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Ständiges Temperaturschwingen der Räume mit MDT AKH Aktoren

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    #76
    Habe den hydraulischen Abgleich und die Einstellung meiner Brennwertölheizung letztes Jahr (über mehrere Wochen im Winter, anders geht's nicht) gemacht und bin folgendermaßen vorgegangen:

    Zuerst habe ich den Heizkreisen ordentlich Durchfluss gegönnt. Das bedeutet: Sauberer Hydraulischer Abgleich als erstes machen. Danach alle Ventile auf/Thermostate Ab und die Heizungspumpe (bei mir Grundfos Alpha 3) auf höchste Stufe Proportionaldruck (Heizkörper) und höchste Stufe Konstantdruck (Fußbodenheizung).
    Zur Einstellung der Steiheit der Heizkennlinie:
    Es sollte mindestens -5°C draußen sein oder kälter.
    Nun wie gesagt alle Ventile/Thermostate voll aufdrehen oder entfernen. Am Kessel die Gewünschte Komforttemperatur einstellen (beeinflusst sowohl die Steilheit der Heizkennlinie als auch die Parallelverschiebung, bei mir 22°C) und stellst die Betriebsart auf Dauerhaft Komfortheizen (wichtig damit sich die Temperatur für dein Haus über mehrere Tage einpendeln kann und nicht nachts abgesenkt wird und somit alles durcheinander bringt).

    Nun war es so, dass es natürlich viel zu warm in allen Räumen im Haus wurde, also Heizkennlinie runter! Ich habe bei 0,6 angefangen. Jetzt suchst du dir ein Referenzraum mit so wenig Störeinflüssen wie möglich (Kein Kamin etc.) und schließt die Türe.
    In diesem Referenzraum stellst ein ein Thermometer auf.

    Bei mir war es jetzt so, das selbst mit offenen Heizkörpern nur eine Temperatur von 17°C erzielt werden konnte, also eine Abweichung zur Komforttemperatur um 5k. Also hoch mit der Kennlinie -> 0,72 und wieder 24h Zeit geben, damit sich das ganze einpendelt. Nach 24h war ich dann schon bei stabilen 19°C. Also wieder die Steilheit minimal hoch 0,82. Nach 24h war ich nun bei 22°C, also eigentlich perfekt, jedoch sollten ein bisschen Reserven drin also die Heizkurve einen kleinen Tick höher. Jetzt hast du die fast perfekte Heizkennlinie (Steilheit) für dein Gebäude gefunden.

    Nun muss du warten, bis die Außentemperatur wieder im + Bereich ist (~zwischen 5-10°C) jetzt geht es um die Parallelverschiebung. Sollte es bei den milden Außentemperaturen Jetzt dauerhaft zu warm werden (bei mir über 22-23°C in den Räumen) muss man mit der Parallelverschiebung runter gehen. Sollte es dauerhaft zu Kühl sein (meistens nicht der Fall) muss man mit der Parallelverschiebung rauf.

    Wenn dann die Temperatur passt, ist deine Heizkennlinie optimal eingestellt, das ist Fleißarbeit, aber schon mal die halbe Miete.

    Als nächste haben wir einen 2. stufigen Brenner. Mit der Werkeinseinstellung (50h/°C) schaltet diese viel zu Früh zu und ist eigentlich gar nicht nötig. Denn denn der Ganze Heizkreis überschwingt und das führt zum Takten.... lieber in der 1. Stufe länger den Brenner laufen lassen, als andauernd schnell hochheizen und dann wieder ausschalten. Ich habe dafür die Einschaltverzögerung der zweiten Brennerstufe auf das Maximum gestellt (500°C/h) dass er so spät wie nur möglich einschaltet.


