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TW: Farbtemperatur, Rosastich, Lösungen

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    #46
    Zitat von 1mannlan Beitrag anzeigen
    Mit SDCM <3 und 2700-5000K finde ich das Ergebnis gut ich sehe keinen Rosastich, auch andere die die gleichen Panels haben, haben noch nicht davon berichtet.
    Anmerkung: der SDCM hilft hier nicht was Farbstichigkeit angeht, der sagt nur aus inwieweit innerhalb einer Charge der Farbort untereinander abweicht (das ist letztendlich der Bereich der Bins, also die Sortierung/Auswahl in einen möglichst engen Streubereich).

    Oder anders ausgedrückt: das Thema Isotemperaturlinien (CCT = ähnlichste Farbtemperatur, also eine Verschiebung auf der Judd-Geraden) wird hier von Herstellern gerne ausgenutzt, in dem man den Mittelpunkt der MacAdam-Ellipsen einfach darauf verschiebt. Dann hat ein Leuchtmittel wieder SDCM3, obwohl man z.B. bei 6000K ganz oben im extrem grünstichigen Bereich liegt. Dafür dann aber innerhalb der gesamten Charge :-)

    Ihr seht, es wird getrickst, geschummelt und "Interpretiert", dass sich die Balken biegen. Natürlich alles, um auch ein schlechtes Leuchtmittel möglichst gut aussehen zu lassen. Das übrigens über fast alle Hersteller und Techniken (Festwert, TW, Dim2Warm) hinweg, da ist man sich schnell einig.

    Der Kniff liegt hier in der kleineren Spreizung, das ist planerisch der beste Ansatz, um eine ausgeprägte Rosastichigkeit zu vermeiden. In Verbindung mit bekannten Farborten der Einzelfarben kann man hier vorausschaubare Ergebnisse erhalten, die dann auch noch gutes Licht produzieren.

    Im o.g. Fall hätte der Hersteller die beiden Farborte von 2700K und 5000K auch einfach auf der Judd-Geraden nach unten verschieben können, dann wäre trotz geringer Spreizung ein unnötiger Rosastich die Folge gewesen.
    Zuletzt geändert von dreamy1; 26.11.2021, 08:45.
    Viele Grüße,
    Stefan

    DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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      #47
      Zitat von dreamy1 Beitrag anzeigen

      Anmerkung: der SDCM hilft hier nicht was Farbstichigkeit angeht, der sagt nur aus inwieweit innerhalb einer Charge der Farbort untereinander abweicht...
      *Edit meine Antwort bezog sich auf die ursprüngliche Antwort die weniger Ausführlich war. Meine Antwort geht also erstmal davon aus, dass nicht getrickst wird, dann stehen die Chancen zumindest besser! .

      Das war schon so gemeint. Vielleicht hab ich es auch etwas falsch ausgedrückt. Wenn der SDCM zu hoch ist, ist die Chance, dass die LED's noch weiter von der geplanten Koordinaten entfernt liegen höher. Damit wird das ganze unberechenbar und man könnte auch "zu weit unten" rauskommen, passiert das bei beiden Farben, ist die Mitte noch weiter von der Achse entfernt.

      Der SDCM hat also erstmal nichts mit dem Rosastich zutun, das Risiko einen "zu bekommen" ist aber mit niedrigerem SDCM geringer und "planbarer". Im worst case ist der kleinere SDCM also immer besser, also auch bei ungünstiger Bereichswahl.
      SDCM.png
      Zuletzt geändert von 1mannlan; 26.11.2021, 08:55.
      Grüße
      Wolfgang

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        #48
        Hallo Wolfgang,

        das ist alles richtig, ein geringer SCDM ist natürlich zu bevorzugen.

        Beim Bild oben passt das auch, wenn der Hersteller sich beim Binning mit den Ellipsen auf den Plankschen Kurvenzug legt. Das Problem ist, dass es z.B. möglich ist, dass ein Hersteller im Bild oben z.B. bei 2700K das Binning C8 wählt und dann gedanklich die Ellipse soweit runterschiebt, dass man wieder innerhalb SCDM3 oder SCDM5 ist und das damit begründet, dass man den Mittelpunkt der Ellipsen ja beliebig auf der Judd-Geraden verschieben darf.

