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wie kühlt man seinen Neubau? Klimanlage oder passive Kühlung über Sole-WP i.V.m. FBH

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    #16
    Das Problem des sommerlichen Wärmeschutzes wird uns in Zukunft noch häufiger über den Weg laufen. Der Grund liegt einfach darin, dass die Hüllen immer besser werden und gleichzeit die Fensterflächen in Richtung Süden eher für den Winter ausgelegt werden. Hinzukommt, dass Fenstertüren und Terrassenfronten eher IN sind und normale Fenster quasi OUT. Es wird im Sommer deutlich mehr Energie eingesammelt als nach außen abgegeben werden kann. Dagegen hilft effizient eigentlich nur kleinere Fenster. Alternativ kann man mit Verschattungen versuchen die Energieausbeute zu minimieren. Zusätzlich kann man noch mit Wärmeschutzverglasung arbeiten. Der Energiegewinn durch die Fenster sollte nur so hoch sein, dass er durch eine (effektive) Nachtlüftung abgeführt werden kann. Ist der Energiegewinn durch die Fenster zu hoch und es muss mit einer aktiven Kühlung gearbeitet werden, dann liegt (meine persönliche Meinung) bei einem EFH ein Planungsfehler vor. Ein Erdwärmetauscher ist eine tolle Sache. Ich versuche immer einen durchzusetzten (klappt aber nicht immer). Aber die Kühlwirkung ist eher begrenzt. Mit aktiver Kühlung hat das nix zu tun. Der echte Gewinn dieser Geräte liegt in der Entfeuchtung im Sommer und in der kostengünstigen Erwärmung im Winter.
    Als Planer schulde ich ein gebrauchsfähiges Werk und ich glaube wir sind uns alle einig, wenn sich das Gebäude bereits im Frühsommer auf über 27Grad erwärmt, dann ist es nicht mehr wirklich gebrauchsfähig. Welche Temperaturen haben wir dann im Hochsommer? Bei einem Neubau sehe ich hier schon Gesprächsbedarf - auch mit einem Juristen!

    Zu den o.g. Vorgaben des sommerlichen Wärmeschutznachweis kann ich nur sagen, dass ich weder das Gebäude noch den Nachweis kenne. Meine Aussagen sind also nur so aus dem Bauch!

    Zitat von jp2008 Beitrag anzeigen

    Ich wusste gar nicht, dass im Nachweis auch etwas zum Wärmeschutz gesagt wird. Welche Angaben können dort weiterhelfen. Grundsätzlich ist nach meinem Verständnis der Wärmeschutz erfüllt, wenn auch im offenen Bereich mit der Glasfassade nur sehr knapp (Sonneneintragskennwert 0,077, zulässig 0,078) - in der Berechnung wurde eine senkrechte Markise eingerechnet, dort wurde aber wie geplant ein Raffstore verbaut (der müsste eigentlich besser als eine Markise verschatten)...

    Hmm, also nicht als deutlicher Hinweis - in der Berechnung steht "schwere Bauart, hohe Nachtlüftung" (Glasfassde) bzw. ""schwere Bauart, erhöhte hohe Nachtlüftung" (andere Räume). Mit den Planern hatten wir diesbezüglich noch keinen Kontakt, da ich mir nicht vorstellen kann dort irgendwelche Ansprüche geltend machen zu können. Und eine ultimative Kühllösung werden die auch nicht in der Schubladen haben. Heute war es im Haus trotz hoher Außentemperaturen recht kühl, dafür hatten wir aber auch von 5 bis 9 alle Fenster offen - nur das geht nicht jeden Tag und ist auch nicht in unserem Sinne...
    Für Räume mit einem geringen Fensteranteil (7 bzw.15%) oder mit einem erhöhten Fensteranteil (bis35%) und Verschattung muss kein Nachweis des SW erstellt werden. DH deine Fensterflächen liegen hier drüber.
    Über die "Bauart" wird die Speicherkapazität definiert. Es gibt Kriterien nach denen die Bauart festgelegt werden kann. Ich habe festgestellt, dass ich die "schwere Bauart" außer bei einem reinen Betonbau in der Regel nicht ansetzen darf. Ich wähle für Massivbauten deshalb fast immer die "mittlere Bauart".
    Außer ich habe einen hohen Anteil an abgeh. Decken oder Raumhöhen von mehr als 4,50m.
    Wenn eine "schwere Bauart" angesetzt wurde, dann sollte dafür auch ein Nachweis geführt werden. Einfach nur im Programm ankreuzen ist nicht nett.