    Das schlimmste was man einer Heizung antun kann, ist diese über die Thermostate abzuwürgen... das führt unweigerlich zum Takten. Bei mir sind so gut wie alle Thermostate/Stellventile immer (fast) voll geöffnet (>95%) und die Heizung regelt die Temperatur der Räume einzig und allein über die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Die Ventile gehen nur zu falls Störeinflüsse der Raum überhitzen lassen würden (Starke Sonneneinstrahlung, Kamin der an ist, viele Leute in einem Raum etc.)
    Somit dienen die Stellantriebe fast ausschließlich dem Überhitzungsschutz.

    Ergebnis war, dass ich erfolgreich die Brennerstarts meiner Heizung von 140x am Tag auf 60x reduzieren und die Heizkennlinie von 1,8!!! auf 0,9 senken konnte somit auch die viel zu hohen VL/RL Temperaturen senken bei gleichbleibender A-Temperatur.
    Zuletzt geändert von MasterOfPuppets; 12.12.2021, 15:44.
    Gruß Pierre

    Mein Bau: Sanierung

    DIY-Bastelprojekte: KNX-Statusdisplay/|\KNX-Tankmonitor(Füllstandsamessung)

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      #77
      EDIT: nicht nachgedacht
      Viele Grüße,
      Stefan

      DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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        #78
        Hallo Hauswart,

        mit dem Diagramm vom 10.12. kann ich ehrlich gesagt wenig anfangen ... das sind viel zu viele Räume auf einmal, zudem zu viele Tage und es fehlt jeweils die Ist-Temperatur. Eines ist aber ganz klar: wenn Du nicht radikal Deine Heizkurve anpasst, wird das nicht so einfach besser hinzubekommen sein. Ein Mitschreiben der Vorlauftemperatur wäre auch echt interessant. Irgendwie muss da noch was an Zeitschaltung drauf sein.

        Vielleicht könntest Du auch den Heizi mal kontaktieren und ihn fragen, wie er die Heizung denn ausgelegt hat - und ihn damit konfrontieren, dass die Anlage wohl viel zu hoch eingestellt ist. Vielleicht gibt er Dir als Startpunkt erst mal eine etwas sparsamere Auslegung. Ich vermute, dass da einiges im Argen ist und wundere mich ...

        Viele Grüße,

        Stefan
        Mein Sammelsurium: TS2, Zennio Z38, Siemens LOGO!, Medeodata 140 S, Weinzierl KNX ENO 620, Eibmarkt IP Router, MDT KNX IP IF, Wiregate, Node-Red mit KNX Ultimate, MDT Smart II, diverse Aktoren verschiedener Hersteller ...

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          #79
          So ich habe mal ein paar Diagramme vom Donnerstag, 16.12.2021 und Freitag, 17.12.2021 erstellt. An beiden Tagen habe ich das Büro nicht genutzt.
          Vorlauf am 16.12.2021 (Aussentemperatur linke Skala)
          KNX_1.png
          Vorlauf am 16.12.2021 und 17.12.2021 (Aussentemperatur linke Skala)
          KNX_7.png
          Büro am 16.12.2021 (Stellwert linke Skala)
          KNX_2.png
          Büro am 16.12.2021 und 17.12.2021 (Stellwert linke Skala)
          KNX_6.png
          Stellwerte am 16.12.2021 (Aussentemperatur linke Skala)
          KNX_4.png

          Stellwerte am 16.12.2021 und 17.12.2021 (Aussentemperatur linke Skala)
          KNX_5.png

          Leider loggt meine Vorlauftemperatur nur sehr schlecht (Tasmota).

          Aber ich interpretiere:
          Durchfluss Büro zu gering, erhöhen und dann prüfen. Bzw. hydraulischer Abgleich vornehmen und dann kann ich weiter die Vorlauftemperatur senken, da generell diese noch zu hoch sein wird (Stellwert ausser Büro sehr gering).
          Zuletzt geändert von Hauswart; 20.12.2021, 10:46.

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            #80
            Die letzten Tage waren ja dafür recht schön (gleichmäßige Temperatur, wenig Sonne)...