        Oder anders ausgedrückt: billige LEDs mit SCDM7 gekauft und als SCDM3 vermarktet :-)
        Viele Grüße,
        Stefan

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          #49
          Hier nochmal anschaulich...grün wäre die "ehrliche" Interpretation einer MacAdam-Ellipse auf der BBC, so wie das mal ursprünglich auch gedacht war.

          Rot sind Beispiele, wie man die Möglichkeit ausnutzt, dass man Farborte auf der Judd-Gerade verschiebt - alle Leuchtmittel hätten wohlgemerkt z.B. SCDM3:

          snip_20211126092335.png
          Viele Grüße,
          Stefan

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            #50
            Sehr spannend, wir aber nicht weniger komplex :-)

            Daher muss ich nochmal nachhacken vor allem im Kontext der x und y Koordinaten für KW und WW welche die Hersteller (manchmal) zur Verfügung stellen ;-) Heißt das nun:

            A) Wenn wir vom Hersteller die x und y Koordinaten für KW und WW bekommen, dann können die Koordinaten innerhalb einer Produktionslinie auch nochmal schwanken und die Schwankungsbreite ist in SCDM gemessen? Somit wäre SCDM ein Produktionsthema

            ODER

            B) Die KW und WW Koordinaten sind gesetzt und man kann diese als 99% Sicherheit sehen und entsprechend den duv berechnen der dann in der Praxis auch eintritt? Somit wäre SCDM dann eine Entscheidung während der Produktentwicklung?

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              #51
              Der SDCM kommt vom Binning. Je kleiner die Auswahl, desto weniger LED's stehen zur Verfügung und desto teurer wird es.
              Bei großen SDCM werden also mehr Bins zusammengefasst.
              Hier ist das gut gezeigt:
              https://www.youtube.com/watch?v=VRI5CDnBfCo

              Grüße
              Wolfgang

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                #52
                Exakt!

                Der duv ist das Maß, wie weit der Farbort bei gleicher (!) Farbtemperatur (z.B. 3000K) auf den Judd-Geraden gegenüber der BBC verschoben ist.

                Der SCDM ist das Maß, wie gut ein Farbort innerhalb einer Charge reproduzierbar eingehalten wird. Das betrifft sowohl die Verschiebung auf der Judd-Geraden bei gleicher Farbtemperatur, aber eben auch in Richtung einer anderen Farbtemperatur. SCDM1 heißt bespielsweise +/- 30 Kelvin und SCDM7 +/- 175 Kelvin Schwankungsbreite. Gerade im warmweissen Bereich werden beispielsweise 100K Unterschied schon sehr deutlich wahrgenommen.

                Bei SCDM1 (der beste Wert) nehmen rein mathematisch immerhin schon rund 70% der Probanden einen Farbunterschied wahr, bei SCDM3 schon über 99% der Probanden. Das Empfinden ist jedoch von Person zu Person stark unterschiedlich, ähnlich wie bei der Frequenzwahrnehmung in der Akustik. Meist wird ein SCDM<=3 aber als gut bewertet bzw. kaum wahrnehmbar bezeichnet.
                Zuletzt geändert von dreamy1; 26.11.2021, 11:43.
                Viele Grüße,
                Stefan

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                  #53
                  Um es mal zusammenzufassen:

                  Mit Kenntnis der x/y-Koordinaten der Einzelfarbe sieht man, ob der Hersteller das Thema Judd-Geraden ausreizt. Mit der Kenntnis des SCDM sieht man, wie gut z.B. 8 gleiche Spots im Raum zueinander harmonieren.
                  Dazu kommt noch eine Bewertung der Einzelfarbwiedergabe (Ra-Index/CRI, davon die 15 Einzelfarben).