    Für die Nachtlüftung läßt sich sagen:
    - erhöhte Nachtlüftung mindestens 2-facher Luftwechsel pro Stunde
    - hohe Nachtlüftung mindestens 5-facher Luftwechsel pro Stunde

    Ein solches Ergebnis sollte man dem Bauherren schon auch in einem Gespräch mitteilen. Es ist nicht jedermanns Sache Terrassentüren und Fenster die ganze Nacht geöffnet zu halten. Man könnte hierfür Lüftungsöffnungen vorsehen, die sicher geöffnet werden können. Das muss aber geplant werden.

    Ich würde an eurer Stelle das Gespräch mit den Planern und einem Juristen für Baurecht suchen.
    Irgendwer muss die Herstellung der Nutzbarkeit ja bezahlen.
    Neben den o.g. Klimaanlage fällt mir spontan noch der Einbau von Wärmeschutzverglasung und den Einbau von Luftungsklappen ein.

    So viel erst mal....
    Zuletzt geändert von RBender; 06.06.2016, 10:53.

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      #17
      Zitat von dreamy1 Beitrag anzeigen
      Bei Bedarf gebe ich gerne mehr Infos zu den verbauten Geräten - sind übrigens an KNX angebunden.
      Ich bin interessiert, da ich in unserem neu erbauten Passivhaus auch unter Erwärmung leide.

      Am liebsten wäre mir ein System, bei dem ich keine Aussenwanddurchbrüche machen müsste. Aber vermutlich gibts kein (wirksames) aktives Kühlsystem, dass ohne Luft- oder Kühlschläuche/Leitungen auskommt. Da ich Solarstrom im Überfluss habe, würde ich die Kühlung eh nur tagsüber einsetzen.

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        #18
        Also ohne Split-Technik macht das wenig Sinn, also sind Wand- oder Deckendurchbrüche wohl unvermeidbar, wenn man ein effizientes System möchte.

        Ich habe die Panasonic Mulisplit aus der Etherea-Serie genommen (2x CS-E7QKEW sowie CU-2E15PBE, mittlerweile gibts aber schon die Nachfolgeserie mit R32-Kältemittel) und dazu ein Intenis PA-AC-KNXi Modul zur Anbindung an KNX (das geht auch mit der neuen Serie), die Innengeräte haben eine Steckverbindung dazu schon integriert. Die 2 kW Innengeräte reichen bei uns völlig aus, um quasi das ganze Haus herunterzukühlen (eins im OG/Schlafzimmer und eines im Wohn-/Esszimmer im EG). Die Panasonic Geräte bieten aktuell ein top P/L-Verhältnis und sind deutlich günstiger als vergleichbare Geräte von z.B. Daikin, die dann neben einem höheren Preis auch noch deutlich schlechtere Energieeffizienzwerte haben.

        Durch die Invertertechnik können die Innengeräte auch heizen, und das sogar sehr effizient. Da wir auch ein Überschuss an Solarenergie aus der PV haben, kostet die Kühlung praktisch nichts - und in der Übergangszeit zum Herbst mit etwas Sonne kostet auch das (Zu-)Heizen nichts. Die KNX-Applikation ist sehr mächtig, da bleibt kein Wunsch offen.

        Installiert habe ich alles selbst, war überhaupt kein Problem (Außengerät ist bereits mit Kältemittel vorgefüllt). Ein befreundeter Klimatechniker hat drübergeschaut, aber viel falsch machen kann man da eigentlich nicht wenn man schön nach der Einbauanleitung vorgeht. Die Innengeräte habe ich dabei vom Außengerät mit Strom versorgen lassen (geht standardmäßig), man benötigt also nichtmal eine Stromleitung in der Nähe des Innengerätes.