            Was für einen Wärmeerzeuger hast Du nochmals? Die Vorlauftemperatur schwankt ja recht stark - und da meine ich nicht das Takten, das allenthalben auftritt, sondern eher die extremen Schwankungen, die man zwischendrin sehen kann und die vielleicht vom Aufladen des Warmwasser kommen könnten.

            OK - Büro ist etwas zu gering - aber genauso wie Du sagst: dort mehr Durchfluss (und ggf. als Ausgleich Durchfluss im wärmsten Raum reduzieren) wäre wohl eine gute Strategie (neben der Frage an den Heizi, was er da so berechnet und eingestellt hat). Ansonsten nach den schon kommunizierten Strategien mal schauen, wie man einen Abgleich sorfältig durchführt.

            Aber bei den Räumen, bei denen ich jetzt geschaut habe (z.B. Büro) erkennt man schon, dass die Regelung funktioniert und auch nicht die Quelle für Schwankungen zu sein scheint.

            Viele Grüße,

            Stefan
            Mein Sammelsurium: TS2, Zennio Z38, Siemens LOGO!, Medeodata 140 S, Weinzierl KNX ENO 620, Eibmarkt IP Router, MDT KNX IP IF, Wiregate, Node-Red mit KNX Ultimate, MDT Smart II, diverse Aktoren verschiedener Hersteller ...

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              #81
              Zitat von lobo Beitrag anzeigen
              Die letzten Tage waren ja dafür recht schön (gleichmäßige Temperatur, wenig Sonne)...
              Das Wochenende war recht sonnig, daher habe ich Donnerstag & Freitag als Referenz genommen.

              Zitat von lobo Beitrag anzeigen
              Was für einen Wärmeerzeuger hast Du nochmals? Die Vorlauftemperatur schwankt ja recht stark - und da meine ich nicht das Takten, das allenthalben auftritt, sondern eher die extremen Schwankungen, die man zwischendrin sehen kann und die vielleicht vom Aufladen des Warmwasser kommen könnten.
              Eine Gasheizung die gleichzeitig noch Warmwasser produziert. Ich habe den Sensor allerdings an den Vorlauf der FBH angeschlossen, so nahe an der Heizung wie möglich.

              Zitat von lobo Beitrag anzeigen
              OK - Büro ist etwas zu gering - aber genauso wie Du sagst: dort mehr Durchfluss (und ggf. als Ausgleich Durchfluss im wärmsten Raum reduzieren) wäre wohl eine gute Strategie (neben der Frage an den Heizi, was er da so berechnet und eingestellt hat). Ansonsten nach den schon kommunizierten Strategien mal schauen, wie man einen Abgleich sorfältig durchführt.

              Aber bei den Räumen, bei denen ich jetzt geschaut habe (z.B. Büro) erkennt man schon, dass die Regelung funktioniert und auch nicht die Quelle für Schwankungen zu sein scheint.
              Alles klar danke dir!

              Die Berechnung muss ich wirklich mal anfordern.




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                #82
                Zitat von Hauswart Beitrag anzeigen
                Eine Gasheizung die gleichzeitig noch Warmwasser produziert. Ich habe den Sensor allerdings an den Vorlauf der FBH angeschlossen, so nahe an der Heizung wie möglich.
                Einen Einfluss durch die Heizung kannst du aber ausschließen?
                Ich denke dabei an sowas wie ein warmer Speicher (WW-Speicher), der durch Wärmeleitung o. ä. das Rohr in dem Bereich zusätzlich erwärmt.

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                  #83
                  Toller Thread!

                  Hauswart wie ist dieser Winter gelaufen? Was gab es noch zu optimieren?

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                    #84
                    An die Optimierung des hydraulischen Abgleichs habe ich mich noch nicht getraut, ich habe erstmal die "Wunsch"-Temperatur der Therme gesenkt.

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