                  Wenn man alle Werte hat - Bingo. Anhand der x/y-Koordinaten lassen sich die duv-Werte bestimmen (möglichst <0,003) und mit z.B. einem SCDM<=3 lassen sich die Variationen durch das Binning auf einen für die Meisten akzeptablen Wert eingrenzen, wobei ich persönlich SCDM3 schon grenzwertig empfinde. Der Markt an besseren Leuchtmitteln ist da aber (noch) sehr begrenzt.

                  Leider werden wir auch in den nächsten Jahren trotz in der EU verpflichtender Angabe des SCDM, Ra/CRI usw. noch viele Leuchtmittel im Handel vorfinden, die trotz allerbester Werte doch nur Farbmatsch auswerfen.

                  Wenn Hersteller die x/y-Koordinaten nicht rausrücken, hat das einen guten Grund (und die Werte wissen sie übrigens ganz genau, da ohne die Vorgabe gar kein Binning und somit Einkauf und Preisfindung der LED-Halbleiter möglich ist).
                  Zuletzt geändert von dreamy1; 27.11.2021, 09:37.
                  Viele Grüße,
                  Stefan

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                    #54
                    Wie wirkt sich denn ein hoher duv-Wert auf Ra aus?
                    Wenn eine LED z.B. Ra>90 (oder 95) hat, dann kann doch der duv-Wert auch nicht so schlecht sein, oder sehe ich das falsch?

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                      #55
                      Der Ra-Wert sagt doch etwas zur Vollständigkeit des Lichtspektrums und der duv-Wert beziffert die Abweichung und der Farbkurve.

                      Rein praktisch wird Licht mit geringen duv-Abweichungen meist auch einen hohen CRI haben, einen festen Zusammenhang sehe ich allerdings nicht.

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                        #56
                        Das sehe ich genauso - und ich merke gerade, dass ich das oben vergessen habe zu erwähnen. Demzufolge wäre es möglich, dass ein Leuchtmittel mit dem Farbort exakt auf der BBC liegt, aber trotzdem eine schlechte Farbwiedergabe hat weil bei der Dotierung der Halbleiter bzw. der Zusammensetzung der Phosphorschicht bzw. dem Leuchtstoff am Ende z.B. eine Farbe gar nicht mehr vernünftig wiedergegeben wird.
                        Zuletzt geändert von dreamy1; 27.11.2021, 09:38.
                        Viele Grüße,
                        Stefan

                        DIY-Bastelprojekte: || >> Smelly One << || >> BURLI << ||

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                          #57
                          Also schlechter Ra und guter duv passen zusammen, das ist nun klar.

                          Wie sieht es aber mit gutem Ra und schlechtem duv aus, wäre auch das möglich?

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                            #58
                            Sehe ich es richtig, dass man mit einer 3-Led Lösung wie zum Beispiel Pi LED bei guter Ansteuerung dann sehr gute Werte, auch duv, erreicht? Dann fehlt dafür jetzt nur noch ein bezahlbares Produkt.

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                              #59
                              Zitat von scw2wi Beitrag anzeigen
                              Wie sieht es aber mit gutem Ra und schlechtem duv aus, wäre auch das möglich?
                              Ja natürlich. Du kannst die Farbkoordinaten bei guter spektraler Verteilung (Ra) beliebig falsch im Farbraum platzieren (schlechter duv).

                              Zitat von livingpure Beitrag anzeigen
                              Sehe ich es richtig, dass man mit einer 3-Led Lösung wie zum Beispiel Pi LED bei guter Ansteuerung dann sehr gute Werte, auch duv, erreicht?
                              allerdings nur duv, nicht zwangsläufig Ra
                              Zuletzt geändert von willisurf; 27.11.2021, 02:51.
                              Gruß Bernhard

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                                #60
                                Zitat von willisurf Beitrag anzeigen
                                Du kannst die Farbkoordinaten bei guter spektraler Verteilung (Ra) beliebig falsch im Farbraum platzieren (schlechter duv).
                                Ich kann das nicht ganz nachvollziehen.
                                Bei guter spektraler Verteilung sind doch alle Farben gleichmäßig vertreten, also erwarte ich in diesem Fall eigentlich auch keinen Farbstich, wie er bei einem schlechten duv ja zwingend auftritt.

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