Nach Stromausfall - Nichts geht mehr

[uzi10]

MasterOfPuppets wie regelst du den Motor und Generator? Eine Avr Regelung?

[dreamy1]

Ja dann sterben die Elkos oder verlieren an Leistung.

Lösung: 1x im Jahr Spannungsfrei schalten....

Also das wäre mir neu, dass man mit regelmäßiger Entladung die Lebensdauer eines Elkos verlängern könnte. Die Entdeckungswahrscheinlichkeit eines bevorstehenden Ausfalls erhöht sich, aber das war es meiner Meinung nach. Ein Elektrolytverlust ist jedenfalls nicht reversibel.

Warum:
Elkos verlieren im Betrieb kontinuierlich Elektrolyt, da die Abdichtung nie 100%ig ist. Sie trocknen also aus. Besonders bei hoher Ripplestrombelastung wird am ESR Wärme erzeugt und damit erhöht sich der Dampfdruck im Gehäuse zusätzlich. Irgendwann steigt der ESR deutlich an, auch wenn die Kapazität durchaus noch halbwegs im Normbereich liegen kann.
Wird jetzt die Spannung abgeschaltet, kommt das Thema Abkühlung hinzu - was wiederum zu einem zusätzlichen Ansteigen des ESR führt. Bei erneuter Spannungszufuhr stirbt dann der Elko selbst oder die nachgelagerten Bauteile werden entweder durch Überspannung oder durch die fehlende Regeleigenschaft des Elkos zerstört.

Manchmal hilft es übrigens, wenn man nach einem Abschalten/Ausfallen der Spannung den betroffenen Elko etwas anwärmt, bevor man wieder zuschaltet (ESR geht dann wieder runter). So sind schon einige "tote" Mainboards wiederbelebt worden....kurzfristig jedenfalls.

Für einen Elko sind "harte" Ladevorgänge mit hohen Strömen zusätzlich belastend - in Netzteil-Eingangskreisen werden diese Impulsströme mitunter nur durch den Zuleitungswiderstand begrenzt. Hier können durchaus Ströme von über 100A innerhalb einer Halbwelle fließen. Noch ein Grund mehr, KNX-Netzteile mit einer Einschaltstrombegrenzung zu versehen :-)

[uzi10]

Hier können durchaus Ströme von über 100A innerhalb einer Halbwelle fließen. Noch ein Grund mehr, KNX-Netzteile mit einer Einschaltstrombegrenzung zu versehen :-)[/QUOTE]

ok das wäre eine Abhilfe.. Anwärmen kann icj sie nicht ..
Also du meinst das würde sie schützen?.
kannst du da ein Produkt empfehlen?

[dreamy1]

https://knx-user-forum.de/forum/%C3%...trom-begrenzen

Ich habe hier die von Meanwell: https://www.meanwell-web.com/en-gb/a...t-180-icl--16r

[rosebud]

Elkos überprüfe ich immer live mit Trenntrafo und Oszilloskop. Ist Ripple zu sehen, kommt er in dieTonne. Mit dieser Methode erspare ich mir das generelle Auslöten im Rundumschlag. Oder kann ein ESR-Meßgerät auch eingelötete Elkos überprüfen?

[MasterOfPuppets]

MasterOfPuppets wie regelst du den Motor und Generator? Eine Avr Regelung?

Über das Originale Motorsteuergerät.
Generator ist AVR Geregelt für eine stabile Ausgangsspannung, Frequenz muss ich logischerweise über die Drehzahl regeln, gibt ne Übersetzung 2:1 (3000 u/min:1500 u/min). Das "Gaspedal" wird über Analogausgänge der Logo simuliert

[dreamy1]

rosebud :

Im eingelöteten Zustand ist das eine Lotterie mit einem ESR-Messgerät, je nachdem wie der Elko beschaltet ist.

Mit der Typbezeichnung des Elkos kommt man aber immer an den ESR und die zulässige Wechselstrombelastung (Frequenz beachten), damit kann man mit dem Oszi + Strommessung schauen, ob das noch zulässig ist. Das reine Vorhandensein eines Ripplestroms ist eigentlich zu wenig, da der durchaus schaltungsbedingt vorhanden sein kann und oft nicht zu vermeiden ist. Man muss deshalb die Stromhöhe und Frequenz bewerten und mit den Datenblattangaben des Elkos vergleichen.

[uzi10]

könnt ihr mir den Ripplestrom genauer erklären? Wie sieht der aus oder wie sieht das Signal aus? Sagt mir leider nix. Hatten wir wohl vor 20 Jahren in der Schule nicht gelernt.

[dreamy1]

Ist hier ganz gut erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Rippelstrom

[Burgerking]

Ich habe bei mir ebenfalls eine USV von APC (BR1500GI) im Einsatz, diese Versorgt im Moment Netzwerk und später auch den Bus wenn ich mit der Renovierung durch bin, sollte nach 10 Minuten die Netzspannung nicht zurück kehren, Springt mein Eigenbau-Generator (VW 1,7L SDI) mit 12kW Generator (Bürstenlos, 1phasig) an und wird über einen ABB OTM63F4CMA24D automatisch zugeschaltet. Gesteuert wird alles über eine Siemens Logo, angebunden an KNX über CMK-Modul. Bei Rückkehr der Netzspannung für mehr als 10 Minuten, wird wieder automatisch auf Netzbetrieb geschaltet und der Motor ausgeschaltet.

Einfach genial

[fsl]

ABB OTM63F4CMA24D

Schon eingebaut? Laut Datenblatt 283mm, also fast 16 TE breit. Du steuerst den Motor des Lastumschalters durch die Logo?

[traxanos]

Ist es nicht einfacher eine ATS zu verbauen? Sowas hier z.B: Eaton Rack ATS 16A. Die setzten wir regelmäßig für Geräte ein, die keine redundante SV haben. Dann baut man sich die KNX SV mit ins Rack ein und hat die Fremdspannungen aus der HV/UV.

[MasterOfPuppets]

Schon eingebaut? Laut Datenblatt 283mm, also fast 16 TE breit. Du steuerst den Motor des Lastumschalters durch die Logo?

Ne noch nicht, ist aber kein Problem bei meinem Verteiler.
20210209_095157.jpg

Richtig, ansteuern über die Logo.

[Burgerking]

Nein, Du musst allpolig vom Netz trennen (umschalten)

Danke! Leider gibts keine 2-poligen. Also muss ein 3poliger her...

[knxPaul]

Also muss ein 3poliger her

ist das klar, dass der Umschalter zuerst ausschaltet (Mittelstellung 0), bevor wieder eingeschaltet werden kann? Eine unterbrechungsfreie Umschaltung wird das nicht.

Zuerst die neue Verbindung einschalten würde einen Kurzschluss zwischen Netz und USV-Ausgang bedeuten; das läßt der Schalter schon aus Eigenschutz nicht zu 🙂