Vorweg: wenn der Beitrag (da nicht nur KNX-bezogen) nicht hierher passen sollte, bitte verschieben. Danke.
Ich habe den heutigen Tag auf der L&B verbracht (zum Stammtisch hat es leider nicht mehr gereicht, ich musste heute abend wieder nach Hause) und neben schmerzenden Füßen viele Eindrücke mit nach Hause gebracht. Eine Auswahl:
Ein Tag war definitiv zu wenig. 2016 dann zwei Tage...
Gruß,
Max
Ich habe den heutigen Tag auf der L&B verbracht (zum Stammtisch hat es leider nicht mehr gereicht, ich musste heute abend wieder nach Hause) und neben schmerzenden Füßen viele Eindrücke mit nach Hause gebracht. Eine Auswahl:
- Der Anteil von "Light" ist ja gigantisch. Ich habe jetzt nicht gezählt, wie viele Hallen es waren, aber ich kann jetzt ein paar Tage keine Lampen mehr sehen.
- Bei den LEDs ist das Wettrüsten um die höchste Effizienz in vollem Gange. Der höchste Wert, den ich gesehen habe, waren 192 lm/W (weiß), das ist schon recht nahe am theoretischen Maximum (anscheinend rund 250 lm/W). Das ist alles fest in asiatischer Hand (naja, Würth stand auch noch irgendwo mit dabei), Liteon, LG, LumiRich, Wotree/KolourOne habe ich als Hersteller notiert. Samsung und Nichia waren natürlich auch da.
- Etwas nervig: die Messeleitung hat überall dort, wo zwischen großen Ständen noch Platz war, dann irgendwas reingepackt. Wenn dann hinter lauter großen KNX-lastigen Ständen plötzlich zwei Steckerlieferanten und drei indische Metallbearbeiter sitzen, wirkt das etwas unorganisiert.
- Wenn ich mir die Stände der Elektrotechnik-Firmen (willkürliche Auswahl: Obo-Bettermann, Hager, Wago, Kaiser, Fränkische, ...) so anschaue, hat man den Eindruck, sie würden eine Lizenz zum Gelddrucken wegen Unnötigkeit höflich ablehnen. Mannomann, da müssen Hunderttausende geflossen sein für die Stände.
- Ein großes Thema: zueinander inkompatible (Funk-)Vernetzungsprotokolle. Ich habe immer nachgefragt, was die technische Grundlage ist. Meine (völlig unvollständige) Liste:
- Samsung Smart Bulb (Zigbee und Bluetooth LE, eigene Apps)
- Danlers Bluetooth LE
- Eberle (wusste gar nicht, dass die auch zu Schneider gehören): WLAN
- Rademacher: WLAN, wohl als Gegenentwurf zu Somfy IO Homecontrol
- Ubisys Zigbee (für einen deutschen Laden eher selten)
- Digitalstrom war natürlich auch da
- Gira (eigentlich insta): eBus (wohl auch was ganz Eigenes, weder EnOcean noch KNX RF)
- Jung: eNet (mit Sicherheit inkompatibel zu eBus)
- Bei Hager und Merten sind mir derartige Sündenfälle nicht aufgefallen
- Den Vogel abgeschossen hat aber definitiv Busch-Jäger: was ich dem Erfinder von free@home wünsche, kann ich hier nicht schreiben. Im Grunde ein KNX-Nachbau, Verdrahtung exakt identisch, braucht aber noch eine Zentraleinheit und ist zu KNX wohl schon elektrisch nicht kompatibel. Und Konfiguration nicht über ETS, sondern über Browser. <spekulation>Und das alles nur, um das KNX-Geschäft von Mutter ABB nicht zu gefährden</spekulation>. Ziel ist es, "den typischen KNX-Aufpreis von 12.000 EUR auf 8.000 EUR zu drücken". Dazu müssten sie die Geräte aber quasi verschenken.
