinen Schaltschrank. Den Abgang für den Balkon werde ich nicht an den FI1 klemmen sondern werde hier wohl noch eine FI/LS Kombination einsetzen.
                        Ich habe zwar relativ viele Stromkreise für eine 150m² Wohnung, aber auf die paar LS kommt es dann auch nicht mehr an, die Kabel lege ich sowieso separat.

                        Gruß Plusch
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                          #13
                          Zitat von swiss Beitrag anzeigen
                          Ich habe in der Ausbildung mal gelernt, dass man pro Steckdose 100W annimmt. Pro Leuchtenanschluss ebenfalls 100W. Bei Einbauspot's 50W pro Spot.

                          Wenn man nun also z.B. 13A hat, ergibt das bei 230V ca. 2990W
                          Ich sag mal Danke für diesen Beitrag, das erleichtert mir ein wenig die Auslegung bei uns. Allerdings hab ich mal noch ne Frage zu deiner Beispielrechnung:

                          Zitat von swiss Beitrag anzeigen
                          Bei mir sind im Wohn/Esszimmer/Küche 8Spot und 2 Deckenanschlüsse verbaut.

                          8x50W=400W
                          2x100W=200W
                          --------------------
                          = 600W für Beleuchtung


                          2990W - 600W = 2390W rest Leistung für Steckdosen


                          2390W / 100W pro Steckdose = 23,9

                          Ich kann also bedenkenlos noch 24 Steckdosen an die gleiche Sicherung hängen.
                          wenn ich hier im Wohnzimmer meinen TV mit Surround Anlage etc. betreibe und meine Freundin den 2000W Staubsauger ebenfalls im Wohnzimmer einstöpselt hätte ich bedenken... du nicht?
                          Mit freundlichen Grüßen
                          Niko Will

                          Logiken und Schnittstelle zu anderen Systemen: smarthome.py - Visualisierung: smartVISU
                          - Gira TS3 - iPhone & iPad - Mobotix T24 - ekey - Denon 2313 - Russound C5 (RIO over TCP Plugin) -

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                            #14
                            Zitat von 2ndsky Beitrag anzeigen
                            wenn ich hier im Wohnzimmer meinen TV mit Surround Anlage etc. betreibe und meine Freundin den 2000W Staubsauger ebenfalls im Wohnzimmer einstöpselt hätte ich bedenken... du nicht?
                            Mal ehrlich: Wie realistisch ist dieses Szenario? Im gleichen Raum staubsaugen und Heimkino gucken?

                            Und selbst wenn, dann fliegt halt die Sicherung. Dafür ist sie da.

                            Marcus

                            Kommentar


                              #15
                              @2ndsky:

                              Hmmm... Die Frage ist, ob diene Surroundanlage mehr als 390W verbrät?

                              Nein mal im ernst. Höchst warscheinlich wird nix passieren weil die Werte ja nur als Planungsgrundlage mit Reserve zusehen sind. In der Realität sieht es noch etwas anders aus:

                              Ein 13A LS läst sich dauernd mit 10% überbelasten. Das bedeutet dass man schon 14,5A dauerhaft ziehen kann ohne das er anspricht. Dazu kommt, dass die Spannug meistens etwas über 230V liegt was noch einmal zusätzlich etwas Luft verschaft. Und im ernst. Hast du 100W pro Lampenstelle? Ich werde ja auch nicht 600W für die paar Leuchten an der Decke brauchen

                              Diese oben erwähnte Faustregel hat man ja auch eingeführt, da man im Vorfeld (Planungsphase) ja noch nicht weiss, was der spätere Hausbewohner wo einstecken wird.
                              Gruss Patrik alias swiss

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