        Alles in allem hat mich das Ganze vielleicht 2,5k€ gekostet (incl. Edelstahl-Konsole fürs Außengerät, Kältemittelleitungen, AP-Känale usw., aber ohne die KNX-Module, von denen jeweils eines pro Innengerät benötigt wird, ca. 200€/St.).

        Bei Fragen einfach melden :-)
        Zuletzt geändert von dreamy1; 06.06.2016, 14:23.
        Viele Grüße,
        Stefan

        DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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          #19
          Zitat von dreamy1 Beitrag anzeigen
          Haben allerdings keine Lüftungsanlage, deswegen müsste man wohl erstmal in Erfahrung bringen ob das Ganze dann nicht kontraproduktiv ist (die Lüftungsanlage würde ja sonst ständig warme Außenluft ins Haus blasen...um diesen Faktor müsste dann die Klima überdimensioniert oder eben abgeschaltet werden).
          Das wird die bei einer KWL mit Wärmetauscher/Wärmerückgewinnung nicht so schnell passieren. Im Sommer schaltet meine KWL zwartendentiell auf Bypass um, aber sobald es innen ausreichend warm ist und es draußen noch wärmer ist, ist der bypass deaktiviert und der Wärmetauscher ist wieder im Luftkreis. Damit habe ich den umgekehrrten Fall der Wärmerückgewinnun --> Kälterückgewinnung.

          Drinnen z.B. 22°C, außen 35°C. Die abgeführte 22°C Luft kühlt über den Wärmetauscher die 35°C heiße außenluft ab.

          Das funktioniert recht gut. Im letzen Sommer mit den Rekordtemperaturen hab ich so im schnitt nur 1° "verloren" und musste so auf die Lüftung nicht ganz verzichten. Zusammen mit der Logik für die Präsenz- und Nachgesteuerte KWL wird bei Abwesenheit auch keine unnötig 1° wärmere Luft ins Haus geblasen, sondern alles bleibt still stehen und wartet bis ich heim komme, oder er Nacht wird und das Haus in dern "Bewohner schlafen" Modus geht.

          Kurzum: Mit einer KWL mit Wärmerückgewinnug muss man im Sommer nicht fürchten sich ungebremst die heiße Außenluft ins Haus zu blasen.

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            #20
            Zitat von heckmannju Beitrag anzeigen

            Da geht recht wenig mit passiv Kühlen wenn dein Kollektor nicht mind. 3-4 Tief ist
            Darf ich fragen warum?
            Ist es in 3-4m so viel kälter, als in 2m Tiefe?

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              #21
              Bodentemperatur.png
              OpenKNX www.openknx.de | NanoBCU und OpenKNX-HW verfügbar

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                #22
                Zitat von uwe1 Beitrag anzeigen

                Darf ich fragen warum?
                Ist es in 3-4m so viel kälter, als in 2m Tiefe?
                Je tiefer desto konstanter die Temperatur, desto weniger Einflüsse hat das Wetter auf die Temperatur im Erdreich.

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                  #23
                  Theoretisch klar, aber macht das praktisch so viel aus? Wie groß ist denn der Temperaturunterschied zwischen 2 und 3 bzw. 4 m?

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                    #24
                    Siehe oben
                    ....und versuchen Sie nicht erst anhand der Farbe der Stichflamme zu erkennen, was Sie falsch gemacht haben!

                    Kommentar


                      #25
                      Stand nicht irgendwo etwas von Grundwasser? Wenn der Kollektor gut im Grundwasser könnte das die Sitaution schon verändern.

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                        #26
                        stand da und sollte tatsächlich deutlichen (positiven) Einfluss haben.
                        ....und versuchen Sie nicht erst anhand der Farbe der Stichflamme zu erkennen, was Sie falsch gemacht haben!