Ich bin gespannt, wie viel davon auf der L&B 2018 noch zu sehen ist. Was reitet die alle? Vor allem die Großen verstehe ich nicht: Die Installateure entscheiden sich doch sowieso für den Hersteller, den sie schon immer eingesetzt haben, warum dann diese technischen Hürden? - Meine inoffizielle Umfrage nach KNX-RF vs. EnOcean hat deutlich öfter die Antwort "EnOcean" nach sich gezogen. Es gibt aber auch ein paar harte KNX-RF-Verteidiger (bei MDT war man ob der Frage schon fast beleidigt)
- Die Schaltermafia hat auch einen offiziellen Namen: Elektromarken
- Visualisierungslösungen gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Ich habe leider zu spät angefangen, systematisch zu sammeln. Eine Auswahl:
- proServ - ich habe heute mal verstanden, welche Kopfstände die 100% Konfiguration aus der ETS nach sich zieht: Namenskonventionen und Hashtags in den GA-Bezeichnungen beispielsweise, oder auch fest verdrahtete GAs im kommenden Sonos-Gateway.
EIn Nachfolgebaustein auf ARM/Linux-Basis ist im Entstehen. - Enertex eibPC
- Theben hat auch was gezeigt (behaupten meine Notizen)
- Gira Homeserver
- Gira G1
- Merten U.motion (leider nur im nichtssagenden Demomodus, die Standbesatzung war schon im Feierabend). Prospekt sagt: zwei Varianten, die billigere (Liste 800 EUR) kann nur 7" bedienen, die größere auch 10" und 12".
- Merten verkauft auch etwas, was schwer nach Weinzierl 730 aussieht, heißt dann "KNX inSideControl". Damit kann man dann wohl auch eine Visu stricken
- Hager Domovea
- Jung Smart Panel
- MDT VisuControl. Die Arbeiten an einem ARM-basierten Nachfolger haben wohl begonnen, die Beschreibung klang aber sehr nach frühem A-Muster. L&B 2016 war die Schätzung.
- Divus (danke fürs Olivenöl!).
Außer dem proServ haben alle ihre eigenen Konfigurationstools (Gira G1 kann ich nicht beurteilen, bei Gira wollte man nicht so recht mit mir reden) - proServ - ich habe heute mal verstanden, welche Kopfstände die 100% Konfiguration aus der ETS nach sich zieht: Namenskonventionen und Hashtags in den GA-Bezeichnungen beispielsweise, oder auch fest verdrahtete GAs im kommenden Sonos-Gateway.
- Nahezu jede Firma, die auf sich hält, hatte ein KNX-Dali-Gateway dabei. Scheint ein Trend zu sein.
- Ebenfalls ein klarer Trend: Energieerfassung. Dreiphasige Stromerfassung mit KNX-Schnittstelle gab es auch gefühlt an jedem zweiten (KNX-)Messestand. Auch Leseköpfe für alle möglichen Zähler habe ich gesichtet.
- Sonstige interessante Produkte und mir bisher unbekannte Firmen:
- Theben hat eine OpenTherm-KNX-Schnittstelle
- Eltako Regensensor (allerdings wohl binär, nicht KNX)
- Eurotronic Stella KNX Heizungssteller
- ABB EnOcean-Gateway
- ABB RTR
- Das SynOhr sieht in echt mindestens so schick aus wie auf den Bildern. Leider war ein Sprachtest nicht möglich, weil die Hintergrundgeräusche weitaus zu laut waren. War trotzdem eine nette Unterhaltung mit der Enertex-Dame (müsste SteffiEnertex gewesen sein).
- Kennt jemand EElectron? Die scheinen auch ein recht umfangreiches KNX-Portfolio zu haben.
- Von Gigaset ist angeblich seit der CeBIT ein PoE-fähiges Android-Tablet angekündigt, Kostenpunkt wohl 300 EUR brutto.
- Tense: schicke Taster (erinnert mich ein bisschen an Basalte)
- Perfactory ist ein kleiner hessischer Laden mit VOC-Sensoren (wie bei Wiregate auf Basis Applied Sensor), leider bis jetzt nur 0-10V-Schnittstelle (KNX im Kommen). Dort ist der Temperatursensor aber mit integriert, die Eigenerwärmung werde kompensiert. Driftprobleme des VOC-Sensors seien nicht bekannt (im Wiregate-Forum gab es diesbezügliche Rückmeldungen, WIMRE).
- Kaiser LED-Deckeneinbaudose
Ein Tag war definitiv zu wenig. 2016 dann zwei Tage...
Gruß,
Max
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