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                          #27
                          Hallo,
                          da wir das gleiche Problem hatten, haben wir letztes Jahr vor dem Sommer eine Splitanlage von Daikin (5200W Kälteleistung) in die beiden Kinderzimmer einbauen lassen. Das Aussengerät haben wir neben den Schornstein auf das Dach gestellt. Damit mussten wir kaum Bohrungen vornehmen - nur duch die "Rigips"-Decke in die Zimmer und durch die Ziegel nach draussen.
                          Im Hochsommer erreichen wir über offene Zimmertüren und Galerie auch im Erdgeschoss eine merkliche Abkühlung. Wobei die Anlage auch bei offenen Türen nie durchgehend mit voller Leistung lief - es wäre also noch "Luft nach oben"; bzw. "Temperatur nach unten" ;-)

                          Gruß Moritz

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                            #28
                            Zitat von kleinklausi Beitrag anzeigen
                            Hallo,
                            Das Aussengerät haben wir neben den Schornstein auf das Dach gestellt. Damit mussten wir kaum Bohrungen vornehmen - nur duch die "Rigips"-Decke in die Zimmer und durch die Ziegel nach draussen.

                            Gruß Moritz
                            1x durch die Dampfbremse und 1x durch die Unterspannbahn bzw. das Unterdach. Beides sind Stellen die schon etwas Sorgfalt erfordern. Das ist nicht so "easy going"
                            Vielleicht ist eine Montage an der Außenwand etwas weniger hübsch, dafür aber auch hinsichtlich Dichtheit gefahrloser.

                            Ich habe irgendwie das Gefühl, dass man eher an den Symptomen laboriert und weniger die Gründe angegangen werden.
                            Zuletzt geändert von RBender; 07.06.2016, 14:10.

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                              #29
                              Hallo,

                              wir haben ebenfalls das Schlafzimmer und das Arbeitszimmer unter dem Dach. Ich vermute es wird im Sommer dort auch ziemlich warm werden
                              aber das wissen wir noch nicht, da der Umzug erst im Aug / Sept. ansteht.

                              Ich hab mir vom Klimabauer mal ein entsprechendes Angebot über eine Multisplitlösung mit zwei Innengeräten eingeholt.
                              Da ich aber ungern 7000€ für eine Klimalösung in den Sand setze, die ich aufgrund vielleicht erträglicher
                              Temperaturen doch nicht brauche, hab ich zur Vorbereitung nur mal die Strom- und Kältemittelleitungen an die entsprechenden Stellen
                              in eine UP Dose gelegt.

                              Wenn es dann doch zu heiß wird braucht man nur den Putz aufklopfen und die Leitungen anschließen.

                              Gruß Steffen

                              Kommentar


                                #30
                                Zitat von RBender Beitrag anzeigen
                                Ich habe irgendwie das Gefühl, dass man eher an den Symptomen laboriert und weniger die Gründe angegangen werden.
                                Den Eindruck habe ich auch. Wenn man ein Treibhaus baut (riesige Glasfronten nach Süden), dann braucht man sich nicht wurdern, wenns drin warm wird. Verschattung hilt da nur noch begrenzt, weil man nicht alles an Einstrahlung draußen halten kann. Solche Bauwerke wird man ohne aktive Kühlung kaum in den Griff bekommen.

                                Wir haben ebenfalls ein gut gedämmtes Haus (besser als KfW40 damals), aber keine Probleme mit Hitze im Sommer. Letztes Jahr im Hochsommer hatten wir 24 °C im Haus. Konsequente Verschattung, KWL mit WRG, disziplinierte Bewohner (keine Fenster auf bei Hitze draußen) und bei Aussentemperaturen über 30 °C lief dann noch die Kühlung per FBH, was im übrigen auch bei Flächenkollektor gut funktioniert.

                                Ich hab aber auch nur etwa 15 m² Fensterfront nach Süden und vor allem im OG keinen modischen Sichtdachstuhl, sondern ein Vollgeschoß mit Betondecken, daraufliegender Dämmung und "kaltem" Dach. Da kommt von oben keine Wärme durch.

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